Ideale der Jungen?steemCreated with Sketch.

in #deutsch8 years ago (edited)

Die jungen Erwachsenen, die mich täglich umgeben, haben vieles, worüber sie sich beschweren: sei es die westliche Politik im Nahen Osten, seien es die hohen Mieten, sei es die Unipolitik, sei es der Wahlkampf zwischen Trump und Clinton, sei es PEGIDA, sei es die AfD (-Hochschulgruppe)... Diese Auflistung könnte sich ins Unendliche ziehen. Doch wo bleibt die aktivistische Handlung? Es wird viel geredet - um nichts.
Zeit ist heutzutage natürlich ein extremer Faktor, der nicht außer Acht gelassen werden darf. Viele junge Leute sind darauf angewiesen, neben ihrem Studium hart zu arbeiten oder gar einen Minijob neben ihrem Hauptberuf auszuführen. Keine Frage. Doch dann gibt es auch noch genügend andere Menschen, die von Mutti und Vati gesponsort werden und diese Zeit, die gebraucht wird, um aktiv zu sein, hätten.
Was fehlt zum Schritt, aktiv zu werden und zu sein? Sind es Werte und Ideale, die es schlicht und einfach nicht mehr gibt?

Menschen, die dann doch den Weg auf die Straßen finden und ihre Standpunkte vertreten, werden meist belächelt. - "Oh, du gehst auf Demos - wie schön für dich." Bieten Ideale zu viel Angriffsfläche? Zu viel Identifizierungsmöglichkeit? Oder gar zu viel Verpflichtung für die Freizeit?

Vor einigen Wochen habe ich eine Podiumsdiskussion zwischen Lafontaine und Gauweiler verfolgt. Das Publikum war ein studentisches. Der Audimax bis in die letzte Ecke gefüllt. Die Reaktionen auf entsetzlich unreflektierte Aussagen aus der konservativen Richtung wurden beklatscht, bejubelt und belacht.
Immer wieder stellt sich mir die Frage, wer mich dort umgeben hat. Junge Menschen, die exzellente Bildung an einer exzellenten Universität genießen. WAS DENKEN SICH DIESE MENSCHEN? Warum sitzen solche Menschen neben mir in den Reihen der Universität? Natürlich muss Uni nicht links sein, doch sie muss kritisch sein, sie muss reflektieren, was sie sieht, was sie hört, was sie erlebt.

Sollte es nicht unter anderem Aufgabe der Universität sein, die Jungen zu entschleunigen und sie zum Denken anzuregen? Anstelle tagein tagaus die Reproduktion von festgeschriebenen Wissen zu fördern?
So würde es vielleicht auch wieder mit den Idealen klappen, die es dann gilt auf den Straßen zu verteidigen.

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Wirklich traurig das zu lesen. Leider scheint es wohl, das sich das in den letzten Jahren weiter verschlimmert hat. Zur meiner Studenten Zeit waren wir sehr oft auf der Straße. Aber auch damals wurde es immer weniger, weniger widerstand gegen das das wir damals schon kommen gesehen haben.

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