"Ich bin überzeugt, dass wir in Österreich in Hinblick auf Talent, Technologie und Umfeld gut aufgestellt sind." - Interview mit Daniel Horak von Conda

in #deutsch5 years ago (edited)

Die rasanten Entwicklungen am Krypto-Markt werfen stetig neue Fragen rund um die Zukunft von Bitcoin und co. auf. Um diese zu beantworten, bedarf es vor allem Experten, die sich schon früh mit dem Markt auseinander gesetzt haben und dessen Aufbau und Verhalten verstehen. Einer davon ist Daniel Horak, Co-Founder von Conda, der größten österreichischen Crowdinvesting Plattform. Dabei beschreibt sich Conda selbst als das Bindeglied zwischen Unternehmen und Investoren, um gemeinsam Großes zu realisieren. Seit Beginn 2018 verfolgen die Umsetzung eines eigenen CRWD (Crowd) Token, der Vermögenswerte digital auf die Blockchain bringen soll. In unserem Interview teilt Daniel seine Erfahrungen und die Entwicklungen bei Conda, seine Vermutungen hinsichtlich der Zukunft von Bitcoin sowie seine Erwartungen von der österreichischen Krypto-Szene.

Blockpit: Daniel, vielen Dank für deine Zeit. Crowdinvesting meets Blockchain - was hat es mit diesem Konzept auf sich und warum passen diese Bereiche eurer Meinung so gut zusammen?
Daniel: Wir haben uns diesem Thema zunächst aus einer reinen technologischen Betrachtungsweise genähert, da wir seit einigen Jahren ja selbst Crowdinvesting-Plattformen betreiben aber diese auch als whitelabel Lösung anderen zur Verfügung stellen. Durch diesen Umstand wurde es notwendig, sich Gedanken über eine Infrastruktur zu machen, die diesem zukünftig immer weiter dezentralisierten und globaler werdenden Aspekt unseres Geschäftsmodells Rechnung trägt. Mit dem ICO-Hype 2017 (wobei es sich ja eigentlich auch „nur“ um eine spezielle Form des Crowdfunding handelt) war es für uns klar, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. 

Conda ist österreichweit die führende Crowdinvesting-Plattform. Wann war für euch der Zeitpunkt, um in den Bereich der Security/Equity Token zu gehen?
Für uns war eigentlich ziemlich schnell klar, dass es als der ICO-Hype startete, unser Ziel war, bestehende Finanzmarktprodukte wie Darlehen, Genussrechte, Aktien, o.ä. mit den Vorteilen der Blockchain zu kombinieren – der erste Schritt war für uns, dass wir die CONDA AG selbst auf die Ethereum-Blockchain brachten und somit den ersten Equity-Token in Österreich (und wahrscheinlich der EU) geschaffen haben. Für uns sind Equity- und Security-Token die logische Weiterentwicklung des Crowdinvestings – daher war dieser Schritt für uns sehr naheliegend.

Wie innovativ schätzt du die österreichische Krypto- und Blockchainszene ein? Können wir mit Nationen wie Schweiz, Malta, USA etc mithalten?
Ich bin absolut überzeugt, dass wir in Österreich in Hinblick auf Talent/Know-How, Technologie und auch Rahmenbedingungen wirklich gut aufgestellt sind – was ich jedoch beobachte ist, dass der globale Kryptomarkt und vor allem die genannten Nationen wesentlich besser in der Vermarktung und Kommunikation ihrer Märkte sind. Nichtsdestotrotz zeigen Initiativen wie das Fintech-Advisory Board des Finanzministeriums, eine Vielzahl spannender Blockchain-Projekte oder die neu gegründete Digital Asset Austria Association dass es in Österreich durchwegs ernst gemeintes Engagement gibt. 

Wie siehst du das Verhältnis zwischen Utility und Security Token jetzt und in einem Jahr? Welche großen Geschäftsbereiche werden davon betroffen sein?
Im Bereich der Utility-Token wird es sicherlich zu einer krassen Marktbereinigung kommen, denn schließlich geht es um „utility“ und viele der Projekte bzw. Unternehmen konnten nicht zeigen dass ihre Token auch nur irgendeinen Zweck erfüllen. Trotzdem glaube ich nicht, dass der Markt komplett verschwinden wird, und dass es sehr wohl Bereiche gibt, in denen Utility-Token ihre Daseinsberechtigung haben – dies wollen wir ja auch mit dem CRWD-Token zeigen. Für uns ist auch klar, dass Security-Token, besonders im Bereich der Unternehmensfinanzierung, in den nächsten Jahren stetig an Bedeutung gewinnen werden – hier aber nicht nur im Bereich der innovativen Startups, sondern sehr wohl auch für klein- und mittelständische Unternehmen. Dies ist ein Bereich an dem wir mit dem CRWD-Network sehr stark arbeiten.

Abschließend, was sind eure Ziele für 2019? Welche Chancen seht ihr im Kryptomarkt und wie plant ihr diese Chancen zu verwerten?
Wir sehen ganz klar die Chance darin zu beweisen, dass Security- und Equity-Token in Österreich und Europa rechtlich und technisch möglich sind. Viele sprechen davon, wir tun es einfach und sind daher zur Zeit in der Vorbereitung mehrere Projekte, welche im nächsten Jahr, basierend auf unserem CRWD-Network Protokoll (und unter Nutzung des CRWD-Token), die ersten Security- bzw. Equity-Token Offerings lancieren werden. Wir sehen hier sehr viele Ähnlichkeiten mit dem Crowdfunding/-investing Markt von vor 5 - 6 Jahren und sind daher überzeugt auch hier wieder Vorreiter in Europa zu sein.

Herzlichen Dank für deine Einblicke, Daniel. Wir schauen gespannt auf das nächste Jahr.


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