(Bildquelle @https://www.welt.de/img/wissenschaft/mobile110117087/8997933727-coriginal-w1024/Hoehlenleben-zur-Steinzeit-Schulwandbild-Cave-Life-in-Stone-Age-Picture-Boar.jpg)

Geld als Erfindung - von den Herrschenden gekapert

Irgendwann vor vielen Tausend Jahren „erfanden“ unsere Vorfahren das Geld. Sie einigten sich freiwillig und konsensual auf die gemeinschaftliche Verwendung eines universellen Tauschmittels.
Hierdurch wurde ein wesentlich effizienteres Wirtschaften möglich, weil der direkte Tausch von Gütern durch die Verwendung eines mittelbaren Mediums ersetzt wurde.
Diese Erfindung war derart „disruptiv“, dass sie die Aufmerksamkeit der Machthaber erregte. Sie erkannten, dass sie diese Erfindung unter ihre Kontrolle bringen mussten, um ihre Machtstellung zu verfestigen. So trugen bald die römischen Münzen die Köpfe der Herrscher.

(Bildquelle sreenshot aus googlesearch)

Sie konnten sich jederzeit durch „Münzverschlechterung“ neue Finanzmittel verschaffen und gemäß dem Cantillon-Effekt (https://de.wikipedia.org/wiki/Cantillon-Effekt) davon profitieren.

Das "moderne" Geldsystem

Das Geldsystem wurde weiter zugunsten einiger weniger Nutznießer verändert; hinzu kamen neben den Herrschern die Banker und spätestens seit 1913, dem Gründungsjahr der Federal Reserve, die Zentralbanker. So mutierte Geld von einer basisdemokratischen, segensreichen Erfindung zu einem monopolisierten Instrument, das durch die Zinslast generierende Schuldgeldarchitektur (http://www.geldsystem-verstehen.de/schuldgeldsystem/) hohe Anteile der Wertschöpfungserträge von „Fleißig“ nach „Reich und Mächtig“ umleitet. Dies mag erstaunen, da in einer Demokratie dieses System doch jederzeit abgeschafft werden könnte. Dass dies bislang noch nicht gelungen ist, liegt zum einen an der Unwissenheit und Gutgläubigkeit der meisten Menschen, und zum anderen an der mehrstufigen Delegation und Akkumulation von Macht.
Das deutsche Wahlvolk wählt zwar den Bundestag, aber nicht den Bundesbankvorstand und schon gar nicht den ECB-Rat.

Banken und Zentralbanken fungieren sowohl als „Produzenten“ des Geldes als auch als Intermediäre (Mittelsmänner) bei Zahlungsvorgängen und profitieren durch diese beiden Funktionen.

Bitcoin als Game-Changer?

Der Bitcoin greift diese Machtstellung an, indem er die Geldschöpfung demokratisiert (jeder kann „minen“) und die Zahlungsfunktion per-to-peer implementiert. Er ist langfristig eine Bedrohung für das herrschende Geldsystem. Solange dies aber noch nicht von einer kritischen Masse an Menschen erkannt wird, können die Profiteure des Geldsystems weiter gut existieren.

Island, seine Bankenrettung und der gescheiterte Auroracoin

In Island gab es vor einigen Jahren eine Privatinitiative zur landesweiten Verbreitung einer Kryptowährung namens Auroracoin. Leider nahm die Bevölkerung dieses Angebot nicht in ausreichendem Maße an und das Experiment scheiterte kläglich. Im Zentrum des Projektes stand die folgende Idee (Zitat aus dem Auroracoin-Projekt):

"The power must be taken away from the politicians and given back to the people.
Cryptocurrencies are a very important milestone in this fight for liberty."

Immerhin hat sich die Isländische Bevölkerung vor einigen Jahren den Plänen ihrer Regierung erfolgreich widersetzt, die Schuldenhaftung für die insolventen Banken zu übernehmen. Bravo, so geht richtige Demokratie!

Nächster Anlauf in der Schweiz: Vollgeld

In der Schweiz ist derzeit eine Initiative aktiv, die ein alternatives Vollgeldsystem per Volksabstimmung einzuführen versucht (http://www.vollgeld-initiative.ch/). Der Vorschlag ist zwar nicht so weitreichend wie bei einer strikt mengenbegrenzten Währung, würde zumindest den Banken ihre Geldschöpfungsbefugnis entziehen. Die Möglichkeit der direkten demokratischen Entscheidungsfindung ist in der Schweiz seit Jahrhunderten in der Verfassung verankert.

Scheindemokratie durch iterierte Delegation von Entscheidungsbefugnissen

Durch die iterierte Delegation von Macht (wie in Deutschland implementiert) können hingegen weitreichende Entscheidungen von einer kleinen Menge von Personen am Volkswillen vorbei getroffen werden. Denn diese wenigen können leicht beeinflusst, bestochen oder bedroht werden.

Aufwachen, Bürger! Mehr Demokratie fordern!

Ich richte daher einen Appell an die deutschen Bürger:

Nutzt Euer Recht auf demokratische Mitbestimmung und delegiert so wenig Macht wie möglich an Mittelsmänner. Im Zweifel werden sie die angehäufte Macht zu Eurem Schaden missbrauchen. Je mehr Hierarchiestufen die Delegation von Macht hat, desto gefährlicher wird sie für die Basis. Eine Einführung des Euro, einen ESM oder gar eine Kriegsbeteiligung hätte es bei Volksentscheiden nicht gegeben. Fordert daher die Einführung von mehr direkter Demokratie!