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RE: Gedanken zum Bedingungslosen Grundeinkommen

in #deustch7 years ago

Das BGE ist ein hochkomplex Thema was als Allererstes das komplette Wirtschafts-System wie es heute Existiert umkrempelt.

Dies muss ausgiebig und so Neutral wie nur möglich Diskutiert werden, dies Passiert nur leider kaum weil es 3 Lager gibt die Absoluten BGE befürworteter, die BGE ablehner und die Mitte die die Vorteile aber auch die Risiken und Nachteile des BGE sieht.

Was du machst ist das BGE zu verallgemeinern und mit in meine Augen unpassenden vergleichen zu verteufeln.

Dein Robinson Crusoe vergelich ist leider sehr unpassend weil ein BGE kann nicht aus dem Nichts entstehen, dass wissen selbst die härtesten BGE befürworteter.

Das BGE kann auch nicht einfach so von der Regierung/Politik mit einem Gesetzt einfach so erlassen werden und ab dem nächsten Tag muss sich jeder dran halten

Die Industrie 4.0 kommt und wird sich nicht aufhalten lassen und Berufe wie Kassierer werden über kurz oder lang verschwinden im Klassischem Einzelhandel. Genau so wie die Arbeit von den Reinigungs-Trupps bei der Deutschen bahn wohl auch weniger wird, wen man der Planung der DB glauben darf. Wo sollen all diese Leute dann wieder Arbeit finden nicht alle werden sich umschulen lassen können besonders die schon Älteren Arbeiter.

Es wird die gleichen Probleme geben wie es sie schon bei der ersten Industrie Revolution gab.

Darum ist sich Gedanken über ein System zu machen was diese Menschen auffängt, in meine Augen Richtig und das BGE ist da in meinen eigenen Augen noch die beste Variante. Da wen es Richtig ausgeführt wird allen Hilft.

Sort:  

Ein gesetzliches BGE ist ganz einfach zu verstehen:

Menschen, die selbst entscheiden wollen, was mit ihrem Geld geschieht, soll Gewalt angedroht und angetan werden. Punkt.

Deshalb ist es abzulehnen.

Menschen, die selbst entscheiden wollen, was mit ihrem Geld geschieht, soll Gewalt angedroht und angetan werden. Punkt.

Damit erklärst Du aber nicht das BGE, sondern damit beschreibst Du lediglich was derzeit abläuft.

Soll das BGE (auch in der Zahlerrolle) freiwillig sein oder nicht? Falls nein, beschreibe ich es damit sehr genau.

Tust Du nicht. Du beschreibst einen Mißstand, behauptest, dieser sei mit dem BGE untrennbar verbunden, und lehnst es deswegen ab. Das ist aber keine Beschreibung des BGE, denn ein bedingungsloses Grundeinkommen muß nicht grundsätzlich jemand anderem weggenommen werden. Das ist nur im heutigen System so, in dem Geld ausschließlich durch Schulden entsteht. Du lehnst aber das BGE deswegen ab, weil Du unterstellst, daß man dafür jemand anderem etwas wegnehmen muß. Das ist eine Fehlannahme und klingt ungefähr so, als würde man sagen: "Bananen sind abzulehnen wegen der Verletzungsgefahr die durch das Ausrutschen auf den Schalen entsteht."

Im heutigen System gibt es ja bereits ein leistungsloses Spitzeneinkommen in der Größenordnung von ca. 400 Milliarden Euro jährlich. Das heißt, wenn die Kassiererin mit ihrem Geld nicht die Deutsche Bank unterstützen will, dann wird ihr Gewalt angedroht. Mit der selben Gewaltandrohung könnte man ihr allerdings weniger Geld abnehmen, und es nicht der Deutschen Bank & Co. geben, sondern allen - inklusive der Kassiererin. So hätte man das leistungsloses Spitzeneinkommen, das durch Zinstransfers an einige Wenige geht, in ein bedingungsloses Grundeinkommen an Viele umgewandelt. Und wenn die Kassiererin vor der Wahl stünde, würde sie sicherlich auch das zweite Modell wählen, denn das erste kennt sie bereits.

Mein Gedankengang in Kurz: Umverteilt wird jetzt schon - allerdings nicht an alle, sondern nur an ein paar wenige.

Vor diesem Hintergrund ist ein bedingungsloses Grundeinkommen nämlich gar nicht mehr so blöd wie es zunächst klingt. Daß man es grundsätzlich ablehnt, daß jemandem Gewalt angedroht wird, nur weil er sein Geld behalten will, das kann ich noch unterschreiben.

Aber warum ist ein bedingungsloses Grundeinkommen abzulehnen, während ein leistungsloses Spitzeneinkommen hingenommen wird? In Zahlen ausgedrückt sind beide doch identisch, und die Leute, die das eine heute ohnehin bezahlen, sind die selben, die das andere dann bezahlen müßten.

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Plan B der Wissensmanufaktur im HTML-Format.
Punkt 2.3: "Bedingungsloses Grundeinkommen"

Also soll das BGE freiwillig sein oder gesetzlich erzwungen werden? Der Rest interessiert mich irgendwie nicht. Ich möchte nur wissen, ob du dafür bist, dass Unschuldigen Gewalt angedroht und angetan wird, wenn diese sich nicht so verhalten, wie es dir passt oder wie du es für richtig hältst. Diese Frage muss immer ZUERST geklärt werden, bevor ich mich überhaupt mit Konzepten auseinandersetze. Die Begründungen und Rechtfertigungen dafür, warum es gut sein soll, jemandem, der niemandem was getan hat, eine Waffe ins Gesicht zu halten, sind unendlich, aber sie interessieren mich nicht, weil das für sich gesehen und aus welchen Gründen auch immer, moralisch falsch ist.

Es gibt BGE-Modelle, die auf Freiwilligkeit basieren und es gibt solche, die auf Zwang basieren.

Du lehnst allerdings das BGE grundsätzlich ab weil es Deiner Meinung nach auf Zwang basiert - was aber nicht unbedingt stimmt. Das ist ja nur Deine Behauptung.

Aber dazu müßte man sich mit den einzelnen Modellen beschäftigen statt etwas kategorisch abzulehnen was einen nach eigenen Angaben ja "nicht interessiert."

Die Schizophrenie in der Argumentation erinnert an die eines überzeugten Veganers, dem nur rohes Fleisch verabreicht wird, welches er mangels Alternative brav ißt; gleichzeitig lehnt er vegetarische Gerichte kategorisch ab, weil sie Tierprodukte enthalten.

»Ein Gramm Information wiegt mehr als 50 Tonnen Meinung«- Lisa Fitz

"Du lehnst allerdings das BGE grundsätzlich ab weil es Deiner Meinung nach auf Zwang basiert"

Strohmann-Argument. Ich befürworte alles, was freiwillig geschieht und bin kategorisch gegen alles, was friedlichen Menschen aufgezwungen wird. Wenn du dein BGE mit Gleichgesinnten machen willst, bitteschön. Wenn du es anderen aufzwingen willst, die nichts damit zu tun haben wollen, dann nein danke.

Für welche Variante bist du? Die freiwillige oder die aufgezwungene?

Für die freiwillige, natürlich. Aber da gibt es ja nichts zu diskutieren, denn das kann ja jeder machen, auch heute schon, siehe mein-Grundeinkommen.DE, bei dem jeder mitmachen kann, wenn er will. Da gibt es nichts zu befürworten oder abzulehnen.

Die Diskussion kann nur über ein für alle geltendes Grundeinkommen gehen, also eine Änderung der derzeitigen Umverteilung von Vielen zu Wenigen hin zu einer Umverteilung von Vielen an Viele. Und das lehnst Du ja ab - obwohl das ja immer noch das bessere Zwangssystem wäre als das jetzige. Logik..?

Dieses Szenario halte ich für unrealistisch. Im Lauf der Geschichte hat sich doch gezeigt, daß die Arbeit durch die Automatisierung nicht verschwindet, sondern sich lediglich wandelt. Beispiele gibt es genug. Als das Auto langsam das Regiment übernahm war es nicht so, daß die Stallknechte, Schirrmeister, Fouriere und Kutscher alle in Armut gestorben sind. Solche Umbrüche kommen nicht über Nacht, sondern mit der Zeit. Der Sohn de Stallknechts wurde Mechaniker, sein Enkel Mechatroniker, der des Schirrmeisters vielleicht Fuhrparkleiter oder inzwischen Fuhrparkmanager, der des Fouriers wurde Paketfahrer oder Logistikbeauftragter, und aus dem Kutscher wurde ein Chauffeur oder Taxifahrer, wie man angehende Außenminister heutzutage bezeichnet. Einzelne Berufe, wie der des Wagners fielen weg, dafür tauchte an seiner Stelle der Spengler auf. Es gab dann auch ganz neue Berufe, die es vorher nicht gab, wie etwa Tankwart, TÜV-Techniker oder Zulassungsstellenidiot. Als das Internet kam, war es ähnlich. Es wurden nicht mehr so viele Briefträger benötigt, und der Beruf der Telefonistin war auch bald überholt. Allerdings eröffnete das Internet ganz neue Felder, die es vorher nicht gab. Wer brauchte beispielsweise 1989 schon Webdesigner? Schon der Begriff existierte überhaupt nicht. Ich denke also nicht, daß die Automatisierung zwangsläufig dazu führen wird, daß Einkommensplätze wegfallen. Es werden sich neue auftun, von denen wir uns heute überhaupt nicht vorstellen können, daß so etwas gebraucht werden wird.

Dennoch wäre es an der Zeit, sich davon zu verabschieden, daß man Einkommen mit Arbeit gleichsetzt. In unserer Welt ist es so, daß ein Einkommen meist von einem Arbeitsplatz abhängig ist. Schaut man genau hin, stellt man fest, daß in Wirklichkeit über 80% der Menschen tatsächlich arbeitslos sind. In DE sind nur 15% aller Werkstätigen dort beschäftigt, wo etwas Sinnvolles produziert wird. Der Rest sind Rentner, Studenten, Arbeitslose, Nettozinsempfänger, Finanzdienstleister, Steuerbeamte, - prüfer und -berater, und diese McEnzie-Typen. Die meisten davon machen bestenfalls Papier schmutzig oder behindern andere bei der Arbeit durch Vorschriften, die lediglich dazu da sind, die Existenz von sinnlos Beschäftigten zu rechtfertigen. Die backen keine Brötchen, die bauen keine Autos, keine Häuser, keine Straßen, sondern die rennen durch die Stadt und verteilen Strafen an Ladenbesitzer, die zwei A-Frames (diese Werbetafeln) aufstellen, obwohl sie laut Genehmigung nur einen aufstellen dürften. Diese ganzen sinnlosen Existenzen könnte man bei vollem Gehalt nach Hause schicken. Die würden da nämlich weniger Schaden anrichten.

Man sollte sich fragen, warum denn ein Einkommen unbedingt an einen noch so sinnlosen Arbeitsplatz gekoppelt sein muß. Warum wird jemand dafür belohnt, daß er Schaden anrichtet? Wäre es nicht sinnvoller, ihn dafür zu belohnen, daß er es unterläßt, Schaden anzurichten. Das Problem ist, daß genau diese Leute im heutigen System unproportional mehr verdienen als die Leute, die den eigentlichen Wohlstand herstellen, wie Krankenschwestern, Ärzte, Handwerker, Ingenieure, Landwirte und Architekten. Die werden also etwas dagegen haben, denn dann müßte der Steuerprüfer mit der Grundversorgung vorliebnehmen oder sich wahlweise eine richtige Arbeit suchen, bei der er mehr verdient. Solch ein Modell würde lediglich bedeuten, daß die Krankenschwester fortan im Porsche unterwegs wäre und der Finanzbeamte mit Bus und Bahn fahren müßte. Möglich wäre das mit den heutigen Mitteln durchaus. Es scheitert lediglich daran, daß die entsprechenden Gesetze nicht von Krankenschwestern, sondern von diesen McEnzie-Typen ausgearbeitet werden und dann von Schulabbrechern im Bundestag durchgewunken werden, die ihre Gehalt selber festlegen dürfen.

Wer also behauptet, bei einem bedingungslosen Grundeinkommen müsse man zwangsläufig anderen etwas wegnehmen, dem sei gesagt: Das ist heute bereits der Fall. Nur wird heute dem arbeitenden Volk überproportional viel weggenommen. Man müßte lediglich die ohnehin bereits stattfindende Umverteilung anpassen, dann könnte jeder ein Grundeinkommen haben und die, die das bezahlen wären selbst auch noch entlastet, und zwar dadurch, daß sie selbst von dem, was ihnen heute weggenommen wird, wesentlich mehr gelassen würde.

Umverteilung ist selbstverständlich immer ein Problem - aber die findet doch längst statt, und zwar in einem solchen Ausmaß, daß ein bedingungsloses Grundeinkommen für alle allein daraus längst finanzierbar wäre. Man müßte den Strom nur so umdrehen, daß das Geld nicht nur an die Unproduktiven[1] geht, sondern an alle.


[1] Mit "Unproduktiv" sind hier nicht in erster Linie Hartz-IV-Empfänger gemeint, sondern alle Arbeitslosen, also schon auch der, der ohne Arbeit vor dem Fernseher sitzt und von Hartz-IV lebt, aber auch der, der beim Finanzamt Formulare sortiert und von Steuergeldern lebt und auch der, der in St. Tropez auf seiner Jacht hockt und von Zinseinnahmen lebt. Sie alle sind unproduktiv, und sie alle sollten ein Grundeinkommen erhalten. Keine Almosen, kein ungerechtfertigtes Beamtengehalt aus Schutzgelderpressungen, und auch kein leistungsloses Spitzeneinkommen. Das bezahlen nämlich zu 100% die, die schaffend tätig sind, und sonst niemand.

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