Wird Homeoffice jetzt Mainstream? - Arbeiten wir alle bald zuhause?

in #deutsch7 years ago (edited)

Mein HomeOffice - mein Traum!

Arbeiten von zu Hause aus ist für viele ein Traum: kurze Wege, keine Staus und in kürzester Zeit wieder zu Hause sein.

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Unsere Arbeitsministerin Andrea Nahles hat vor einiger Zeit den Dialog zum Thema Homeoffice gestartet.

Das bedeutet natürlich nicht, dass es in absehbarer Zeit Vorgaben und Regeln gibt. Und doch ist ein wichtiger Schritt getan, denn Aussagen von Frau Nahles sind medienwirksam und in aller Munde.

Deshalb werden und müssen sich Unternehmer mit dem Thema beschäftigen, falls sie es nicht schon längst tuen. Endlich!

Technologisch ist es seit vielen Jahren möglich, insbesondere bei Bürotätigkeiten, von zu Hause aus zu arbeiten, doch der Alltag in Unternehmen sieht oftmals noch eine physikalische Anwesenheit vor. Es gibt auch viele Vorurteile, obwohl Studien seit langem belegen, dass Mitarbeiter zu Hause oftmals produktiver arbeiten als im Firmengebäude.


Dialog zu HomeOffice

Aus diesen Gründen ist es besonders wichtig, den Dialog zu starten und sich darüber auszutauschen, wie eine neue Arbeitswelt aussehen kann.

Vorgaben sollten hier seitens der Politik wenige gemacht werden. Vielmehr sollte ein Dialog zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber entstehen, um heraus zu finden ob und wie sich im eigenen Unternehmen das Arbeiten von zu Hause aus realisieren lässt. Dazu müssen allerdings beide Seiten fünf einfache Dinge beachten:

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1. Disziplin

Es bedarf vor allen Dingen Disziplin, um sich in der Arbeitswelt im eigenen Haus zurecht zu finden. Auf der einen Seite natürlich Disziplin seitens des Arbeitnehmers, sich auf die Arbeit zu konzentrieren und nicht von Aufgaben im Haushalt, der Familie usw. ablenken zu lassen. Arbeitszeiten müssen auch zu Hause eingehalten werden. Denn von zu Hause arbeiten bedeutet nicht, dass man den Krippenplatz stornieren kann und die Kinder nebenher betreut.

Aber auch der Arbeitgeber sollte die Freizeit des Mitarbeiters respektieren. Denn nur weil der Laptop zur Verfügung steht, bedeutet das nicht, dass der Mitarbeiter 24h erreichbar ist.

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2. Die Umgebung

Als Arbeitnehmer sollte man sich überlegen, ob man die räumlichen Möglichkeiten hat, von zu Hause aus zu arbeiten. Dazu bedarf es eines Arbeitsplatzes und besonders wichtig: Ruhe. Ein gut eingerichteter Schreibtisch, im besten Fall separiert von den Wohnbereichen, aber auch klein in einer Wohnzimmerecke, ist ein absolutes Muss.

Dies unterstützt uns dabei, sich mental auf den Arbeitsmodus einzustellen und Struktur zu schaffen. Denn wer zum Beispiel am Küchentisch arbeitet, isst und noch die Hausaufgaben der Kinder korrigiert, wird sich schwerer auf eine Tätigkeit einlassen können. Der Arbeitgeber sollte hier beratend unterstützen und von Anfang an das Thema besprechen. Zudem kann er bei notwendigen Investitionen unterstützend tätig werden.

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3. Die richtigen Tools

Ganz klar ist hier der Arbeitgeber gefragt. Ein Laptop, die passende CRM-Lösung (Customer Relationship Management), Kommunikation über das Internet, Ablagemöglichkeiten und Zusammenarbeit – all dies ist heute ohne Probleme und mit wenig Investitionsaufwand durch die Cloud möglich. Die Tools müssen verfügbar sein und genutzt werden.

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Der Arbeitnehmer sollte zudem sicherstellen, dass die richtige Bandbreite zur Verfügung steht. Das Datenvolumen für Up- und Downloads muss schnell von statten gehen, sonst ist effizientes Arbeiten nicht möglich. In den meisten Orten ist das heute in Deutschland kein Problem mehr. Doch ein kurzer Check vor Beginn der Diskussion um Homeoffice ist durchaus ratsam. Ein Blick in den Breitbandatlas des BMVI oder ein Test mit diversen Webtools genügt.


4. Ziele und Erwartungen kommunizieren

Natürlich erlauben diese Tools auch, den Mitarbeiter zu überwachen. Doch, ob das zu effizienterem Arbeiten im Homeoffice führt, ist eher zweifelhaft. Eine bewegte Maus führt nicht automatisch zu einem Arbeitsergebnis. Von daher sollten beide Seiten klar definieren, was sie voneinander erwarten. Warum wird der Arbeitsplatz nach Hause verlegt?

Was sind die eigenen Ziele und lassen sich diese mit den Abteilungs- bzw. Unternehmenszielen vereinbaren? Klare Zielvereinbarungen und eindeutige Arbeitsaufgaben evtl. gekoppelt mit Arbeitsnachweisen, helfen Vertrauen zu schaffen. Da es immer noch viele Vorurteile gibt, dass Mitarbeiter im Homeoffice zwar gut im Haushalt arbeiten, dies aber wenig zur Unternehmensproduktivität beiträgt, sollten hier klare Regeln für den Mitarbeiter festgelegt werden. Doch auch der Arbeitgeber sollte dem Mitarbeiter vertrauen, denn auch im Homeoffice brauchen Menschen mal eine Kaffee- oder Toilettenpause. Somit sind sie nicht in jeder Minute erreichbar. Legen Sie generell fest, wann sie zu hause arbeiten und erreichbar sind. Beide Seiten sollten diese Zeiten dann konsequent einhalten.

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5. Begegnungen planen

Es gibt heutzutage alle Werkzeuge, um effizientes Arbeiten an alle Orten der Welt zu ermöglichen. Technologisch sind uns keine Grenzen gesetzt und dennoch gilt: Planen Sie Tage mit Ihren Mitarbeitern ein, an denen sie sich im Büro treffen. Erlauben Sie Ihren Mitarbeitern nicht, ausschließlich von zu Hause zu arbeiten. Das bedeutet nicht, dass zeitraubende Großveranstaltungen einberufen werden müssen. Ganz im Gegenteil, die Zeit sollte zum Arbeiten und zum Austausch genutzt werden.

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Auch ein gemeinsamer Kantinenbesuch kann für die Zusammenarbeit Ihres Teams großartig sein. Insbesondere das Gefühl der Zugehörigkeit zur Abteilung und zum Unternehmen wird hierdurch gestärkt. Menschen arbeiten mit Menschen und es sollte nicht vergessen werden, dass Menschen hinter der Technologie stehen, mit der sie arbeiten.



Fazit: Pflegen Sie stets das persönliche Miteinander.






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Autoren

Der Text wurde von Julia Ulrich und Detlev Artelt ( @detlev ) auf dem Blog der einfach-online-arbeiten.de veröffentlicht.





Lesefutter zu dem Thema

Vor einiger Zeit habe ich bereits auf Steemit dazu berichtet.

Das Buch #EinfachAndersArbeiten stammt auch aus meiner Feder und ist hier via Steem zu bekommen.

Bei Interesse findet sich in dem Post hier weiteres.



 " "detlev steemit klein.gif""

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Schönes Thema! Denke 50/50...ich selbst raffe mich nur zu 50% dazu zu Hause auf...ansonsten raus raus raus!

sonst fällt einem noch die Decke aufm Kopp, du 😉

Was siehst Du denn noch als WICHTIG zu diesem Thema?

Ich finde das Thema Mobilität an sich sehr wichtig!
Man sollte weder im Büro noch zu Hause versauern....;-)

Ich habe das auch einige Zeit gemacht. Ich habe den ganzen Tag daheim gearbeitet und im Feierabend noch oft weitergemacht, da der Arbeitsplatz auch immer da war - so ließ sich nicht wirklich runterkommen. Aus diesem Grund habe ich mir ein kleines Büro angemietet, in dem ich immer arbeite. Wenn ich dann daheim bin, ist dann auch wirklich Feierabend. Seit dieser Entscheidung ist mein Leben wesentlich stressfreier. Wenn man daheim arbeitet, sollte man zumindest zusehen, dass man ab und an unterwegs ist, weil einem sonst wirklich die Decke auf den Kopf fällt. Für mich reichte es schon, mich für ein paar Stunden in ein Kaffee zu setzen, um von dort aus zu arbeiten.

Da sprichst Du etwas wichtiges an. Jeder "tickt" anders und hat andere Prioritäten.

Störung und Ruhe wird auch sehr unterschiedlich empfunden...

Ja, na klar! Einige können auf Knopfdruck zwischen Arbeit und Freizeit umschalten und andere eben nicht. Ersteres muss gelernt sein.

Toller Post, man merkt Dein Thema, viel Herzblut drin - ich mache oft Home Office aber finde ich bin effizienter wenn ich nicht zu hause arbeiten, diverse Gründe, vielleicht mach ich mal einen Post dazu

Ja, habe noch einiges weiteres dazu in der Schublade.

Würde nur gern wissen, wie solche Posts etwas mehr Reichweite bekommen könnten.

Das ist ne gute Frage, die ich leider nicht beantworten kann wenn du Reichweite auf Steemit meinst

Homeoffice, perfekt geeignet um das Haus zu putzen oder den Rasen zu mähen. Beim eingehenden Telefonaten aber unbedingt den Rasenmäher ausmachen, der Anrufende könnte sonst leicht irritiert sein :-)

Ein Headset mit gutem Noice Cenceling oder deutsch Stör-Schall-Unterdrückung kann Dir sogar das Rasenmähen erlauben.

Soll heißen, solange Du Deine Zielen mit dem Rasen vereinbaren kannst, mach es einfach!!

bei mir schon seit Jahren Realität ... ;-)

und.... Was sind Deine Erfahrungen?

Sehr gut!
Ich bin ja Freiberufler und habe keinen Arbeitgeber.
Sobald mich die Muse küsst, kann ich mich an die Arbeit machen. Nachteil kann sein, daß man natürlich gedanklich immer am "schaffen" ist.
Besonders gut finde ich, daß ich nicht die ganze Zeit außer Haus bin und meine beiden Kleinen auch aufwachsen sehe. Ich würde sagen, das ist momentan das größte Plus.
Aber wichtig ist auch, - wie du schreibst - daß man den Kontakt nach außen pflegt. Dies kann auch oft durch Mails und Chats (oder Steemit ;-) ) erfolgen.
Aber es geht letztlich nichts über ein gelegentliches Treffen von Angesicht zu Angesicht.

Das heißt, du hast Deinen Rhythmus und Deinen Weg zu arbeiten gefunden!?!

Ja, so würde ich das ausdrücken. Aber mit Steemit kommt eine neue
Komponente hinzu, die erst mal richtig zeitlich eingefügt werden muß!
;-) ;-)

Ich glaub es gibt gar nicht DIE Art zu arbeiten für alle.
Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse, schön fände ich, wenn es lockere würde und es mehr Möglichkeiten gäbe für den Einzelnen.

Da stimme ich Dir zu, denn jeder hat andere Aufgaben irgendwie andere Prioritäten.

ABER: Viele Unternehmen erlauben immer noch keine HomeOffice, da Management lieber Anwesende Personen sieht und zählt, anstatt Ergebnisse und Ziele zu messen.

Ja leider, dabei sollte man immer die Frage stellen, wie kann ich den/die Mitarbeiter/in so unterstützen das sie die best mögliche Leistung erbringen kann und manchmal ist das eben daheim. Grad für Menschen mit Familie, kann sowas ne echte Erleichterung sein, oder für Autisten etc.

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