Crypto In Boston

Wie einige von Euch bereits wissen, bin ich momentan für mein Auslandssemester in Boston. Erst hier wurde mir bewusst, wie viel Aufmerksamkeit rund um Kryptowährungen herrscht.
Mit diesem Beitrag möchte ich Euch einen Eindruck in die Krypto-Atmosphäre hier an der Ostküste Amerikas geben.

Während meines Aufenthalts habe ich die Möglichkeit genutzt verschiedene Events rund um Crypto zu besuchen, um eventuell viele interessierte Leute von einem anderen Kontinent kennen zu lernen.

Leider konnte ich nicht von jedem Event Bilder machen, weil es doch nicht immer angebracht war.

1. Das Investment Treffen

Mein erstes Treffen hier in Boston, „Bubble Talk“, habe ich im Januar durch die Plattform „Meetup“ gefunden. Angesichts des Hypes zu der Zeit war es fast klar, dass auch das Thema Bitcoin zur Sprache kommen würde. Klang somit also ganz spannend für mich und schon war ich in einem kleinem Café in Cambridge (im Norden von Boston).

Ich war ziemlich überrascht, dass sich die dort rund 15 Personen zum ersten Mal mit Bitcoin und Kryptowährungen beschäftigen - obwohl sie sich schon seit über einem Jahr aller zwei Wochen treffen um über Themen aus der Finanzwelt zu sprechen.

Spannend war außerdem auch, dass einer bei JP Morgan arbeitet und ebenfalls zum ersten Mal dabei war, zwei andere haben Ihren eigenen Investment Fond gemanagte – fokussiert auf Edelmetalle wie Gold und Silber - und ein anderer war ein Langzeitinvestor in die Blue Chips Amerikas. Doch auch wenn sich alle dafür zumindest ein bisschen zu interessieren schienen, nannte es die Mehrzahl eine Abzocke und Blase - ohne es überhaupt zu verstehen … ziemlich ähnlich wie ein paar Konversationen, die ich auch schon in Deutschland hatte.

Also haben wir uns mal an die Analyse gemacht und verschiedene Statistiken von vergangenen ökonomischen Blasen hervorgeholt. Angefangen haben wir mit der Tulpenspekulation in den 1630er Jahren bis hin zur letzten Finanzkrise im Jahr 2008. Während wir durch diverse Graphen gestöbert sind, ist uns immer mehr das Muster von einem zunächst außergewöhnlichen Anstieg, gefolgt von einer Rezession ins Auge gestochen (normalerweise über 1 – 3 Jahre). Auch wenn ich es die vergangenen Wochen immer wieder verfolgt habe, ist mir nie wirklich bewusst gewesen, dass wir einen Anstieg von insgesamt 35.000% in innerhalb eines Jahres (gemessen an der gesamten Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen – von coinmarketcap.com) hatten.

2. Das Bitcoin / Krypto „Treffen“

Eine Andere, sehr spannende Veranstaltung, war das „Crypto Meetup“ neben dem Harvard Viertel in einem kleinen italienischen Restaurant mit mehr als 25 Teilnehmern. Allein der Name lies mich erwarten viele neue Bitcoin Enthusiasten kennenlernen zu dürfen … und ich wurde auch nicht enttäuscht.
Die für mich interessantestesten Personen an diesem Abend waren zum einen ein „Miner“ aus der Ukraine. Dieser hat sich für drei Monate eine Auszeit genommen, nachdem er seine eigene Mining Farm aufgebaut hat und nun nach neuen Mitglieder sucht.

Ein anderer „Day Trader“, der im Oktober vom konventionelleren Aktienhandel auf die Kryptowährungen umgestiegen ist, weil er mehr Potential für Profite in der hohen Volatilität gesehen hat.

Und Last but not Least ein Anwalt, der nun einen eigenen ICO plant, um rechtliche Probleme rund um Kryptowährungen zu vereinfachen.

Der Veranstalter selbst hatte auch einige Erfahrungen gemacht und spezialisierte sich in den vergangenen Monaten hauptsächlich auf den Handel von Kryptowährungen zwischen verschiedenen Börsen. Anders gesagt hat er also die Preisunterschiede bei den Plattformen genutzt um Profite zu realisieren.

3. Die MIT Bitcoin Expo

Mein persönliches Highlight bezüglich der Events in Boston, war die Veranstaltung am MIT vom 17. – 19. März. Die Expo wurde direkt vom „MIT BitcoinClub“ veranstalten und war ein riesiger Erfolg, mit mehr als 1500 Besuchern und Sprechern, wie Chales Hoskinson (Mitgründer von Ethereum und Gründer von Cardano), Vertretern von Coinbase, Sia und vielen anderen spannenden Firmen, als auch individuellen Projekten.

Die Atmosphäre war total locker und ich konnte selbst mit Personen wie David Vorick (Mitgründer von Sia) oder einem Mitarbeiter von OmiseGo über diverse Themen, Probleme und zukünftige Geschäftsideen diskutieren.

Der MIT BitcoinClub trifft sich neben diesen riesigen Events regelmäßig an jedem Dienstag. Es spielt auch keine Rolle, ob man am MIT studiert oder nur als Besucher zu den Treffen hingehen möchte. Jedes Gesicht ist gern gesehen!

Und hier noch ein paar Bilder von der Expo am MIT (Vorlesungsräume):

Meine Zusammenfassung

Wie ich zuvor gehört habe, ist die Westküste der USA ein besserer Ort, um Krypto Projekte und Interessenten zu finden – Dies kann ich nun bestätigen, denn ich muss sagen, dass hier ein breites Angebot an Leuten hat. Auch wenn Boston durch die vielen Finanzfirmen schon zahlreiche Broker und Trader „im Angebot hat“, findet man trotzdem viele spannende Leute am MIT, die sich eher mit der technischen Seite befassen wollen.
Zusammenfassend kann ich aus meinen persönlichen Erfahrungen nur sagen, dass es jede Menge zu entdecken gibt und ich die Stadt für jeden in der Krypto Szene empfehlen kann.

Wer sucht der findet! 😉