Tiertransport Deluxe – So kommen ihre Lieblinge sicher ans Ziel!

in #deutsch7 years ago

Tiertransport, aber wie?

Viele verbinden mit dem Begriff Tiertransport sicherlich zuallererst  nichts Gutes. Sie denken an zusammengepferchte Tiere in viel zu engen  Hängern – ohne die Möglichkeit, während des Transports an Frischwasser  zu kommen. Diese Horrovorstellungen mögen zum Teil sogar der Realität  entsprechen, doch dass es auch anders aussehen kann, erläutere ich euch  im nachfolgenden Beitrag. Zudem möchte ich euch im Folgenden erklären,  auf was man achten sollte, wenn man selbst ein Lebewesen versenden muss  und welche Transportmethoden sich für Tiertransporte am besten eignen.

Tierschutz steht an erster Stelle!

Immer wieder werden über die katastrophalen Bedingungen beim  Tiertransport von Geflügel und Co. berichtet. Da die Kleintiertransporte  nicht immer nach Vorschrift verlaufen, sollte man sich vor Beginn des  Transports auf jeden Fall davon überzeugen, dass der Betreiber nach der Tierschutztransportverordnung handelt und alle benötigten Genehmigungen vorweisen kann, die für den Transport von Tieren notwendig sind.

Das gilt im Übrigen nicht nur für den Kleintiertransport, sondern auch  für jeden anderen gewerblichen Tiertransport. Tiertransporte werden  durch die Veterinärämter genehmigt. Damit soll erreicht werden, dass  sich die Unternehmen an die Tierschutztransportverordnung halten. Die  zuständigen Ämter führen nach dieser Genehmigung immer mal wieder  Stichproben bei den Unternehmen durch, um die Einhaltung der  Vorschriften zu kontrollieren. So gibt es zum Beispiel die Regeln zu den  Temperaturen die beim Transport vorgeschrieben sind, oder die  Futtermenge, die während des Transports mitgeführt werden muss. Auch die  Zeiträume für einen möglichen Tiertransport sind dort geregelt.  Tiertransporte erfolgen nur von Montag bis Mittwoch und nicht vor oder  an Feiertagen, sodass ein Rücktransport bei Nichtannahme möglich ist.

Die Fahrt wird durch die Regeln zwar kontrolliert, das bedeutet aber  nicht zwangsläufig, dass sie für die Tiere stressfrei wird. Denn die  meisten Tiere werden in der Regel während der Fahrt nicht betreut und  die Kuriere erkundigen sich üblicherweise nicht nach dem Zustand der  Passagiere während der Reise. Es liegt also bei dir, zu entscheiden, ob  dein Tier in der Verfassung für einen Transport ist und ob es mit den  herrschenden Temperaturen während des Transports klarkommt. Zwar  transportieren viele der Tierspeditionen nur bei 0–28 Grad Celsius  Außentemperatur und 7 – 29 Grad Celsius im Transportbereich, aber selbst  diese Temperaturen können für das ein oder andere Tier schon zu hoch  sein. Denn diese Temperaturen sind nur Richtlinien. Viele Tiere  reagieren besonders empfindlich auf Temperaturschwankungen. Sie können  nicht daran gemessen werden. Bei vielen Tierkurieren ist in den AGB  vermerkt, dass es nicht möglich ist, immer klimatisierte Fahrzeuge zu  garantieren. Daher ist es umso wichtiger, sich selbst über die  Temperaturbedingungen der Lebewesen zu informieren und dies später bei  der Verpackung zu beachten. Solltest du nicht wissen, wo du die  Informationen findest, kannst du mal bei einem Züchter nachfragen oder  dich in fachbezogenen Internetforen erkundigen.

Vom Zierfisch bis zum Ziervogel… die Transportmethode ist entscheidend!

Insgesamt kann man aber den Tipp geben, dass sich bei tropischen Arten  oder Tierarten, die sehr kälteempfindlich sind, im Winter eine  isolierende Styroporbox anbietet, die mit Wärmeflasche oder Heatpack versehen  ist. Diese Styroporbox ist bei seriösen Transportunternehmen sogar  Pflicht. Wichtig ist, dass die Heatpacks nicht direkt bei den Tieren  liegen dürfen und zur Erwärmung auch keinen Sauerstoff verbrauchen  sollten. Wenn in der Gebrauchsanweisung steht, dass dies doch der Fall  ist, sollte man die Heatpacks am besten eine halbe Stunde bevor man sie  in die Box legt aktivieren. Am Anfang verbrauchen sie nämlich den  meisten Sauerstoff.

Außerdem gilt grundsätzlich, dass die Verpackungen  vor  Witterungseinflüssen schützen und artgerecht aufgebaut sein müssen. Das  heißt, die Tiere müssen Luft bekommen, mit Futter und Wasser versorgt  sein und es darf keine Verletzungsgefahr von herumfliegenden  Gegenständen wie Futternapf oder Tränke ausgehen.

Zudem müssen die Tiere während des Transportes genügend Platz haben.  Hierbei muss man aber gleichzeitig darauf achten, dass die Tiere nicht  zu viel Platz haben, da sie ansonsten bei starkem Bremsen durch die Box  fliegen können. Auch sollte es dem Tier zu keiner Zeit gelingen, aus der  Box auszubrechen. Das heißt, die Box sollte dementsprechend gesichert  sein, sodass sich z. B. kein Nager durch die Wand fressen kann.

Des Weiteren gilt, dass die Box mit entsprechenden Tiertransportaufklebern  versehen sein muss. Die Aufkleber machen deutlich, dass es sich um  lebende Tiere handelt. Folgende Angaben sollten auf der Beschilderung  stehen:  

  • Angaben zu Tierart
  • Anzahl der Tiere
  • Daten vom Absender und Empfänger
  • Notfallangaben für die Versorgung

Meist werden die Boxen von den Transportunternehmen bei den Versendern  abgeholt. Bevor es dann auf die Reise geht, werden die Pakete oft  nochmals oberflächlich von den Kurieren kontrolliert, was aber rechtlich  gesehen keine Pflicht ist.

Ab diesem Zeitpunkt werden die Boxen samt Tieren zu einer Zweigstelle  gebracht, umgeladen und weiter transportiert. Normalerweise treffen sie  nachmittags beim Empfänger ein. Ist dieser nicht anzutreffen, werden die  Tiere beim Nachbar abgegeben oder wieder mitgenommen. Daher ist es  enorm wichtig, die Tiere so zu versorgen, dass sie eine Reise ein  zweites Mal überstehen können. Eine Statusmeldung wie bei DHL und Co.  wird meist nicht angeboten.

Sonderfall: Giftige Tiere !

Ob ein Tier überhaupt transportiert werden darf, hängt hauptsächlich  davon ab, ob der Kurier die hierfür benötigte Auflagen erfüllt und um  welche Tierart es sich handelt. Oft lehnen Kuriere den Transport von  Großschlangen und giftigen Tieren direkt ab, da dort die Auflagen für  den Transport um einiges höher sind. So muss z.B. immer ein Gegengift im  Fahrzeug mitgeführt werden. Auch Katzen und Hunde sind nicht gern  gesehen, da diese im Gegensatz zu Kleintieren, immer eine Betreuung  brauchen. Werden sie dennoch transportiert, ist der Transport um einiges  teurer. Auch verletzte oder kranke Tiere stellen vielmals eine Hürde  dar.

Transport als Beiladung, eine gute Alternative!

Hierbei muss die erste Adresse nicht immer eine Tierspedition sein. Es  gibt mittlerweile sehr viele weitere Möglichkeiten, sein Tier zu  transportieren. Eine von mir bevorzugte Versandmethode ist die Mitgabe  der Tiere als Beiladung. Gerade für den Kleintierversand bietet sich  diese Methode besonders an.

Und das hat vier gute Gründe:

 

  1. Es ist komfortabler für die Tiere, wenn sie im beheizten  Fahrzeugraum mitfahren können, anstatt in einem Frachtraum zusammen mit  vielen anderen Tieren untergebracht zu werden.
  2. Man kann mit gutem Gewissen das Tier versenden, weil man weiß, dass  sich nur um sein eigenes Tier gekümmert wird und das Tier nicht  eines unter vielen ist.
  3. Ein Tier als Beiladung mitzugeben, ist in vielen Fällen um einiges  günstiger, als es mit einem Kurier oder mit einer Tierspedition zu  transportieren.
  4. Auch Hunde und Katzen stellen meist kein Problem dar und kosten nicht extra!

Fazit:

Wie man sieht, ist ein Tiertransport um einiges aufwendiger, als der  Transport von Gegenständen. Was aber auch gut so ist, denn schließlich  handelt es sich um Lebewesen. Ob bei einer Tierspedition, einem  Kleintiertransport oder sonstigem Tiertransport: Tierschutz sollte immer  an erster Stelle stehen! Deswegen sollte immer abgewägt werden, ob ein  Tierversand wirklich sein muss! Sollte der Transport tatsächlich  unumgänglich sein, habt ihr ja jetzt die passenden Tipps, wie eure  Lieblinge sicher ans Ziel kommen ;-). 

Wenn jemand ein Tiertransporteuer sucht, der kann auf bringhand.de bestimmt einen finden.

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