Im März, wenn es im Alpenvorland schon nach Frühling riecht, kann die Besteigung des Vorderskopfes im Vorkarwendel noch ein kleines Abenteuer sein. Es ist empfehlenswert, sich mit Schneeschuhen und Skistöcken auszustatten. Man fährt von München über Bad Tölz, Lenggries, Fall und Vorderriß in das Rißtal und parkt in der Nähe des Wirtshauses Alpenanger. Dort findet man einen wackligen Steg, auf dem man den Rißbach überschreitet:

Die Forststraße auf der westlichen Seite das Baches führt zu einer Abzweigung, wo der eigentliche Steig beginnt. Sollte hier noch Schnee liegen, ist es von Vorteil, die örtlichen Gegebenheiten vom Sommer her genau zu kennen. Das war bei mir leider nicht der Fall, so dass ich direttissima durch den Bergwald hinaufstieg. Das Fehlen von Spuren unterstreicht die Einsamkeit der Tour zu dieser Jahreszeit.

Auf Höhe der etwas versteckt liegenden Jagdhütte eröffnen sich erste Blicke in die Umgebung. Hier sieht man die Falkengruppe:

Jendseits des Rißbaches befindet sich der wesentlich häufiger besuchte Scharfreiter (2100m):

Das Gipfelkreuz des Scharfreiters (Schafreuter ist ein gleichberechtigter Name des Berges) wurde in letzter Zeit mehrfach abgesägt:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/vorkarwendel-gipfelkreuz-am-schafreuter-erneut-umgesaegt-1.3237533

Im Westen steht die wunderschöne Pyramide der Soiernspitze, 2259m:

Von der kleinen Kuppe oberhalb des "Sattels" kann man bereits den Gipfelhang begutachten. Nur noch 250 Höhenmeter!

Der Gipfel des Vordeskopfes ist eine Hochfläche, so groß wie ein Fußballfeld:

Blick vom Gipfelkreuz nach Norden: Rißtal und Benediktenwand

Karwendelhauptkamm (rechts) und Falkengruppe:

Die kleine Pyramide (Bildmitte im Hintergrund) ist der höchste Karwendelgipfel, die Birkkarspitze, 2749 m. Rechts die östliche Karwendelspitze (2557 m) und die Vogelkarspitze (2523m) mit der flachen Gipfelschneide:

Ein kleiner Schwenk der Kamera nach rechts bringt die Vogelkarscharte genau in die Bildmitte:

Nebenbei bemerkt ist die Besteigung der Vogelkarscharte von Norden her eine Unternehmung für Furchtlose, die sich im brüchigen Schrofengelände ohne Seilsicherung richtig wohlfühlen.

Fazit

Wer die Einsamkeit in der Natur schätzt und den Übergang vom Winter in den Frühling hautnah erleben möchte, sollte sich an einem sonnigen Märztag den Vorderskopf mal von oben ansehen!