(Einfache) Gedanken, die uns weiterbringen

in #deutsch6 years ago (edited)

Wir sind alle in einem Käfig und zwar in dem unserer eigenen Gedanken. Wie dieser Käfig uns zu schaffen macht, verdeutlicht folgendes Gedicht schön:
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Stäbe
so müd geworden, daß er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe
und hinter tausend Stäben keine Welt.

Der weiche Gang geschmeidig starker Schritte,
der sich im allerkleinsten Kreise dreht,
ist wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte,
in der betäubt ein großer Wille steht.

Nur manchmal schiebt der Vorhang der Pupille
sich lautlos auf — Dann geht ein Bild hinein,
geht durch der Glieder angespannte Stille —
und hört im Herzen auf zu sein.

Rainer Maria Rilke gefunden hier und von hier inspiriert.

Dieses Video viele gute Gedanken zu diesem Thema auf den Punkt:

Wir hätten gerne eine anschauliche, einfache Welt. Die benachbarten Stämme sind befeindet, manche Tiere sind nützlich, manche gefährlich. Das ist gesund und folgendes giftig. Dass uns der Kapitalismus in finanziell/zeitlich in die Enge treibt, ist für mich klar. Zusammen mit dem Erbe unserer Gehirnstrukturen aus einfacheren Zeiten der Gesellschaft lässt dies den Wunsch nach einfachen Lösungen (ZU RECHT) explodieren.
Ganz wichtig ist es, dort nicht wieder Feindbilder aufzubauen. Der Großteil hat sehr viel zu tun und redet sich ein für Statussymbole noch mehr Geld zu brauchen und dafür viel arbeiten zu müssen, obwohl das oft wenig echten gewinn an Lebensqualität bringt. Dies ist aber wieder ein anderer Punkt. Es geht darum, dass einfache Lösungen super wären und deshalb diese Positionen immer wieder große Menschenmassen irreleiten. Bevor wir also über Menschen jammern, müssen wir dieses strukturelle Problem erkennen.

Im Anschluss dazu gilt es natürlich (ganz kleine) Schritte in eine Lösung des Problems zu investieren. Bspw. macht es ja auch keinen Sinn über das Demokratiedefizit der EU zu diskutueren ohne die EU oder das generelle Demokratiedefizit überall zu verstehen. Also brauchen wir einfache Gedanken, die aber aufgrund ihrer allgemeinen Tendenz dennoch einfach nicht allzu viele Missverständnisse aufbauen.

Z.B.:
Machtstrukturen neigen dazu sich er halten zu wollen. Der Finanzsektor und der Staat sind ein momentan in einander greifendes Machtsystem.

Aber natürlich kann man sich auch nur an einen Teilaspekt heranwagen und dort auf Verbesserungen abzielen, wie eine Reform des Bestehenden. Der Bankensektor ist eben auch nicht der Feind. Einige Personen sicherlich, aber der Großteil verwaltet Dienstleistungen und versteht das Spiel der Macht selbst nicht. BTC zeigt uns ja momentan wie mühsam und teuer eine dezentrale Verwaltung von viel Geld (noch?) ist. Der Staat und der Bankensektor und v.a. die Menschen, die darin abreiten, sind nicht böse oder feindlich, sondern nur kleine Zahnräder im System. Dies heißt aber nicht, dass mit diesen Menschen oder Aussteigern keine kleinen Veränderungen mit tollen Auswirkungen möglich sind.

Dieser Artikel zeigt (einen kleinen Bruchteil) aus dem Bereich Finanzen, wie Verännderungen mit kleinen Schritten auch möglich:
https://compassioner.com/allgemein/alternative-banken-es-geht-ja-doch/?action=like

Fabian Scheidler hat mich auch aus dieser krampfhaften Trennung von Staat und Banken/Kapitalsektor getrennt. Natürlich könnten Staaten mit dem Rückhalt der Bevölkerung Gesetze beschließen, die die Privatwirtschaft (an berechtigten Stellen und nicht nur durch Brandschutzverordnungen, Registrierkassenfplicht...) einschränken. Die entscheidenden Aktionen in diesem Bereich werden aber nicht umgesetzt.

Wie viele meiner Beiträge ist auch dieser wieder viel zu kurz, weil für jeden Unterpunkt ein eigener Text mit Quellen und Belegen nötig wäre. Viele Teile erscheinen uns aber häufig unbewusst so, weshalb ich darauf vertraue, dass sich Menschen mit ihren eigenen Gedanken kritisch daran abarbeiten.
Bitte dennoch resteemen und upvoten, um einen kollektiven Denkprozess (gerne auch mit ganz anderen Positionen) in der reply section anzuregen, anstatt in den Gedanken anderer zu schwimmen (Mainstream-Medien).

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Coole Sache! Ich feier GedankenTanken mega ab! :-) Da werde ich sicherlich noch über den einten oder anderen Vortrag einen Beitrag schreiben.

Liebe Grüsse aus der Schweiz,

robin

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Oh, ich glaube, ich kann heute nimmer denken!...

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