Was haben Social Justice Warrior mit der Inquisition gemeinsam?

in #deutsch7 years ago

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Grundsätzlich ist die Verbreitung des katholischen Glaubens nichts Böswilliges. Ich gehe sogar so weit, dass im Vergleich zu anderen Religionen die Christliche „eigentlich“ eine Barmherzige ist

Es gibt keine Menschenopfer wie bei den Wikingern oder im alten hinduistischen Glauben. Man darf nicht vergessen, dass Jesus ein Wanderprediger und kein Kriegsherr war...

Das Wort „eigentlich“ deutet allerdings schon auf die Problematik hin.
Und so führte die ursprünglich positive Bewegung zu grausamen Glaubenskriegen, Hexenverbrennungen und Verfolgung von allen Andersgläubigen. Aus der ursprünglich schönen Idee:

„Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“ wurde töte alle, die nicht deiner Meinung sind.

Und so sind sich heute alle Historiker einig, dass diese Zeit, die dunkle Zeit des christlichen Glaubens war und sich nicht mehr wiederholen darf.

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Meines Erachtens erliegen heutzutage aber viele gebildete Menschen einem ähnlichen Irrtum. Vor zirka Hundert Jahren haben Frauen in unseren Beitengraden begonnen für ihre Gleichberechtigung zu kämpfen. Damals durften sie nicht wählen, studieren oder arbeiten gehen und waren Menschen 2. Ordnung.

Diese Emanzipation hat für unsere Gesellschaft viele Vorteile gebracht. Ich bin der Meinung, dass meine Tochter heute dieselben Chancen, wie mein Sohn hat und alles andere wäre auch falsch.

Nun erlebe ich aber tagtäglich Menschen, die für die Rechte der Frau in Österreich kämpfen. Sie demonstrieren und führende Politiker aus Europa und Amerika nennen sich Feministen.

Diese Personen sind in meinen Augen falsche Heuchler. Vor 60 Jahren wären sie Helden gewesen oder wenn sie diese Anliegen in Saudi Arabien oder Indien vortragen würden, wo noch immer tagtäglich Frauen aufgrund ihres Geschlechtes benachteiligt oder sogar getötet werden. Das tun sie aber nicht, stattdessen erhalten sie Jubelrufe von den öffentlich, rechtlichen Medien, für diesen „Mut“ sich als Feminist zu bezeichnen. Bigotterie

Darüber hinaus wird aber jeder verfolgt, der sich nicht ihrer Meinung anschließt.
Aktuelles Beispiel ist die „metoo“ Initiative gegen sexuelle Übergriffe. Nina Proll, eine österreichische Schauspielerin, hat sich kritisch dazu geäußert. In ihrer Karriere hat sie keine Übergriffe erlebt und sich über Annäherung gefreut und Grenzen gesetzt, wo sie notwendig waren.

Doch viele unserer eifrigen Feministinnen kennen bei solchen Aussagen keinen Spaß. In den letzten Tagen erntete sie dafür einen shitstorm der seines gleichen sucht.

Man legt ihre Aussagen so aus, als ob sie die Opfer von Übergriffen der Lüge bezichtigt. Mit keinem Wort hat sie das getan, doch unsere eifrigen Verbreiter des neuen Glaubens schießen weit über ihr Ziel hinaus. Und stell dir vor, es würde Kritik von einem Mann kommen. Der würde auf den Scheiterhaufen kommen.

Ein anderes Beispiel ist die Verfolgung von Minderheiten während des 2. Weltkriegs . Auch diese dunkle Vergangenheit werden Historiker ihr Leben lang nicht vergessen. Und so kam es, dass jeder der heute auch nur ein FPÖ Wahlwerbegeschenk in der Tasche trägt als Nazi bezeichnt wird. Und Jugendliche, die in Deutschland die falsche Partei wählen werden auf offener Straße verprügelt.

In meiner Gymnasialzeit wurde mir beigebracht, dass Wissen vor Dummheit schützt und nur die Ungebildeten zu den Wirren des Weltkrieges geführt haben.

2017 wird mir klar, dass Bildung überhaupt nicht vor Dummheit schützt und viele dieser Gebildeten denselben Gedankenfehler begehen wie die Inquisition.

Anstatt mit den Andersgläubigen zu kommunizieren und eine Lösung zu finden wird noch immer gehetzt und angeklagt.

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Trotzdem hat Entwicklung stattgefunden. Schwarze haben dieselben Rechte wie Weisse, Frauen dieselben wie Männer, Homosexualität ist seit 1974 in Österreich nicht mehr strafbar und unser letzter Songcontestsieger ist ein Transvestit.
Und so wird heute kein FPÖ Wähler oder Feminismuskritiker mehr auf den Scheiterhaufen verbrannt. Und obwohl Bildung nicht vor Intoleranz schützt, wurden wir größtenteils gesitteter.

Und ich bin guter Dinge, dass wir uns zu einer Gesellschaft entwickeln, die Meinungen Anderer akzeptiert auch wenn sie anders sind;-)

Wie erlebst du heute den Feminismus oder die links/rechts Dichotomie?
Wie gehst du mit Andersgläubigen um?

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