4 Dinge, die der Aktienmarkt vom Kryptomarkt lernen kann

in #deutsch5 years ago

Der Aktienmarkt wird von den meisten Menschen als erwachsenes Gegenstück zum Kryptomarkt angesehen. Während der Kryptomarkt noch relativ unreguliert ist und es von Projekten nur so wimmelt, die betrügerische Absichten haben, geht es am Aktienmarkt vergleichsweise harmlos und seriös zu. Auf Grund des viel höheren Volumens und einer viel fortgeschritteneren Preisfindung ist die Preis-Volatilität am Aktienmarkt weitaus geringer. Eine starke Regulierung dieses Markts ermöglicht es zudem betrügerische Unternehmen fernzuhalten oder stark zu limitieren. Dennoch bietet der Kryptomarkt einige Neuerungen, von denen der Aktienmarkt noch lernen kann. Im Folgenden werden wir einige dieser Aspekte beleuchten. 

1. Der Handel ist immer möglich

Wer die rasante Geschwindigkeit des Krypto-Handels gewohnt ist, wird  bei der Geschwindigkeit des Aktienmarkts nur Müde gähnen können. Denn  während Bitcoin und Crypto immer gehandelt werden kann: 24 Stunden am  Tag, 7 Tage die Woche, egal ob Feiertag oder nicht, so laufen die Uhren  am Aktienmarkt deutlich langsamer. Wer am Aktienmarkt handeln will, muss sich an die Öffnungszeiten  halten und diese scheinen 2019 ganz schön veraltet zu sein. Den Handel  von Aktien am Wochenenden oder an den zahlreichen lokalen Feiertagen kann man nämlich total vergessen. Und auch unter der Woche findet der Handel nicht für 24 Stunden statt. So bietet beispielsweise die Börse Frankfurt aktuell nur Handelszeiten von 08:00 Uhr bis 22:00 Uhr an.  

2. Man kann mit kleineren Beträgen handeln

Aktien kann man nur im Ganzen kaufen. Wenn nun jemand zum Beispiel einen Anteil an Warren Buffets Berkshire Hathaway A Aktie erwerben möchte, hat dieser besser 286.450 € über, sonst wird das nichts. Wie wäre es mit Google? Unter 1.100 € geht nichts. Mal eben für zehn Euro in Google zu investieren, kann man sich also abschminken.*

Bei  Kryptowährungen ist dies einfacher. Ich möchte für drei Euro Bitcoin  kaufen? Klar. Für 30 Cent? Kein Problem. Man erhält einfach entsprechend  einen Bruchteil. Auch hier fühlt sich der Aktienmarkt ziemlich  altbacken an.

*Fairerweise muss man auch sagen, dass es  Möglichkeiten wie CFDs und ETFs und weitere Finanzinstrumente gibt, die  dies indirekt ermöglichen, jedoch erwirbt man damit nicht direkt die  Aktie selbst, sondern ein anderes Finanzprodukt.  

3. Der Einstieg ist einfacher

Man muss zugeben, dass man hier natürlich mit zweierlei Maßstab  misst, da der Aktienmarkt viel regulierter ist, aber es ist nun mal so,  dass man sich am Kryptomarkt viel schneller und viel leichter  registrieren kann als am Aktienmarkt.  

Zwischen der Idee „Ich  möchte mit Kryptos handeln“ und der Möglichkeit tatsächlich mit Kryptos  zu handeln liegen, mittlerweile nur wenige Stunden. Die  KYC-Verifizierungen sind mittlerweile relativ rasch durchgeführt.

Zwischen  der Idee „Ich möchte mit Aktien handeln“ und der Möglichkeit  tatsächlich mit Aktien zu handeln, hingegen liegen normalerweise mehrere  Tage und viel Papierkram, den man erstmal ausfüllen muss.  

4. Niedrigere Gebühren

Verglichen mit den meisten Brokern sind die Börsen in der Kryptowelt  tatsächlich relativ günstig. Bei traditionellen Aktien-Brokern muss man  von durchschnittlich mindestens 5 € Gebühr pro Trade ausgehen. Bei Kraken hingegen  beträgt die Handelgebühr für Käufer nur 0,26 % des Kaufpreises. Eine  Gebühr von 5 € wird hier erst ab einem Kaufwert von >1.900€ erreicht.  Für viele Retail-Investoren, die eher kleinere Beträge kaufen, wird der  Krypto-Kauf bei Kraken also deutlich günstiger ausfallen als ein  Aktien-Kauf bei einem herkömmlichen Anbieter.
 

Die Zukunft?

Doch wie könnte die Zukunft der beiden Märke aussehen? Es ist nicht  unwahrscheinlich, dass die beiden Märkte sich mittelfristig annähern und  verschmelzen werden. Der Kryptomarkt wird eine stärkere Regulierung  erfahren und eine höhere Liquidität und Preisstabilität mit weniger  Manipulation erreichen, während der Aktienmarkt wahrscheinlich einige  der hier aufgezählten „Nachteile“ ausmerzen wird. Im Zuge der  Digitalisierung ist eine Tokenisierung von Aktien durchaus vorstellbar.  Damit könnte dann demnächst eine VW-Aktie genauso wie ein Bitcoin in  Bruchteilen gekauft und rund um die Uhr gehandelt werden. Die ersten  Pioniere in diesem Bereich sind die so genannten STOs, welche sich als  traditionelle regulierte Unternehmensanteile verstehen, nur auf  Token-Basis.

Mehr Informationen zur Tokenisierung von Aktien könnt ihr hier nachlesen. Folge uns auf Twitter,  InstagramFacebook,  Steemit und tritt unserem Telegram News Kanal oder Newsletter bei. Du würdest diesen Artikel gerne kommentieren? Dann tritt einfach unserer Telegram Diskussions-Gruppe bei. 

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