Breitscheidplatz-Opfer: Trauern verboten 25

in #deutsch7 years ago

Von Jürgen Elsässer

Jetzt entdeckt sogar der „Spiegel“ die Kälte der Kanzlerin beim Umgang mit den Hinterbliebenen – zehn Monate nach COMPACT.

Der „Spiegel“ ist aufgewacht. Naja, genauer gesagt ist es nur Jan Fleischhauer. Der Rest der Bagage ist weiter fleißig beim Kampf gegen rechts und jagt imaginäre Nazis oder, was in den Augen der Lumpenjournaille dasselbe ist, alte weiße Männer, vulgo: Sexisten.

Aber Fleischhauer, immerhin, schreibt aktuell auf Spiegel Online:

Meine Kollegen Britta Stuff und Wolf Wiedmann-Schmidt haben Überlebende (des Breitscheidplatz-Anschlages) aufgesucht und mit ihnen über das zurückliegende Jahr gesprochen. Das Ergebnis ist eine Geschichte, bei der einem der Atem stockt. Ich bin dagegen, etwas zu leichtfertig als Skandal zu bezeichnen. Ich habe es in dieser Kolumne, glaube ich, noch nie getan. Aber hier ist das Wort ausnahmsweise einmal angemessen. Was einem den Atem raubt, ist die nahezu völlige Abwesenheit von Anteilnahme auf Seiten eines Staates, dessen Versagen dazu beitrug, dass der Attentäter trotz deutlicher Hinweise auf seine Absichten mehr oder weniger unbehelligt blieb, bis es zu spät war, ihn zu stoppen. Neun Wochen dauerte es, bis sich der Regierende Bürgermeister Michael Müller per Brief bei den Angehörigen und Verletzten meldete. Datenschutzgründe hätten ihn gehindert, früher auf die Angehörigen zuzugehen, hieß es. Auf ein Kondolenzschreiben der Bundeskanzlerin warten die Hinterbliebenen bis heute. Auch eine Begegnung mit der Regierungschefin ist nie zustande gekommen.

[...]

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