SEO: Meta-Keywords und Über-Optimierung

in #detsch5 years ago

Gerade die älteren Webmaster kennen noch die Zeiten wo Meta-Keywords in unendlichen Variationen in den Head der Website gepresst wurden. Die Logik war einfach aber nachvollziehbar. Die Suchmaschinen-Crawler und -Bots hatten noch nicht die Power wie heute und kategorisierten Websites erstmal nach den vorgefundenen Meta-Keywords. Was heute als Keyword-Spoofing gilt war damals ganz normal.

Es funktionierte und damit war der Webmaster zufrieden.
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Heute funktioniert das nicht mehr. Suchmaschinen „sehen“ sich zwar den Head-Bereich (im Quelltext) an, aber für die Meta-Keywords „interessieren“ sie sich lange nicht mehr. Ich selbst empfehle, auf Meta-Keywords komplett zu verzichten. Da sie keinen nachweisbaren Einfluss auf das Ranking einer Website haben und auch sonst absolut keinen Nutzen bringen, würde ich sogar sagen, Meta-Keywords sind obsolet. Sie haben sich überlebt.

Vergesst also Meta-Keywords und konzentriert Euch auf gute und interessante Texte.
Content ist King!
An dieser Regel wird sich nie etwas ändern. Das Geheimnis einer erfolgreichen Website liegt in der genauen Kenntnis der Zielgruppe. Wer sich in seine Zielgruppe hineinversetzen kann, ist klar im Vorteil. Mit dieser Kenntnis lässt sich besserer Content erstellen.
Die Leute von Google sagen es immer wieder: Macht Eure Websites für Menschen, nicht für Suchmaschinen.

Wer unbedingt Meta-Keywords verwenden will, sollte maximal 2-3 pro Seite nehmen. Diese sollten dann auch zum Inhalt der Seiten passen. Die Verwendung von Meta-Keywords, die inhaltlich passen, schadet der Seite nicht, bringt aber auch keine Vorteile.

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Einige Webdesigner mögen es als ästhetisch empfinden, wenn die Meta-Keyword-Tags gesetzt sind, ich kann Euch aber versichern, dass Google, Bing und Co. sich dafür nicht interessieren.
Ich habe Websites erstellt, wo der komplette Head-Bereich fehlte (zum Testen) und konnte aufgrund des guten Contents trotzdem damit hervorragend ranken. Es kommt eben auf die Inhalte an. Ist z.B. gar keine Meta-Beschreibung verfügbar, dann zeigt Google in den SERPS ein passendes Snippet direkt aus dem Inhalt der Website an. Bei komplexeren Webprojekten sollte man sich aber an die Standards halten und jeder Seite ihren Meta-Bereich im Head geben. Auch hier können wir die Meta-Keywords außen vorlassen. Im Head werden aber auch wirklich wichtige Dinge geregelt, hier nenne ich vor allem die kanonischen URLs (Canonical). Mit diesen zeigen wir Google, bei ggf. identischen Inhalten unter verschiedenen URLs an, welche URL wir gerne in den SERPS den Vorzug geben. Meistens hält sich Google auch daran.

Da ein Großteil aller Websites ohnehin mit CMS realisiert wurden und es entsprechende Addons gibt, mit denen sich die Meta-Angaben pflegen lassen, ist das heute kein Thema mehr.
Ich muss allerdings auch sagen, dass gerade Google extrem dazu neigt, einer Website sehr schnell „Überoptimierung“ zu unterstellen. Das wird jedoch weder so kommuniziert noch sonst anders mitgeteilt, es wird jedoch in Form der Verschlechterung des Rankings sehr unangenehm für den Webmaster sichtbar. Ich nenne die Ursache für solche Rankingverluste „Überoptimierung“, weil nach irgendeiner Maßnahme, die zum besseren Ranking führen sollte, sich eben das Ranking verschlechtert. Wir erzielen oft mit solchen Optimierungsmaßnahmen das genaue Gegenteil dessen, was wir beabsichtigten. Offiziell existiert das Thema „Überoptimierung“ gar nicht.

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In vielen Beispielen fällt die Seite wie ein Stein in den SERPS und wird für einige Zeit gar nicht zu sehen sein, um dann irgendwann wieder sichtbar zu werden. Nirgendwo wird definiert, wo Überoptimierung, auf SEO bezogen, beginnt und der Webmaster bekommt keine Information dazu, was nun konkret zum Verlust des guten Rankings geführt hat. Google Analytics und die Search Console sind überaus hilfreiche Werkzeuge, aber sie lassen Euch in dieser Frage auch im Regen stehen. Die Suchmaschinen hüllen sich hier, wie sehr oft in Schweigen. Es hilft jedoch alles Jammern nicht, wir müssen durch Tests herausfinden, was funktioniert und was nicht.

Bei einer sehr kritischen Beurteilung dieser Sachverhalte könnte ein SEO-Dienstleister zu dem Ergebnis kommen, dass Optimierungen im Bereich SEO nicht erwünscht sind. Google, Bing und Co. signalisieren uns damit: Wir sind nicht zu beeinflussen! Entsprechend sind viele Antworten in den Webmasterforen eher schwammig und allgemein gehalten. Die Richtlinien für Webmaster enthalten auch einigen Sprengstoff für ewige Diskussionen. Immerhin verkauft Google Werbung für Websites auf seiner eigenen Domain, untersagt dieses Verhalten aber Webmaster per Richtlinie. In der deutschen Fassung der Hilfe für die Search Console gibt es einen Artikel mit der Überschrift: „Schritte zu einer Google-freundlichen Website“. Darin positioniert sich Google ganz klar gegen SEO-Dienstleister. Zitat, unter dem Absatz „Was Sie vermeiden sollten“: „Sie brauchen keinen Dienst zur Suchmaschinenoptimierung zu kaufen.“ Quelle
Sehr eindeutig und klar formuliert.

Fakt ist, Suchmaschinen existieren nicht um ihrer Selbst Willen und wollen Geld verdienen. Ich denke, dem wird jeder zustimmen. Inwiefern es hier Reibungspunkte gibt oder geben kann, muss sich jeder selbst ausmalen.
Die Geschäftsmodelle der Suchmaschinen sind sehr deutlich zu erkennen. Der Schwerpunkt liegt hier beim SEA (Werbung bei den Suchmaschinen). Google sagt zwar, bezahlte Werbung in den SERPS wirkt sich nicht auf die organische (unbezahlte) Suche aus, aber es fällt mir sehr schwer das zu glauben.

Vor allem hat Google eines vergessen: Ohne Leute die sich für Suchmaschinen interessieren, und das sind nun mal die SEO-Dienstleister, wäre Google heute nicht das was es ist.

Ich denke, mit seiner restriktiven Art und Weise und seiner Kontroll-Wut wird Google mittelfristig Marktanteile verlieren und vor allem Vertrauen beim Verbraucher.

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Alle Bilder sind von Pixabay

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Gut erkannt, deswegen verwenden auch immer mehr duckduckgo und startpage. Das Vertrauen schwindet. Kann niemand anders interpretieren.

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Nirgendwo wird definiert, wo Überoptimierung, auf SEO bezogen, beginnt und der Webmaster bekommt keine Information dazu, was nun konkret zum Verlust des guten Rankings geführt hat.

Schöne Beschreibung für die Geschäftsgrundlage eines SEO. Ich war übrigens auch mal einer ;)

Ja, das ist aber wirklich so. Google kann man immer schlechter einschätzen. Es soll aber nicht die Geschäftsgrundlage beschreiben, sondern den Umstand, dass auch die kleinste Optimierung scheinbar nicht gerne von Google gesehen wird. Da machen die fast wöchendlich Webmaster-Hangouts und wenn man diese Tipps (von Google selbst) dann umsetzt, schmiert die Sichtbarkeit zu einem Keyword erstmal ab. Ich beobachte das aktuell fast immer. Es gibt zwar noch einiges für uns zu tun, aber das klassisches SEO ist gestorben, 100%ig.

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