Alles auf eine Karte, die Bitcoin Familie
Viele, die schon länger die Welt der Kryptowährungen beobachten,
haben vielleicht schon mal davon gehört. Die Familie Taihuttu aus den
Niederlanden hat in den Jahren 2016 – 2017 ihr gesamtes Hab und Gut
verkauft und in Bitcoin investiert. Nicht weniger als 2 IT-Firmen, ein
großes Haus und drei Autos wurden liquidiert und in Kryptowährungen
umgewandelt.
Die Familie reist seitdem um die Welt und macht gleichzeitig Werbung für Bitcoin
und andere Kryptowährungen. Didi Taihuttu, Vater von drei Kindern, ist
von der Technologie und ihrem revolutionären Potenzial überzeugt. In
einem Interview mit dem TV-Sender Arte erklärte er, dass der Tod seines
Vaters ihn zu dieser Entscheidung verhalf. Dieser habe an Krebs gelitten
und plötzlich erfahren, dass er nur mehr ein Jahr zu leben habe.
Die Situation brachte Didi zum Nachdenken. Er stellte sich die Frage,
ob er sein Leben weiter mit Dauerarbeit verbringen wolle, nur, um dann
zu sterben (seine Mutter starb angeblich mit 48, sein Vater mit 61
Jahren).
Obwohl die Familie viel herumreist, findet man sie laut ihrem letzten
Blogpost hauptsächlich auf Koh Pangan in Thailand und auf Bali in
Indonesien. Diese beiden Inseln sind unter digitalen Nomaden ein
Geheimtipp. In der Kryptowelt gibt es viele digitale Nomaden, Blogger,
Programmierer und Influencer. Didi ist nebenher als Berater in Sachen
Blockchain tätig und gibt Workshops und Unterricht zum Thema.
Aussteigen bringt auch Hürden mit sich
Wer träumt nicht von so einem Leben? Es gibt jedoch auch
Schattenseiten. In den Niederlanden und den meisten anderen Ländern in
Europa herrscht Schulpflicht. Ein Verstoß ist strafbar. Deshalb hat die
Familie ihren Wohnsitz in den Niederlanden abgemeldet. Die Kinder
unterrichten sie seitdem selbst.
Didi ist nicht nur Hodler. 20 % seines Kapitals benutzt er für den
täglichen Handel, für das Trading. Da Bitcoin und Kryptowährungen
ziemlich volatil sind und das Ganze sich noch im Experimentierstadium
befindet, ist die Aktion der Familie nicht ganz risikolos. Glück hatte
Didi, dass er noch vor dem großen Hype 2017 eingestiegen ist. Wäre es im
Hype passiert, würde sich eine andere Situation ergeben.
Was, wenn jetzt plötzlich ein Quantencomputer den privaten Schlüssel
schnell berechnen könnte oder die Kryptografieverfahren gehackt werden?
Dann könnten die Kryptowährungen von einem Tag auf den anderen auf null
gehen.
Doch die Taihuttus nehmen es gelassen. Ganz nach dem Motto: No Risk
no Fun. Sicherlich ein Traum vieler, aber am Ende nicht jedermanns
Sache, so ein Leben. Jedenfalls hat die Familie mittlerweile viele Fans.
Hier geht es zum englischsprachigen Blog und hier zum Arte Video auf ihrem YouTube-Kanal.