Ich teile heute meine Gedanken zum Kapitel 11 aus dem Buch "Sprenge Deine Grenzen" von Jürgen Höller

"Hurra, Probleme!"

Jürgen Höller lädt Dich in diesem Kapitel zu folgender Übung ein:

"Mache Dir zuerst eines Deiner aktuellen Probleme gegenwärtig.

Reise jetzt ein Jahr in die Zukunft und stelle Dir vor, das Jahr ist vorbei.

Nun beantwortest Du Dir diese Fragen:

Wie wichtig ist das Problem in einem Jahr?

Beeinträchtigt es Dich in einem Jahr noch ?

Wie sehr beschäftigt es Dich ?"

Hm, ich gestehe, mir ist keins eingefallen.

Nehmen wir an, ich betrachte meine ausbaufähige Kondition als aktuelles Problem.

In diesem Blogpost habe ich über meine Erfahrungen mit Outdoor Training in Naumburg berichtet:

https://steemit.com/deitsch/@corneliastrunz/rn1k55cb

Ich habe aus dieser Erfahrung, mit den anderen in der Gruppe noch nicht mithalten zu können, die Erkenntnis gewonnen, dass ich vorerst allein weiter trainiere.

Das heißt, im Gegensatz zu meiner Resignation in der Schulzeit, dass ich mich total unsportlich fühlte, sehe ich jetzt in der Tatsache eine Chance, meine Kondition zu verbessern.

Ich bin in dieser Hinsicht zäh und bleibe dran, auch wenn ich den Erfolg gerade auf meinem Radarschirm noch nicht sehen kann.

Denn ich stelle jedes Mal, wenn ich auf die Stadion- Treppen zum Trainieren gehe, eine Steigerung meiner Leistungsfähigkeit fest.

In einem Jahr beeinträchtigt mich dieses "Problem" also nicht mehr.

Es ist auch völlig unwichtig, was andere Menschen von mir denken.

Ich bin stolz auf mich und fühle mich sportlich.

Im Gespräch mit den meisten Menschen in Deinem Umfeld hörst Du allerdings ziemlich oft das Wort "Problem".

Was ihnen fehlt, was ihnen zu viel ist und so weiter.

Wenn Du genau hinhörst, sorgen sie sich in der Regel, dass ihnen etwas Schlimmes zustoßen könnte, dass sie krank (noch kränker) werden könnten und dass sich die nach ihrer Auffassung schlimmen Erfahrungen aus der Vergangenheit wiederholen könnten.

Es handelt sich also um Sorgen, die die Zukunft oder die Vergangenheit betreffen.

Du kannst das hervorragend mit dem Rafting (mit dem Schlauchboot auf Flüssen mit teils ordentlichen Strömungen und Gefälle fahren) vergleichen.

Was glaubst Du, passiert, wenn Du ständig befürchtest, Du könntest mit dem Boot umkippen und ins Wasser fallen ...

Du bist darauf konzentriert, statt auf die Kommandos des Guides zu hören und Dein Boot sicher zu steuern.

Schaust Du ständig hinter Dich, darauf, wo Du hergekommen bist, entgeht Dir höchstwahrscheinlich das nächste vor Dir liegende Hindernis und Du hast keine Chance mehr, das Boot drum herum zu steuern.

Jetzt nochmals die Brücke zur Frage, die ich als Überschrift gewählt habe:

Wie bedeutend sind Deine Probleme tatsächlich ?

Mal angenommen, Du hast ein gesundheitliches Problem, durch das Du Dich aktuell beeinträchtigt fühlst.

Wie sehr beeinträchtigt es Dich ?

Bist Du in der Lage, mit Deiner Arbeitsleistung Dein Einkommen selbst zu erwirtschaften ?

Bist Du fähig, Dich zu Hause selbst zu versorgen, von A nach B zu gelangen und einem Hobby nachzugehen ?

Falls Du auf alle diese Fragen mit "JA" antworten kannst, ist Dein "Problem" in Wahrheit eher ein Signal Deines Körpers, dass irgendetwas nicht ganz rund läuft, ein Schrei nach Aufmerksamkeit.

Anderes Beispiel.

Nehmen wir an, Du glaubst, Dein Problem ist, nicht genug Geld zu haben.

Hast Du ein Dach über dem Kopf ?

Hast Du es dort drin warm im Winter ?

Hast Du eine Möglichkeit, Dir Deine Nahrung zu zubereiten und ein Bett ?

Hast Du sauberes Trinkwasser ?

Hast Du genug zu essen ?

Hast Du Kleidung und Schuhe ?

Hast Du Familie und Freunde, die für Dich da sind ?

Wenn Du diese Fragen mit "JA" beantworten kannst, grabe ein bisschen tiefer, welches Gefühl Dir "mehr Geld zur Verfügung haben" geben soll.

Warum bist Du der Überzeugung, das unbedingt zu brauchen, was Du Dir von dem Geld kaufen würdest ?

Sehnst Du Dich eventuell in Wirklichkeit danach, Deinem Kind oder Deinem Lieblingsmenschen einen Wunsch zu erfüllen und dem damit verbundenen Gefühl, geliebt zu werden ?

Das ist ein ganz natürlicher Wunsch !

Die Frage ist: Wie steht es mit Deiner Beziehung zu Dir selbst ?

Liebst Du Dich selbst von ganzem Herzen ?

Und was noch viel, viel wichtiger ist:

Wie lange hält das ersehnte Gefühl dann an, wenn Du tatsächlich die Dinge kaufst, die sich Deine Kinder / Dein Lieblingsmensch wünschen ?

Ich hoffe, ich konnte Dir einen Denkanstoß geben, einfach mal symbolisch auf den Tisch zu steigen und Deine Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Bist Du in der Lage, Probleme als ein Geschenk zu betrachten ?

Wie bitte ?

Bedeutet das: Du sollst Dich jetzt freuen, wenn Du einen Mißerfolg hattest ?

Klare Ansage: Ja !

In Wahrheit ist es kein Mißerfolg.

Du hast erfolgreichen einen Weg gefunden, wie es nicht funktioniert.

Bla bla bla ?

Du hast recht, diese Einstellung braucht ein wenig Übung.

Du kannst damit beginnen, Dich in solchen Situationen zu fragen:

Was ist das Gute für mich an dieser scheinbar schlimmen Erfahrung ?

Was will Dir das Leben damit sagen ?

Was kannst Du daraus lernen ?

Du hast an diesem Punkt die Chance, festzulegen: Jetzt weiß ich, so will ich das nicht.

Ich mag nicht, was mir hier passiert ist.

Ich will stattdessen .... erleben.

Als ich mir beim Skifahren die Knie verdreht hatte und von dem Kreuzbandriß erfuhr, fühlte sich die Erkenntnis, das Alpin - Skifahren sein zu lassen, ganz schön traurig an.

Doch ich sagte mir: Hey, ich hatte großes Glück !

Ich habe zwei ansonsten gesunde Beine, die 100 % beweglich sind und zu 98 % schmerzfrei.

Ich kann noch immer tanzen :-)))

Danke für Deine Zeit und Deinen Kommentar !