4 Mythen über Kapitalismus - Prof. James Davenport

in #deutsch7 years ago

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Was ist besser?

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Korrektes Bild des Kapitalismus????

Werte Mitleser,

bei Diskussionen um Kapitalismus/Sozialismus/die beste Wirtschaftsform etcetc. ergeben sich immer wieder grundlegende Mythen über den Begriff "Kapitalismus", James Davenport räumt hier mit einigen dieser Mythen in untenstehendem Artikel auf.

Ein wunderbarer Text!!!, übersetzt von Arno Stöcker.
Der Originalbeitrag erschien mit dem Titel "4 Common Capitalism Myths Debunked" am 9.1.2018 auf der website der Foundation of Economic Education.

http://www.misesde.org/?p=17725

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James Davenport ist Professor für Politikwissenschaft am Rose State College und lehrte Wirtschaftswissenschaften an der University of Central Oklahoma

Ich möchte seine Worte wegen ihrer zentralen Bedeutung nicht verändern, deswegen seien sie "in Auszügen" hier zusammengefasst, der Artikel ist aber im Ganzen wirklich unbedingt lesenswert:

"Mythos 1: Kapitalismus wurde „geschaffen“"!!!!

"Da der Sozialismus allgemein von Planung abhängig ist, verleitet es allzu viele zu der irrigen Vermutung, beim Kapitalismus verhält es sich genauso."

"Wie jedoch Friedrich A. von Hayek (1899-1992) darlegte, ist die Marktordnung nicht wirklich „erschaffen“ worden, sondern vielmehr eine Ordnung, die sich aus menschlichem Austausch und Entdeckungen heraus entwickelt hat. "

"Diese Vorstellung einer spontanen Ordnung – entstehend aus Einzelhandlungen von Millionen von Menschen und die Entdeckung von Regeln und Institutionen, die den stetigen Fortschritt dieser Ordnung erleichtern – ist möglicherweise der wichtigste Aspekt am Kapitalismus. Der Kapitalismus ist erfolgreich, weil er aus den Menschen selbst hervorgeht."

"Im Gegensatz zum Sozialismus, der versucht, Regeln und Institutionen unabhängig davon durchzusetzen, ob sie im Einklang mit der menschlichen Natur oder Wünschen stehen, entwickeln sich Märkte aus unseren menschlichen Eigenschaften. Und die Regeln und Institutionen, die die Leistungsfähigkeit von Märkten ermöglichen, werden entdeckt, so wie wir uns selbst entdecken und miteinander interagieren."

"Mythos 2: Kapitalismus erzeugt Armut"!!!!

"Dies ist möglicherweise das schädlichste aller Missverständnisse, dem ich in Bezug auf Märkte begegne. Die Idee, die Abwesenheit einer freien Marktwirtschaft führt zu mehr gemeinsamen Wohlstand in der Gesellschaft, ist noch immer im Denken vieler Menschen verankert. Die Menschen unterliegen dieser Fehlannahme, obwohl zunehmend der Beweis erbracht wird, dass die weltweite Armut stetig abnimmt, wenn die Marktwirtschaft sich in immer mehr Ländern durchsetzt.

Der Beweis ist eindeutig, dass der Armutsrückgang sich vollzog, als Länder sich der Marktwirtschaft als Weg des Fortschrittes öffneten – allen voran China und Indien"

"Seit Karl Marx und Friedrich Engels jedoch ihren Frontalangriff auf den Kapitalismus begonnen haben, haben viele Intellektuelle, Unterhaltungskünstler und selbst Politiker die Idee übernommen, der Kapitalismus verursache Armut oder zumindest verhindere er, dass Menschen ihm entkommen. Noch beunruhigender ist die Behauptung, Sozialismus führe zu größerem Wohlstand für die Massen.

Es ist daher wenig verwunderlich, dass diese Ideen auf die breite Öffentlichkeit abfärbten. Diese Vorstellung, der Kapitalismus führe zur Armut für die Massen während Sozialismus zu deren Wohlstand führe, widerspricht grundlegend allen bekannten Belegen."

"Diejenigen Entwicklungsländer mit dem größten Wachstum haben marktwirtschaftliche Grundsätze übernommen. Welch ein Unterschied zu jenen Ländern, die den Sozialismus vollständig eingeführt haben, wie beispielsweise Venezuela oder Nordkorea."

"Mythos 3: Der Kapitalismus dreht sich um das Kapital"!!!!

"Der Begriff „Kapitalismus“ wurde durch Marx geprägt, um einen abwertenden Begriff für die Marktwirtschaft zu erzeugen. Der Begriff blieb haften und führte zu einer gewissen Verwirrung darüber, warum Märkte sich tatsächlich durchsetzen. Wie die Wirtschaftshistorikerin Deirdre McCloskey feststellte, haben die Menschen zu allen Zeiten versucht, Kapital anzuhäufen (Land, Rohstoffe und Geld). Aber diese gemeinschaftlichen Versuche haben nicht zu jener Art gesamtgesellschaftlichen Wirtschaftswachstum geführt, das seit 1800 zu beobachten ist.

Die grundlegende Basis des Kapitalismus ist die menschliche Freiheit. Adam Smith erkannte: Wenn es jedem Einzelnen möglich ist, seinen Eigeninteressen an den Märkten nachzugehen, ist er erstaunlich gut darin Wege zu finden, nicht nur sich selbst zu helfen, sondern auch der Gesellschaft"

"Mythos 4: Kapitalismus schafft „Gewinner“ und „Verlierer“"!!!!

"Es stimmt zwar, einige Einzelpersonen und Unternehmen sind erfolgreich im Kapitalismus, während andere es nicht sind, aber dies ist kein Alleinstellungsmerkmal von Märkten. In allen Wirtschaftssystemen haben einige Einzelpersonen Erfolg, andere eben nicht.

Der Kapitalismus unterscheidet sich in dieser Hinsicht jedoch in zwei wesentlichen Punkten. Erstens, der Kapitalismus erhöht die Anzahl der „Gewinner“. Im Gegensatz zu anderen Wirtschaftsordnungen verringert der Kapitalismus die Eintrittshürden in das Marktgeschehen für eine größere Zahl von Personen. Der daraus entstehende Wettbewerb bietet größere Erfolgsmöglichkeiten (sowohl größere als auch kleinere) als jede andere Ordnung.

Zweitens, die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit gewinnt durch Märkte auf lange Sicht. Das liegt daran, dass Märkte, wie oben erwähnt, mehr Güter und Dienstleistungen für mehr Menschen zugänglich machen als jede andere Ordnung."

"Die schlichte Tatsache ist, heutzutage haben die ärmsten Amerikaner mehr Güter und Dienstleistungen zu ihrer Verfügung als es Könige und Königinnen vor nur zweihundert Jahren hatten.

Auch wenn einzelne Unternehmen scheitern und einzelne Menschen keinen großen Reichtum erwirtschaften können: Auf lange Sicht gewinnen alle, indem sie einen höheren Lebensstandard als frühere Generationen genießen."

Soweit Prof. Davenport, ihm ist aus meiner Sicht hier nichts hinzuzufügen!!!

Er trifft es mit diesen vier Mythen!!!!

Vor allem aber diese Spielart des Sozialismus (EUDSSR) wird hoffentlich bald überwunden sein:

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Einen schönen Abend noch!

Sort:  

Ich hab mich bisweilen noch nicht in Tiefe zu Kapitalismus und Sozialismus beschäftigt. Vielleicht ist aber trotzdem mein Laientum hilfreich, weil es aufzeigt, was die Leute so "glauben". Also, ich glaube dass beides seine Vor und Nachteile hat, aber letztendlich immer am Egoismus des Menschen scheitert. Das wird man mir bestimmt übel nehmen, aber die Vorstellung "Wenn der Staat nicht alles regelt, wird sich eine neue natürliche Vertragsordnung einstellen" Sichtweise finde ich kurzsichtig. Vielmehr sind ja Strukturen und Staaten durch das streben nach Mehr entstanden. Mal anders ausgedrückt. Stell dir vor, es gäbe morgen keine Staaten mehr. Wäre es nicht naheliegend, dass bald mal wieder Konstrukte wie Staaten entstehen werden, weil sie sowieso wie Firmen fungieren? Wäre dann der Sozialismus nicht einfach nur der Leckerbissen, den der Kapitalismus anbietet? Aber er ist keiner, das merken wir ja. .. Balte, um dir das einfacher zu machen... und damit du nicht so viel schreiben musst. Sag einfach "du hast ja keine Ahnung". Das reicht mir.

Nun- ich sehe es so :

Sozialismus funktioniert nie, hat er x-mal bewiesen, Kapitalismus und freier Markt funktioniert, hat er auch bewiesen, solange bis er gekapert wurde, aber dann darf man nicht mehr von Kapitalismus reden.

Das Recht auf Eigentum und die Pflicht zu Eigenverantwortlichkeit bringt humane Verantwortungsethik mit bedachtem Handeln hervor (sowas wie die vielzitierte "unsichtbare Hand" nach Adam Smith), reine inhumane Gesinnungsethik wie im Sozialimus gebiert mit dem vorgeformten neuen Menschen (den es in Vollendung nicht geben kann, da Utopie zugrunde liegt) stets millionenfaches Leid, Verarmung und letztlich den Untergang.

Sozialismus kann auch theoretisch dauerhaft a priori nicht funktionieren, da Planwirtschaft immer letztlich bedeutet, dass der Unternehmer keine sinnvolle Kostenrechnung machen kann, da er den Marktpreis seines produzierten Gutes nicht kennt und somit nicht anhaltend effektiv produzieren kann, deshalb muss jeder Sozialismus scheitern.

Ich bin übrigens natürlich nicht für Anarchokapitalismus, war Ludwig v. Mises z.B auch nicht, aber für den "Nachtwächterstaat", etwas Ludwig Erhard/Freiburger Schule/Ordoliberalität steckt in mir neben gewissen libertärem Denken bei einen wertkonservativen Lebenstil, man ist ja immer das Produkt vieler geistiger Einflüsse.
So jetzt dröhnt mir von meiner eigenen Diskussionsführung hier irgendwie der Schädel- auf jeden Fall hast Du nicht keine Ahnung sondern eine offene Meinung und eigene Sicht!

Ich werde jetzt einfach versuchen dein Wissen bei mir langsam einfließen zu lassen. Danke Balte.
Mir ist gerade bei deinen Ausführugen etwas aufgefallen. Durch die vermeintliche Vereinfachung nimmt man den Menschen die Selbstständigkeit und das geistige Wachsstum. Dadurch werden Menschen formbarer. Ich glaube mal, dass das die 2 Belohnungssysteme von Kapitalismus und Sozialismus sein könnten. 1. Sozialismus = vereinfachung, Kapitalismus = Eigenverantwortung. Leider wird ja mit den Begriffen so herumgeschmissen, dass keine mehr ein vernünftiges Gefühl dafür aufbringen kann. Da fällt mir ein: Vor kurzem machte ich die Entdeckung dass Star Trek eine Sozi-NWO Sendung sein muss.
https://steemit.com/star/@jeyf123/star-trek-nwo
(Interessant, wie man sein Material recyclen kann)

Mit der von Dir hier gefundenen Formel triffst es wohl sehr prägnant, ohne so herumzuschwafeln wie ich😎 Danke jeyf! Star Trek gehört wohl schon in die Kategorie NWO, aber unterhaltsam wars ja trotzdem irgendwie.

Naja, ich finde nicht dass du schwafelst. bzgl. Star Trek. Ich glaube, ich sehe es nicht mehr so oft, weil ich nur mehr sehr wenig vorm TV bin. Aber ich habe mich in meiner Jugend total gefreut, wie 1x in der Woche Star Trek - The next Generation ausgestraht wurde. Wir hatten das damals sogar auf 30 Videokassetten. (Wie sich die Zeiten ändern) Anscheinend haben sie jetzt das Design geändert, die Klingonen sollen jetzt alle irgendwie so Edel-gold-schwarz (Hautfarbe) designed sein. Hab mir aber nichts angesehen, hab kein Netflix und will diese Spionagesoftware auch nicht.

"Konsumieren" wir lieber weiter steemit und die sich hieraus ergebenden Sichtweisen, Links, Dokus, Artikel, etc, da haben wir mehr davon!
Möge die Steempower mit Dir sein!

Da geht's nicht nur uns so. Ich weiß nicht, ob ich dir schon erzählt habe, dass langsam auch Hochkaräter von Youtube zu Steemit kommen? sempervideo zB.
https://www.youtube.com/channel/UCCI6C8hD-hTZi2JEmS7zvQw

und

https://steemit.com/@sempervideo

hat auch bestimmt einiges an Fangemeinde mitgenommen. Möge auch mit dir die Steempower sein!

Wow! Ein deutscher Landsmann der kein Sozialist ist, findet man leider selten.
Upvote.

Hallo,
Ja, die Linken verschiedener Couleur haben es leider v.a. medial geschafft, mit dem "weasel word" "sozial" stets alles niederzuknüppeln, was anderer Meinung ist, so wie Rosa Luxemburg es ja allen Linken mit auf den Weg gegeben hat.
Ich weiß natürlich leider auch nicht, wievieler Fehl-Versuche es noch bedarf, bis man Inhumanität und Unmöglichkeit aller sozialistisch aufgebauten Gesellschaftssysteme in ihren unterschiedlichen Spielarten anhaltend einsehen wird. Wohl eher nie! Beste Grüße

@balte ...Das komische ist, bei allen Schülern die ich folgenden Test machen lasse, kommt libertarian raus.
https://www.libertarianism.com/Quiz?CH=A
Wahrscheinlich würde das bei 80% der Bevölkerung rauskommen, trotzdem wählen alle die sozialistischen Blockparteien.

Ja, sie haben eben keine guten Lehrer wie Dich und hören-nach einem kurzen Aufflackern Ihrer Möglichkeiten-wieder auf, eigenständig zu Denken oder ihr Denken wird tatsächlich unterdrückt. KKK: Kant könnte kotzen!
Der Sozialismus will keinen freien und eigenständigen Menschen, sondern den neuen Menschen.

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