Um jemanden aufrichtig zu lieben ist es nicht nötig, ihn dauernd zu sehen.
Wichtig ist das man da ist wenns drauf ankommt, das man die Beziehung pflegt und den anderen sieht. Als Mensch der mit einem Arschloch-Vater gross wurde bin ich mir, deinen bisherigen Posts nach zu urteilen recht sicher, du bist ein guter Dad. Du bemühst dich, du liebst die und du suchst die Beziehung. Das ist viel mehr als viele Kinder bekommen. Und viele bekommen sowas nicht mal von dauernd anwesenden Vätern.
Deshalb hat mich dein Artikel mit dem kleinen Mädchen so angesprochen. Offensichtlich ist die bloße Anwesenheit nicht die Grundvoraussetzung für eine gute Beziehung.
Und wenn es um Beziehungen zu seinem eigenen Vater geht, dann bin ich wahrscheinlich der letzte, der Ratschläge geben kann - und deshalb lass ich es aus.
Aber aus meinen Erfahrungen heraus, verstehe ich heute warum mein Vater nicht anders sein konnte. In meinem Fall bedeutete das große Härte und wenig Zeit oder Emotionen weil er ein Workaholic war. Meine Geschichte ist nicht mit deiner zu vergleichen aber eine Sache habe ich gelernt und die ist immer gleich. Wir agieren aus 2 Gründen. Entweder aus Angst oder aus Liebe, aus einem Defizit oder aus der Fülle. Meine Beziehung zu ihm kam aus dem Defizit und heute nach seinem Tod, kommt sie aus der Fülle.
Da hast du absolut recht. Das wichtigste ist es, zu erkennen wann man aus Angst reagiert. Nur so kann man das Muster durchbrechen und als erwachsene Person seinen Bezug dazu verändern.