Rückkehrbewegungen von Flüchtlingen nach SyriensteemCreated with Sketch.

in #deutsch7 years ago (edited)

Übersetzung des Artikels »UNHCR seeing significant returns of internally displaced amid Syria’s continuing conflict« von der Seite des UNHCR:


UNHCR verzeichnet significante Rückkehr von Binnenflüchtlingen inmitten des andauernden Syrienkonfliktes

Dies ist eine Zusammenfassung der Stellungnahme des UNHCR-Sprecher Andrej Mahecic - auf den sich die Zitate beziehen - auf der heutigen Pressebesprechung im Völkerbundpalast in Genf.

 30. Juni 2017

Bild aus Ost-Aleppo
Im schwerbeschädigten Stadtteil Al-Schaar in Ost-Aleppo erhalten heimkehrende Familien und vertriebene Bewohner Hilfe bei einem Versorgungspunkt des UNHCR, der von der Wohltätigkeitseinrichtung Al-Ihsan geleitet wird. © UNHCR/Hamed Marouf

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten nationen UNHCR verzeichnet einen signifikanten Anstieg von Rückkehrern nach und innerhalb von Syrien.

Hilfsorganisationen schätzen die Zahl der in ihre Häuser in Syrien zurückgekehrten Binnenflüchtlinge im ersten Halbjahr 2017 auf über 440.000. Zeitgleich erfaßte das UNHCR über 31.000 Flüchtlinge, die aus angrenzenden Ländern nach Syrien zurückkehrten, hauptsächlich aus der Türkei nach Nordsyrien.

Die Hauptfaktoren bei der Entscheidung der Flüchtlinge, eigenständig vowiegend nach Aleppo, Hama, Homs, Damaskus und in andere Bezirke zurückzukehren, sind im wesentlichen auf die Suche nach Familienangehörigen, auf die Prüfung der Häuser und, in manchen Fällen, auf eine tatsächliche oder gefühlte Verbesserung der Sicherheitsbedingungen in Teilen des Landes zurückzuführen.

Aufgrund der in diesem Jahr bisher verzeichneten Rückkehrbewegung und angesichts einer kontinuierlich anwachsenden Zahl von zurückkehrenden Vertriebenen und im Laufe der Zeit auch von Flüchtlingen, hat das UNHCR damit begonnen seine Einsatzkapazitäten in Syrien zu erhöhen. Damit die anfänglichen Bedürfnisse der zurückkehrenden Binnenflüchtlinge entsprechend versorgt werden können, wird das UNHCR - als Teil des gesamten UN-Einsatzes innerhalb Syriens - seine humanitären Maßnahmen und seine Schutzmaßnahmen erhöhen, im wesentlich durch die Einrichtung von Schutzzonen, durch die Verbesserung der Bedingungen in den Lagern, durch Wiederaufbau wesentlicher Infrastruktureinrichtungen und durch die Einrichtung einer Grundversorgung. Das alles in enger Absprache mit führenden Organisationen und Partnern in diesem Sektor.

Außerhalb von Syrien intensiviert das UNHCR die Beobachtung des Grenzverkehrs und die Analyse der Absichten der Flüchtlinge, um damit möglichst zeitnah auf Änderungen reagieren zu können, die zu einer Rückkehr der Flüchtlinge führen könnte, während gleichzeitig sichergestellt wird, daß die Stimme der Flüchtlinge im Mittelpunkt jedweder Rückkehrplanung steht.

Obwohl allgemein gesteigerte Hoffnung in die kürzlich in Astana und Genf stattgefundenen Friedensgespräche gesetzt wird, glaubt das UNHCR nicht, daß in Syrien die Bedingungen für eine sichere und menschenwürdige Rückkehr bereits erreicht sind. Die Nachhaltigkeit der Verbesserungen in Sachen Sicherheit sind in vielen Regionen ungewiß, und es bleiben beträchtliche Risiken bestehen, da die Sicherheitsvorgaben für eine freiwillige, sichere und würdige Rückkehr in vielen Landesteilen nicht erreicht werden. Der Zugang zu Vertriebenen innerhab Syriens bleibt eine der größten Herausforderungen, da selbst die seit kurzem zugänglichen Gebiete für die Hilfs-Konvoys nicht auf regelmäßiger Basis zu erreichen sind.

Andere Herausforderungen für nachhaltige und großangelegte Rückkehrbewegungen bilden unter anderem die eingeschränkten Lebensbedingungen, Wasser und Nahrungsengpässe, geringe oder keine Gesundheits-, Sozial- und Grundversorgung. Viele Schulen in Syrien wurden beschädigt oder zerstört und bieten keine Unterrichtsmöglichkeiten.

Derzeit, während das UNHCR zusammen mit anderen Partnerorganisationen noch daran arbeitet, die Lebensbedingungen in den zugänglichen Gebieten innerhalb Syriens zu verbessern, kann eine Rückkehr von Flüchtlingen aus anderen Ländern durch das UNHCR weder befürwortet noch unterstützt werden.

Für die fünf Millionen Flüchtlinge, die in der Region untergekommen sind, und trotz einiger selbständiger Rückkehrer, besteht weiterhin eine klare Notwendigkeit, die Flüchtlingsprogramme in den Aufnahmeländern zu finanzieren und zu unterstützen, primär durch die ressortübergreifende Agentur 3RP.

Es bleibt weiterhin schwierig, den Zugang zu Asyl für syrische Flüchtlinge zu gewährleisten und die Aufenthaltsbedingungen in den Aufnahmeländern zu erhalten. In der Zwischenzeit werden wir weiterhin die Rückkehrbewegungen beobachten, und unseren Einsatz sowohl in, als auch außerhalb von Syrien entsprechend planen und ausführen in Zusammenarbeit mit UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen als Teil des gesamten UN-Einsatzes innerhalb Syriens. In diesem Zusammenhang bereitet sich das UNHCR schrittweise auf die Zeit vor, in der Bedingungen herrschen werden, unter denen eine freiwillige Rückkehr der Flüchtlinge in Sicherheit und Würde gewährleistet werden kann.

Von den 304 Millionen US-Dollar die das UNHCR 2017 für die Operationen im Rahmen der Binnenflüchtlingshilfe innerhalb Syriens veranschlagt hat, wurden 103 Millionen Dollar oder 33% erhalten. Das UNHCR benötigt weiterhin 150 Millionen Dollar im Jahr 2017 um die Durchführung zu beschleunigen, und um sowohl Binnenflüchtlinge, Heimkehrer und andere Bedürftigen zu unterstützen, als auch die Bedingungen in den potentiellen Rückkehrgebieten zu verbessern.

Für weitere Informationen zum Thema kontaktieren Sie bitte:

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Interessant, dass Taesschau und Co. darüber NICHTS berichten. Könnte das daran liegen, dass die Rückkehrgebiete größtenteils in den von Assad, den Russen und dem Iran kontrollierten Gegenden liegen?

Richtig. Das paßt nicht in das Bild des faßbombenwerfenden Irren...

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