Tägliche Motivation #33

Dieses Zitat stammt aus Der totale Widerstand: Eine Kleinkriegsanleitung für Jedermann und ist, wenn ich mich nicht ganz täusche, der letzte Satz dieses siebenbändig Lehrbuches. Dieses Buch befindet sich allerdings in Deutschland seit 1988 auf der Liste der indizierten Printmedien der Bundesprüfstelle. (Stand 2008 - Indizierung bekanntgemacht im Bundesanzeiger Nr. 211 vom 10. November 1988)

Das Zitat ist ein Lebensmotto von mir, eines von Vielen. Ich kann diesem Zitat viel abgewinnen, bin mir aber bewusst, dass viele Menschen zu sehr am Leben hängen, und deshalb ihr Leben unter allen Umständen weiterführen möchten... und eben auch ein kniendes, in Sklaventum und Ketten geführtes Leben dem Tod vorziehen. Ich bin mir bewusst, dass sehr viele Menschen Kompromisse eingehen, ihre Werte verkaufen, die Dinge, an die sie glauben verraten, nur um dieses irdische Leben ein paar Jahre weiterführen zu können.

Für mich hat dieses Zitat deshalb einen hohen Stellenwert, weil es meiner inneren Überzeugung entspricht. Ein anderes Zitat, von einem amerikanischen Kraftsportler lautet in etwa: "Meine religiöse Überzeugung lehrt mich, mich auf dem Schlachtfeld genauso sicher zu fühlen, wie in meinem Bett. Gott hat den Zeitpunkt meines Todes festgelegt. Ich kümmere mich nicht darum, aber ich bin jederzeit bereit dafür, ganz gleich, wann es mir widerfährt. Dies ist der Weg, wie alle Männer leben sollten, dann wären alle gleich mutig."

Dies bedeutet für mich, dass ich nicht auf Knien leben muss, dass ich nicht in den Ketten der Tyrannen bleiben muss, dass ich mein Leben nicht als Sklave einer Obrigkeit, die in meinen Augen der letzte Abschaum ist, führen muss, sondern dass ich frei sein kann, leben kann, im wahrsten Sinne des Wortes, aufrecht stehen kann, meine Meinung sagen kann und entsprechend meiner Meinung leben kann, auch wenn dies den hiesigen Regeln, Normen, Bräuchen und Gesetzen widerspricht.

Ich brauche mir keine Sorgen zu machen, was mit mir passiert, denn ich weiss, dass der Zeitpunkt meines Todes bereits festgelegt war lange schon bevor ich überhaupt auf diese Welt kam. Der Zeitpunkt wird sich durch nichts verschieben lassen, weshalb es keinen Sinn macht, ein Leben in Ketten und ein Sklaventum über meine Freiheit zu wählen. Das einzige was sich ändert, ist die Art und Weise, wie ich mein Leben führe.

Und da komme ich zurück zum Zitat von Hans von Dach, es ist besser stehend zu sterben, als kniend zu leben. Es stellt sich die Frage, ob ein kniendes Leben überhaupt ein Leben ist oder ob es vielmehr ein Funktionieren ist?

Wer kniend lebt, wer sich der Knechtschaft ergibt, der lebt eigentlich nicht wirklich. Er atmet zwar und hat alle anderen biologischen Eigenschaften, die wir als Leben bezeichnen, doch gehört zum wirklichen Leben viel mehr dazu, als nur zu atmen und einen Puls zu haben.

Stellt euch einmal vor, ihr seid einer der Sklaven auf einem Sklavenschiff des 18. Jahrhunderts, welches euch von Afrika nach Amerika bringt. Während der Fahrt bemerken einige der Sklaven, dass es hunderte von ihnen gibt, aber nur knapp 20 Aufseher, Sklaventreiber. Sie schmieden einen Plan und zetteln eine Meuterei an. Doch nicht alle Sklaven helfen ihnen, sie mischen sich in die Meuterei nicht ein. Sie wollen nur heil in Amerika ankommen.

Stell dir jetzt vor, wie du dich verhalten würdest. Auf wessen Seite würdest du dich stellen? Auf die Seite der Meuterer? Oder willst du heil in Amerika ankommen? Heute, 200 Jahre später, weisst du, dass alle Meuterer erschossen wurden... aber diejenigen, die sich weigerten der Meuterei anzuschliessen lebten ein langes Leben als Sklaven auf den Baumwollfeldern... sie mussten ihr ganzes Leben diese harte Arbeit verrichten, bekamen nur ein mageres Essen und dazu noch ihre tägliche Prügel. Zudem mussten sie für ihre weissen Herren kämpfen und wenn diesen danach war, sich sogar gegenseitig töten. Und auch diese Menschen sind heute schon lange tot, nach einem qualvollen Leben ohne die geringste Freude oder Lebensqualität.

Wie würdest du dich entscheiden? Du hast gesehen, dass der Tod auf dich zukommt, ganz gleich wie du dich entscheidest. Keiner dieser Menschen ist heute noch am Leben, alle sind schon längst gestorben, ganz gleich ob sie gemeutert haben oder sich für das Sklaventum entschieden haben.

Ich hoffe, der und die eine oder andere kann diesen Zeilen etwas abgewinnen und wünsche allen ein friedliches und fröhliches Wochenende!