Wir müssen mal reden, Herr Marx!
Wie Sie vielleicht wissen, bin ich nicht Mitglied in Ihrem Verein. Auch nicht in der Parallelorganisation Ihres Kollegen Bedford-Strohm, mit der Sie seit jeher so eine Art Hassliebe verbindet. Ich sehe in Ihrem Dienstleistungsangebot für mich keinen Mehrwert. Darüber hinaus halte ich Ihr Wirken(um nicht zu sagen "Treiben") sogar für mich und mein Land für schädlich; dazu komme ich später. Trotzdem muss ich indirekt über den Steuerumverteilungsmechanismus für Ihren Lebensunterhalt aufkommen, da in Deutschland die Gehälter der Bischöfe vom Staat bezahlt werden. Schauen Sie mal, hier steht es im Internet: http://www.stop-kirchensubventionen.de/bischoefe.html .
Ich finde diesen Sachverhalt völlig unangemessen, auch wenn er auf rechtlich komplizierten und weit in die Vergangenheit zurückreichenden historischen Gegebenheiten beruhen mag (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Kirchenfinanzierung#Finanzierung_aus_staatlichen_Mitteln).
Finden Sie das fair und moralisch in Ordnung? Das siebte Gebot lautet:
Du sollst nicht stehlen.
Es gibt sogar zwei Stellen in der Bibel, wo man es findet: Exodus 20,15 und Deuteromonium 5,19; aber das dürfte Ihnen ja bekannt sein.
Ich ersuche Sie somit, meine Willensbekundung zu respektieren, Ihren Lebensunterhalt nicht länger mitfinanzieren zu müssen. Hierzu bietet sich Ihnen die Wahl zwischen zwei verschiedenen Handlungsoptionen:
Zum einen können Sie mir meinen Anteil für das Jahr 2016 und alle folgenden direkt zurückerstatten; hier ist meine Bitcoinadresse:
1J7BwRZAQNG1CL6vsC2oPTdsJcWBGHLTiA
Zum anderen – und das wäre die bessere Lösung – werden Sie aktiv tätig, um alle rechtlichen Verflechtungen Ihres Vereins mit der Bundesrepublik Deutschland zu lösen. Es handelt sich nämlich um Verträge zu Lasten dritter (ich und andere).
Das war der harmlosere Teil meiner Ausführungen. Kommen wir nun zu wesentlich schwerwiegenderen Punkten.
Die katholische Kirche – das erfolgreichste Unternehmen aller Zeiten
Es steht geschrieben in Matthäus 19,21-24:
Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach! Da der Jüngling das Wort hörte, ging er betrübt davon; denn er hatte viele Güter.Jesus aber sprach zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch: Ein Reicher wird schwer ins Himmelreich kommen. Und weiter sage ich euch: Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme.
Und was machen Sie und Ihr Verein? Sie haben über Jahrhunderte unermessliche Reichtümer angehäuft; allein das Bistum München-Freising besitzt über 6 Milliarden Euro! Und während Sie den Armen und Bedürftigen nur Trost spenden, sollen die normalen Menschen Ihnen Geld spenden.
Zu Ihrer Rechtfertigung werden Sie vielleicht sagen, das Zitat sei aus dem Zusammenhang gerissen. Das mag sein, aber das ist doch genau Ihre eigene Hauptarbeitsmethode. Das werden Sie mir doch nicht vorwerfen wollen, oder? Es steht geschrieben in Matthäus 23, 1-4:
Da redete Jesus zu dem Volk und zu seinen Jüngern und sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen's zwar, tun's aber nicht. Sie binden schwere und unerträgliche Bürden und legen sie den Menschen auf die Schultern; aber sie selbst wollen keinen Finger dafür rühren.
Es kommt aber noch schlimmer für Sie:
Verleugnung Christi und Unterwerfung
Es steht geschrieben in Matthäus 26, 69-75:
Petrus aber saß draußen im Hof. Und es trat eine Magd zu ihm und sprach: Und du warst auch mit dem Jesus aus Galiläa.Er leugnete aber vor ihnen allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst. Als er aber hinausging in die Torhalle, sah ihn eine andere und sprach zu denen, die da waren: Dieser war auch mit dem Jesus von Nazareth.Und er leugnete abermals und schwor dazu: Ich kenne den Menschen nicht. Und nach einer kleinen Weile traten hinzu, die da standen, und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer von denen, denn deine Sprache verrät dich. Da fing er an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Und alsbald krähte der Hahn. Da dachte Petrus an das Wort, das Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
Während Ihrer Reise nach Jerusalem haben Sie sich wie einst Petrus verhalten, indem Sie auf dem Tempelberg das Symbol des Christentums, das Kreuz, abgelegt und somit den Weltenlehrer Jesus verleugnet haben:
Da hat der Begriff „Nachfolge Petri“ einen ganz neuen Sinn bekommen. Das hat sogar der Ihnen ideologisch nahestehenden Linkspresse nicht mehr behagt; im Spiegel (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/christentum-und-islam-die-unterwerfung-kolumne-a-1120073.html) stand unter anderem:
Ich bin nicht so leicht zu erschüttern, wie jeder weiß, der dieser Kolumne regelmäßig folgt. Aber mich hat der Vorgang sprachlos gemacht. Wie soll man es anders nennen als eine Verleugnung des Glaubens, wenn zwei wichtige Repräsentanten des Christentums bei einer Pilgerreise aus Rücksicht auf die Reizbarkeit muslimischer Glaubensvertreter ihr Kreuz ablegen? Es sind in der Geschichte des Christentums eine Menge Leute gestorben, weil sie genau das abgelehnt haben. Man kann das unvernünftig oder verbohrt finden, in den Kirchen werden sie heute als Heilige und Märtyrer verehrt. So ist das nun einmal mit dem Glauben: Den Gläubigen imponiert Standfestigkeit, nicht die Kapitulation vor fremden Mächten.
Islam bedeutet übersetzt „Unterwerfung“. Sie haben sich auch noch der Irrlehre Mohammeds unterworfen. Diesbezüglich war Ihnen Kemal Atatürk, der Gründer der Republik Türkei, weit voraus, indem er sagte:
„Islam, diese absurde Theologie eines unmoralischen Beduinen, ist eine verwesende Leiche, die unser Leben vergiftet“ (Quelle http://www.bk-luebeck.eu/zitate-mustafa-kemal-atatuerk.html).
Die Kirche steht in der Tradition historischer Verfehlungen und Anmaßungen
Ihre Institution hat über mehr als Tausend Jahre schlimmste Fehlleistungen zu verantworten: Kreuzzüge, Inquisition, Hexenverbrennungen, Segnung der Waffen, Verleugnung wissenschaftlich bestätigter Erkenntnisse (Galileo), Verheimlichung von Priesterkindern, Ungleichbehandlung von Frauen, Kindesmissbrauch. Trotzdem halten Sie an dem Unfehlbarkeitspostulat des Heiligen Stuhls fest und maßen sich sogar an, Sünden vergeben zu können. Das konnte aber nur Jesus und nicht die Schriftgelehrten, denn es steht geschrieben in Lukas 7, 44-50:
Und er wandte sich zu der Frau und sprach zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen; du hast mir kein Wasser für meine Füße gegeben; diese aber hat meine Füße mit Tränen genetzt und mit ihren Haaren getrocknet. Du hast mir keinen Kuss gegeben; diese aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine Füße zu küssen. Du hast mein Haupt nicht mit Öl gesalbt; sie aber hat meine Füße mit Salböl gesalbt. Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel geliebt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig. Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben. Da fingen die an, die mit zu Tisch saßen, und sprachen bei sich selbst: Wer ist dieser, der auch Sünden vergibt? Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden!
Glauben Sie ernsthaft, Sie können das auch?
Katholische Kirche oder echte Gefolgschaft Jesu?
Ihr Verein missbraucht permanent die großartige Lehre Christi zu Ihrem eigenen Nutzen und zum Schaden von Millionen gutgläubiger und gutwollender Menschen. Wer Christus ernst nimmt, müsste der Kirche den Rücken kehren. Jeder Austritt, zu dem ich einen Beitrag leisten kann, nimmt Ihnen ein Stück Ihrer Macht und ist für mich ein kleiner Sieg. Mir ist die ernsthafte Nachfolge Christi und das Befolgen seiner Botschaft nämlich ein inneres Anliegen.
Tun Sie Buße und kehren Sie um, Herr Marx!
Sehr interessant Dein Post. Ich frage mich schon seit Jahren warum der Steuerzahler die Kirche so ausgiebig unterstützt.
Danke für deinen Kommentar. Zu deiner Frage: Erstens weiß der "Steuerzahler" das nicht, und zweitens hat er bislang keine Partei auf dem Stimmzettel gefunden, die hieran etwas ändern will.
Ich arbeite an beiden Punkten. Dieser Post ist ein Beitrag zu "erstens".
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Applaus! Brillianter Post!!!! @freiheit50