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RE: Wieder mal ein Artikel über das Wesen des Geldes - Teil 1

in #deutsch6 years ago

Ich gehöre nicht zu denen, die Gold für das einzig taugliche Geld halten, einige Cryptos erfüllen die Funktion genauso (oder auch andere Dinge bzw. Güter), insonfern kannst Du Gold gerne für unsinnig halten. Ich bin ja generell für Geldwettbewerd und sehe Geld als ein Produkt des Marktes und nicht des Staates (als "Lender of Last Resort") an. Ich bin auch nicht sauer, wenn Du Dich weigerst auf die Bedeutung der Unterscheidung von (ich wiederhole) mich Geld und Forderung auf Geld (die als Umlaufmittel genutzt werden kann, wie Mises es nennt) einzugehen, die - siehe die letzte Finanzkrise - in Phasen der Kreditgeldkonktraktion durchaus in der Praxis relevant wird, weil dann auf einmal jeder schaut, dass er Geld hat, das besonders nahe am Ur-Emittenten Zentralbank ist und sich noch am ehesten wie Warengeld verhält. Das war - siehe den Text bei De Soto - schon im Mittelalter so.

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Ich weigere mich nicht sondern habe die Antwort schon gegeben tue es aber gerne noch mal:
Geld = Forderung auf irgendwas, oft auf Waren
Währungsgeld = auf Euro lautentes Tilgungsversprechen, dass auch nur in Euro getilgt werden kann; von den privaten Banken auf Wunsch des Kunden erschaffen. Es ist ein reines Buchgeld, das mit dem Geldschein nur den Wertmaßstab teilt. Dieses Geld hat sich durchgesetzt, da hier nicht jeder die Bewertung der Tilgungsfähigkeit des Schuldners selbst vornehmen muss, sondern es den Profis der Bank überlässt. Währungsgeld ist auch deshalb so beliebt, weil es von identischer Qualität ist.
Dieses Geld braucht auch keinen Lender of last resort, es ist sogar schädlich wenn es den gibt, weil wir dann ein moral hazard Problem bekommen (siehe Finanzkrise)

Deine einzige Begründung ist aber, so wie ich das verstehe: weil Argentarius das so sagt. Dass es unlogisch ist, scheint Dich nicht zu stören. Nach welcher Definition von "Forderung" soll Geld denn eine Forderung auf "irgendwas" sein? Geld ist ein Mittel, um irgendwas anderes als Geld zu bekommen. Es gibt keinen Grund, das als Forderung zu bezeichnen, da nur Rechtspersonen an konkrete Gegenüber Forderungen stellen können, wenn es nicht nur metaphorisch gemeint sein soll. Deine Definition von Währungsgeld ist auch keine Definition (ebensowenig wie die von Argentarius), sondern ein Zirkelschluß, wie es die Engländer auf ihren Pfundnoten ja explizit bekunden. Es ist aus meiner Sicht schlicht intellektuell unredlich davon zu sprechen, dass die Forderungen auf Geld (sagt auch die BuBa sinngemäß so) auf Wunsch der Kunden enstanden seien. Die Kunden wünschen sich Geld, das kein Ausfallrisiko hat! Genau hier springt dann der Staat ein, der mit seiner (technisch haltlosen) Garantie das Hütchen hochheben verhindert, damit eben nicht in der Praxis auffällt, dass die Hütchen (Forderungen auf Geld) nicht durch Erbsen (Zentralbankgeld) hinterlegt sind. Aber wir reden aneinander vorbei, weil Du alle möglichen Derivate von Geld als Geld bezeichnest. Was ist denn bei Dir das ultimative Tilgungsmittel? Die Recheneinheit, die verschwindet, wenn alle Schulden getilgt werden? Geld ist das was übrig bleiben sollte, wenn die Rechnungen beglichen sind. SO betrachtet es der durchschnittliche Bank-Kunde, der - ebenso wenig wie die allermeisten Politiker - keine Ahnung hat, dass Banken dürfen, was niemand sonst darf, nämlich eine rechtliches Derivat vom gesetzlichen Zahlungsmittel via Bilanzverlängerung zu kreiieren, was sich bei allen anderen Marktteilnehmern wie (Waren-)Geld verhält (oder kannst Du EUR versprechen und es werden bei mir auf dem Konto EUR?).

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