Marienberger Friseurin initiiert Mahnwache
Am 02.09.2018 waren wir für euch auf dem Marienberger Markt im Erzgebirge, um von der Mahnwache zu berichten, welche die Marienberger Friseurin Susanne Stülpner angesichts des Chemnitzer Mordfalls und seiner Folgen initiiert hat.
Ihr Anliegen war es, eine "differenzierte Mitte" aus der Bevölkerung auf die Straße zu bekommen, um Missstände anzusprechen, welche aus ihrer Sicht gerade unsere Gesellschaft bewegen.
Und dabei ging es ihr ganz bewusst nicht nur um das Thema Migration, welches sie aber auch als einen Punkt angesichts der Ereignisse in Chemnitz zur Sprache bringen wollte. Dabei will sie sich deutlich von allen extremen Rändern distanzieren, bestehende Probleme aber auch wieder besprechbar machen. Nach einer musikalisch unterlegten Schweigeminute für das Chemnitzer Mordopfer Daniel Hillig, bei der Teilnehmer aufgefordert wurden, Kerzen und Blumen niederzulegen, hielt Frau Stülpner eine Rede und forderte danach die Teilnehmer auf, sich noch weiter miteinander zu unterhalten und ins Gespräch zu kommen.
Wir führten Interviews mit einigen Teilnehmern und dem Bürgermeister Herrn Heinrich, der von Frau Stülpner auch eingeladen wurde. Viele Teilnehmer wollten uns aber auch kein Interview geben, aus Angst, medial in eine falsche Ecke gestellt zu werden oder weil sie uns nicht kannten. Andere hatten aber auch einfach ganz normale Ängste, frei vor einer Kamera zu sprechen. Eine Gruppe wollte nicht mit uns sprechen, weil ihnen unser Sender "zu weit links sei". Andere Teilnehmer berichteten davon, dass eigentlich noch viel mehr hätten zur Mahnwache kommen wollen, gerade aber auch viele Frauen Angst vor eventuellen Ausschreitungen hatten. Andere brachten deutlich ihren Unmut über die aktuelle Politik zum Ausdruck, andere wünschten sich ein Ende der Polarisierung und Spaltung unserer Gesellschaft und dass wieder mehr mit- statt übereinander gesprochen wird. Viele hatten massive Zukunftsängste gerade auch um die Zukunft ihrer Kinder.
Die Polizei war mit 22 Einsatzfahrzeugen vor Ort die Teilnehmerzahl wurde mit etwa 400 angegeben.
Es war eine sehr ruhige und friedliche Mahnwache, es gab keinerlei laute Rufe oder Anfeindungen, obwohl natürlich auch kontrovers diskutiert wurde.
Allerdings kam es zum Ende hin, als sich der Markt schon fast geleert hatte und auch kaum noch Polizei vor Ort war noch zu einem Zwischenfall: Während wir eine Bürgerin interviewten, stellte sich nach einer gewissen Zeit ein offensichtlich betrunkener junger Mann hinter sie und zeigte deutlich den Hitlergruß. Den Vorfall brachte nicht nur die Frau, die ihre Interviewaussagen dadurch verunglimpft sah noch an Ort und Stelle zur Anzeige, auch die Veranstalterin Frau Stülpner hat sich davon deutlich distanziert und meinte "derlei Vorfälle können nicht geduldet- und müssen sofort geahndet werden."
Uns berichtete dann noch eine Gruppe, dass sie den jungen Mann gut kennen und das er Ihnen schon mehrfach durch Provokationen aufgefallen sei, er "wolle mit dieser Aktion die Veranstaltung in eine rechte Ecke bringen"
Wir haben wie immer versucht nach besten Wissen und Gewissen die Dinge so für euch abzubilden, wie sie vor Ort geschehen sind.
Alle geführten Interviews, die Rede von Frau Stülpner und weitere Impressionen der Mahnwache seht ihr in dieser Video Reportage.
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