EU treibt Armeepläne voran + Außerdem die Kernargumente gegen die EU-Armee

in #deutsch8 years ago (edited)

Francois Hollande, Angela Merkel und Matteo Renzi haben sich vor wenigen Tagen getroffen und über den weiteren Weg der EU gesprochen.

Bei diesem Treffen wurde sowohl über einen verstärkten Datenaustausch gesprochen, als auch über die Perspektive einer gemeinsamen Armee. Da Großbritannien immer der große Bremser diesbezüglich gewesen sei, habe der Brexit die Aussicht auf die EU-Armee nun massiv gesteigert.

Quelle (in englischer Sprache):
http://www.telegraph.co.uk/news/2016/08/22/eu-summit-europe-will-not-come-to-an-end-after-brexit/


Warum halte ich die EU-Armee für sehr gefährlich?
Klar, auf den ersten Blick klingt das doch ganz nett. Durch die gemeinsame Armee könnten Kosten eingespart werden und man kann gemeinsam trainieren. Auf den zweiten Blick ist das unhaltbar.

Selbstverständlich hat Deutschland keine Chance alleine in einem Krieg gegen eine Supermacht zu bestehen. In der Geschichte der Menschheit hat man daher immer wieder Allianzen geschlossen. Warum sollte das heute nicht möglich sein? Außerdem, wenn Deutschland die eigene Armee aufgibt, sind wir dann nicht abhängiger vom Wohlwollen möglicher, ausländischer Befehlshaber? Was ist, wenn dieser aus "strategischen Aspekten" (die er definiert) teile Deutschlands einfach aufgegeben werden, obwohl die deutschen Offiziere das anders sehen?

Kommen wir zum finanziellen Aspekt. Kleinere Einheiten lassen sich effizienter (also auch kostengünstiger) verwalten. Hier gerät das Kostenargument also schon ins wanken. Aber schauen wir mal weiter. Die EU ist nicht gerade für Sparsamkeit und Effizienz berühmt. Deutschland gilt in Fiskalfragen noch als Vorbild. Verliert Deutschland nun die Souveränität über sein Verteidigungsbudget, so kann sich jeder vorstellen, was dann passieren wird. Kleiner Hinweis: Das ist für einige Staaten eine passende Gelegenheit die eigene Armee bzw. Verteidigungsanlagen zu modernisieren ohne selbst dafür zu bezahlen...

Schließlich möchte ich noch zu bedenken geben, wie sich Juncker und Co. in außenpolitischen Fragen verhalten. In der Ukraine-Krise beispielsweise wurde stark gezündelt statt zu deeskalieren. Nun stellen wir uns einmal vor, diese Herren hätten eine Armee mit 1,5 Mio Soldaten. Ich befürchte auch hier, diese Armee solle nicht nur zur Verteidigung eingesetzt werden. Noch eine logische Überlegung zur Untermauerung: Wenn jemand 150.000 Soldaten hat, sind seine Siegchancen (bei gleicher Ausrüstung und gleichem Gegner) eindeutig geringer, als wenn er 1.500.000 Soldaten hat. Daher ist die Verlockung zum Angriff niedriger. Bezüglich der Abschreckungswirkung wiederum sei auf oben angesprochene Verteidigungsbündnisse hingewiesen.

Fazit: Die EU-Armee dürfte die Kriegsgefahr eher erhöhen und die Kostenaspekte sind zweifelhaft. Außerdem macht sie uns unnötigerweise noch weiter abhängig von Brüssel

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