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RE: Grenzenlose Dummheit

in #deutsch7 years ago (edited)

Hast du "Ego - das Spiel des Lebens" von Frank Schirrmacher gelesen? Es ist von 2013. Darin heißt es „nur der eigene Vorteil zählt, Moral spielt keine Rolle.“. Wikipedia fasst das Buch u.a. mit der Beschreibung "radikaler Egoismus ohne Moral" zusammen. Schirrmacher hat damit natürlich den Ist-Zustand gemeint und sich vor allem auf die außer Kontrolle geratene Ökonomie bezogen.

Aber inwiefern ist der Libertarismus anders? Welche Sicherheit haben wir, dass der Libertarismus nicht genau so weitermacht?

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"Aber inwiefern ist der Libertarismus anders? Welche Sicherheit haben wir, dass der Libertarismus nicht genau so weitermacht?"
Der Libertarismus kennt keine Herrschaft außer die der Freiheit. Er kennt nur die Eigenverantwortung und den Fortschritt. Ich würde mich sogar deshalb mehr als Transhumanist als als Libertären bezeichnen. Ich kann Dir nur empfehlen Dir noch ein paar mehr meiner Videos in meinem YouTube Kanal anzuschauen. Da gehe ich bereits auf viele kritischen Fragen zum Libertarismus ein: https://www.youtube.com/channel/UClWEh_BOxpgH75kKwlagF7g

Ja, ich war auf deinem Youtube-Kanal, konnte mich bisher aber an den Titeln der Videos nicht so gut orientieren.

Was mich v.a. interessieren würde, wäre, inwieweit der Libertarismus die Natur in seine Überlegungen einbezieht. Ich habe mal einen Libertaristen gefragt, wie der Libertarismus verhindern kann, dass Tiere ausgebeutet werden oder z. B. Natur ausgebeutet wird (ich meine sowas hier: http://www.taz.de/!5502711/). Welche Antwort hat der Libertarismus darauf?

Bis jetzt hab' ich zur Antwort bekommen: Das regelt der Markt. Aber was genau bedeutet das? Ich komme da irgendwie nicht mit.

Hast du ein Video zu dieser Frage gemacht?

Das Thema hat mich in der Tat selbst schon brennend interessiert und dazu hat der Libertarismus auch wirklich Antworten. Ich werde zu diesem Thema auf jeden Fall zukünftig mal ein Video machen. Eine kleine Antwort gibt Dir vielleicht schon mal dieses Video:

Da ist es - wie bestellt

Cool, danke für das Video. Ich muss noch etwas darüber nachdenken, bevor ich ein längeres Kommentar hinterlassen kann, aber das werde ich ganz bestimmt tun.

Du bist auf jeden Fall der erste Libertarist, den ich treffe, der auf diese schwierige Frage eingeht und das find' ich super!

Hallo Antoine, ich hab mir jetzt ein paar Gedanken gemacht. Ich fürchte, beim Naturbegriff gehen unsere Ansätze etwas auseinander. Das heißt natürlich nicht, dass wir nicht trotzdem diskutieren können ;)

Ich beziehe mich jetzt v.a. auf die erste Theorie, die du ansprichst: Natürlich ist es sinnvoll, Verantwortlichkeiten zuzuweise, damit sich jemand um Tiere oder ein Stück Land kümmert bzw. kümmern kann. Aber ist dafür zwingend ein Eigentum nötig?

Ich frage mich auch, ob der Eigentumsbegriff Probleme mit Umweltzerstörung wirklich verhindern könnte. Er hält ja keinen davon ab, die Abgase seiner Fabrik in die Luft zu blasen. Die Luft hat ja keinen Eigentümer ;)

Auch hierzu gibt es Antworten :-)

"Er muss mit den Geschädigten [darüber] verhandeln, wie er kompensieren kann." (7:41)

Im Fall des Beispiels des Fabrikbesitzers, der ein Gut zerstört, das niemandem gehört (die Luft), bietet der Eigentumsbegriff keine direkte Lösung an.

Es müssten sich also Leute zusammentun, die sich als Geschädigte bezeichnen und die Umweltverschmutzung publik machen und damit indirekt auch dazu aufrufen, keine Geschäfte mehr mit dem Unternehmer zu machen. Habe ich das so ungefähr richtig verstanden?

Ich sehe das so, dass der Libertarismus auch keine direkte Antwort auf das Problem der Umweltzerstörung hat. Also keine Antwort, die unmittelbar helfen würde. Der Libertarismus würde "nur" Bedingungen schaffen, unter denen es sich, langfristig betrachtet, wirtschaftlich nicht mehr lohnt, die Umwelt aus Profitgier zu zerstören.

Oder wie siehst du das?

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