Grassiert in Westeuropa das Stockholm-Syndrom?

in #demokratie7 years ago

Bei den Zuschauern von Nachrichtensendern, löst ein Bild bestimmt Kopfschütteln aus: eine Geisel, die mit ihrem Entführer sympathisiert, oder sich sogar in diesen verliebt. Wie kann ein Entführungsopfer, das tage-, wochen- oder monatelang der Freiheit beraubt wurde, den Täter nicht hassen, ihn nicht vorbehaltlos der Freiheitsberaubung anklagen, ihn als menschliche Bestie verurteilen? Erstmals wurde dieses Phänomen 1973 vom schwedischen Psychiater Niels Bejerot als „Stockholm Syndrom” beschrieben, als bei einem Banküberfall in Stockholm die Bankräuber vier Geiseln nahmen. Nach der viertätigen Geiselhaft verspürten die Geiseln jedoch keinen Hass gegen die Geiselnehmer. Auch im weltweit bekannten Fall „Natascha Kampusch“ überraschte die mehr als acht Jahre festgehaltene Österreicherin mit relativ wohlwollenden Aussagen über ihren Entführer, der sie fast um die gesamte Kindheit gebracht hatte. Das „Stockolm-Syndrom“ beschreibt im weitesten Sinne eine emotionale Annäherung des Opfers an den Täter, die bis zur vollständigen Verkennung der realen Entführungssituation führen kann und seine Ursache im Abhängigkeitsverhältnis des Opfers vom Wohlwollen des Täters findet.

Dieser Artikel soll einen Beitrag zu der Frage liefern, warum der freiheitsberaubende Staat die individuelle Freiheit des Einzelnen im Laufe der letzten Jahrzehnte so stark beschneiden konnte und das fast ohne Widerstand. Dabei beziehe ich mich nicht auf Anthony de Jasays Interpretation der „churning society“, in gewissem Sinne eine Weiterentwicklung von Frédéric Bastiats Einsicht, wonach der Staat jene Fiktion sei, die es jedem ermögliche auf Kosten der anderen zu leben. Diesen rational-ökonomischen Interpretationen füge ich die psychologische These hinzu, daß ein Großteil der Bevölkerung am „Stockholm-Syndrom“ leidet. Dabei subsumiere ich alle ausführenden Organe des Staates unter Entführer, all diejenigen, die sich der freiheitsberaubenden Qualität des Sozialstaats anfangs nicht bewußt sind als am „Stockholm-Syndrom"-Leidende. Die Betonung liegt auf „anfangs“, da im Laufe der Zeit die Entführten auch zu Entführern werden können. Diese Grenze zwischen Entführten und Entführern verläuft dabei doppelt fließend. Einerseits aus dem gerade erwähnten Grund und andererseits, weil der Einzelne, wenn er sich der Reflexion über das Sein und Sollen seiner Existenz entzieht, sein Potential als Mensch nicht ausschöpft und dem Entführer das Spiel zu einfach macht.

Zur Analyse ziehe ich eine Auflistung von Symptomen des kanadische Psychiaters Paul T.P. Won heran. Einschränkend muß vorweggeschickt werden, daß es noch keine eindeutige Diagnose für das „Stockholm-Syndrom“ zu geben scheint. Professor Wong betont daher, daß eine Anhäufung von mehreren Symptomen zur Diagnose des „Stockholm-Syndrom“ im Allgemeinen ausreicht.

Emotionale Bindung mit dem Entführer

Das Verhältnis der Bürger zum Staat ähnelt immer mehr dem eines von der Mutterbrust abhängigen Säuglings. Die vermeintliche Selbstbefreiung des Einzelnen von den einengenden Beschränkungen der Tradition und althergebrachter Normen und Sitten, die nicht evolutionär durch eigenes Handeln, sondern revolutionär durch die Macht des Staates herbeigewunschen und in vielen Bereichen bereits umgesetzt wurde, diese Scheinbefreiung degeneriert den Menschen vom vernunftgeleiteten homo sapiens zu einem von Emotionen getriebenen Wesen, das die echten, weil zwischenmenschlichen Gefühle verlernend, im unpersönlichen Gebilde Staat einen Mutter-, Partner- und Freundeersatz sieht. Jegliche gesetzliche Einschränkung der persönlichen Freiheit, sei es durch höhere Steuern und Abgaben, Regulierungen und Verhaltensvorschriften werden kritiklos als gutherzige Zuwendungen hingenommen und der Liebesentzug der Parteien durch Stimmentzug bestraft. Gewählt wird, wer am besten das Gefühl der „sozialen Wärme“ vorgaukeln und die dafür zwingend notwendigen Einschränkungen der persönlichen Freiheit am besten verschleiern kann. Mit „Brot und Spielen“ wie sportlichen Großveranstaltungen und nur scheinbar „kostenlosen“ Volksfesten, die moderne Variante der römischen Gladiatorenkämpfe, wird die emotionale Bindung zwischen dem fürsorgenden Staat und dem Untertan gefestigt. Wer den "von-der-Wiege-bis-zur-Bahre"-Staat kritisiert, erntet häufig einen emotionalen Sturm der Entrüstung, der frappant an das verängstigte Geweine eines Kleinkindes erinnert, der seine Mutter verloren glaubt.

Das Opfer sucht Gefallen und Bestätigung vom Täter

Das Streben nach staatlich zertifizierten Diplomen als offizielle Bestätigung des Wissenserwerbs und nicht die individuelle Suche nach der Wahrheit unabhängig von der Gutheißung durch staatliche Zertifizierungsbehörden dominiert das heutige Bildungsverständnis. Schließlich siebt der Staat als Arbeitgeber die Bewerbungen besonders stark danach aus, ob der Bewerber das richtige Diplom vorweisen kann. Dieselbe Logik liegt auch die Notwendigkeit, einen von einer staatlichen Behörde ausgestellten Befähigungsnachweises vorlegen zu können, um überhaupt ein Gewerbe ausüben zu dürfen. Es soll natürlich nicht verschwiegen werden, daß diese Zertifizierungsmanie gerade auch dazu dient, die Anzahl der Anbieter künstlich niedrig zu halten und damit den Profit der bereits am Markt etablierten Unternehmer auf Kosten der Konsumenten zu erhöhen.
Mit dem bereits wieder verhallenden Aufruf zum lebenslangen Lernen – als ob das beständige Erweitern des eigenen Wissens etwas Besonderes zu Anfang des 21. Jahrhunderts gewesen wäre – war denn auch nicht das eigenständige Fortbilden gemeint. Sondern als Aufruf, das eigene edukative Tun permanent durch staatliche Behörden zertifizieren zu lassen; die Qualität und Quantität der Diplome als vermeintlicher Ausdruck des Wissens. Letztlich war die bürokratische Umsetzung dieses Aufrufs ein weiterer Versuch, die für die staatliche Planwirtschaft unumgänglichen Objektivierung jeglicher menschlichen Handlung voranzutreiben. (Aus dieser Quelle speist sich auch die grassierende Monetarisierung jedes Lebensbereichs. Nicht als Ausdruck eines Zuviels an Freiheit, sondern der Vervariabelisierung der menschlichen Existenz zur mathematischen Lösung planwirtschaftlicher Modelle. Selbsttranszendenz ist nicht in Formeln zu gießen(!).)
Mit der zunehmenden Abhängigkeit vom Entführer, im ausufernden Staat ist das Entführtsein kein binärer entweder – oder Zustand, sondern ein gradueller Prozeß, nimmt das Bedürfnis, einen Gefallen vom Staat in Form eines Auftrags zu erhalten, existentielle Dimensionen an. An Stelle des Grundsatzes „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen“, der nur in der aufopfernden Nächstenliebe seine zutiefst menschliche Ausnahme erfährt, tritt ein neuer: „Wer nicht gehorcht, soll nicht essen.“ Diese von Leo Trotzki überlieferten Worte verdeutlichen die zunehmende Allmacht des Staates über das Denken, ja das Persönliche schlechthin. Aus dem Menschen, der sein eigenes Schicksal tagtäglich zu meistern versucht, wird die nur oberflächlich widersprüchliche Figur des sich selbstentführenden Entführten, der dem Entführer auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist. Im Zustand der Freiheit sucht der Mensch in der Zusammenarbeit, im Tausch, im Handel mit anderen Menschen seine eigenen, höchst individuellen und damit subjektiven Zielvorstellungen zu verwirklichen und webt so an einem für alle Seiten gewinnbringendem Netz einer zivilisierten Gesellschaft. Dem gegenüber steht das
wohlstandsreduzierende Abhängigkeitsverhältnis zwischen Entführer und Entführtem, das den Entführten zum Bittsteller degradiert oder um das Bild der Scheinbefreiung und des selbstentführenden Entführten zu kombinieren, der freie Mensch degradiert sich selbst von einer handelnden, eigenverantwortlichen Persönlichkeit zu einem devoten, für jeden Brotkrümmel dankbaren Bittsteller.

Abhängigkeit vom Täter für die eigenen Sicherheit und den Zweck der eigenen Existenz

Sämtliche Lebensrisiken wie Krankheit, Alter, Pflegebedürftigkeit und Arbeitslosigkeit wurden in den letzten Jahrzehnten an den Staat ausgelagert. Die aufkommende Debatte um ein Grundeinkommen als ein „Menschrecht“, das den Menschen vor existentieller – materieller – Not beschützen soll, verleiht der Abhängigkeit vom Entführer eine neue Qualität. Man überlässt sein Sein vollkommen dem „kältesten aller Ungeheuer“ (Nietzsche), ohne dessen Kälte der Unmenschlichkeit zu verspüren. Im Gegenteil. Weite Teile der Bevölkerung verfallen der Illusion von der „sozialen Wärme“ des fürsorgenden Staates und dem Glauben, die subjektive Einstellung könne sich gegen die objektiven Grundbedingungen der Realität auflehnen. Wie ein Alkoholiker, der meint, der Alkohol schütze seinen Körper vor der Kälte. Dem Entführer wird hingegen das Überwinden dieser nicht aus der Welt zu schaffenden Rahmenbedingungen, sei es aus bequemer Naivität oder aus heroischer Überhöhung, zugestanden. Damit wird er zur sine qua non, zum Dreh- und Angelpunkt der eigenen Existenz, die ohne den Entführer in der vermeintlichen Grausamkeit der Realität gefangen bliebe.

Der Aufbau einer freundschaftlichen Beziehung zum Entführer und die Sorge um das Wohlbefinden des Entführers

Über Jahrhunderte galt die staatliche Macht als – wenn auch notwendiges – Übel menschlichen Zusammenlebens. Der Kampf des Einzelnen galt der Einschränkung staatlicher Macht, die sich auf Kosten der individuellen Freiheit und zum Vorteil einiger weniger immer und immer wieder auszubreiten versuchte. Allen voran mit der Rousseauschen Theorie vom – fiktiven – Gesellschaftsvertrag als notwendige Grundlage einer Gesellschaft, verschwammen zusehends die Grenzen zwischen Staat (Entführer) und Volk (Entführtem). Die letzten Ausläufer jener realistischen Klassentheorie, die zwischen der Klasse derjenigen, die auf Kosten der anderen leben und denjenigen, die Zwangsabgaben leisten müssen und sich durch den friedfertigen Tausch von Gütern ernähren, unterscheidet, finden sich heute bei den Vertretern der „Österreichischen Schule der Nationalökonomie“. Diese beziehen sich dabei auf Denker wie James Mill und Franz Oppenheimer. Dieser klassifizierte ersteres Verhalten als Bedürfnisbefriedigung mit „politischen Mitteln“, letzteres als Bedürfnisbefriedigung mit „ökonomischen Mitteln“.
Diese scharfe Unterscheidung wurde seit der Französischen Revolution durch die zunehmende Demokratisierung verwischt, bevor sie noch richtig Fuß fassen konnte als sie Oppenheimer 1909 in seinem Buch „Der Staat“ in die akademische Diskussion einführte. Schließlich, so die demokratische Grundvorstellung, regiere sich das Volk selbst. Im Fahrwasser dieser Selbsttäuschung verschwand mit beängstigender Geschwindigkeit die Furcht des Bürgers vor der Macht des Staatsapparates. Schließlich könne heute jeder und nicht nur der von Geburt an privilegierte Kaiser „Verantwortung übernehmen“ und „mitbestimmen“. Die Klimax gesellschaftlicher Entwicklung, ja das „Ende der Geschichte“, das Francis Fukuyama mit dem Zusammenbruch des Kommunismus 1989 datiert, fand in den Köpfen schon viel früher statt
und zwar Nachkriegsordnung, spätestens des mit der Verfestigung der demokratisch-interventionistischen Staates. Gab es früher bei merklich niedrigeren Steuerquoten Volksaufstände, Rebellionen und Bürgerkriege, so nimmt der Bürger des 21. Jahrhunderts die schleichende Enteignung, die unaufhaltsam scheinende Fährfahrt vom selbstbestimmenden Individuum zum abhängigen Entführten, mit einer stoischen Ruhe auf, die ihres Gleichen sucht. So wird auch nahezu jeder Aufruf, die Steuern zu senken oder das Regulierungsdickicht zu lockern, mit der Sorge um die Handlungsfähigkeit des Staates (des Entführers?) abgeschmettert. Manchmal beschleicht mich das Gefühl, die Hingabe an den Entführer ist schon so weit fortgeschritten, daß man Steuern nicht mehr als Zwangsabgabe, als „politisches Mittel“ um mit Oppenheimer zu sprechen, bezeichnen kann. Der Einkommenstransfer erfolgt über weite Strecken ohne ersichtlichen Widerstand. Nicht einmal die ehemals höchst unbeliebten Steuereintreiber müssen noch um ihr Heil zittern. Symptomatisch für die sich intensivierende Funktion des Staates als Freundesersatz, für das Platzmachen von genuin freundschaftlichen Beziehungen zwischen Individuen durch die Pseudofreundschaft zwischen Person und staatlichen Dienststellen ist die Kampagne des „Sozialruf“ der Stadt Wien, die ich gefunden habe. Unter anderem wird mit dem Eintrag eines Kindes in sein Tagebuch geworben: “Immer wenn du glaubst, es geht nicht mehr, kommt von irgend wo ein Lichtlein her.“ Und dieses Lichtlein ist, so die Auflösung des Sujets, der durch und durch unpersönliche "Sozialruf" der Stadt Wien; denn „Wenn Worte nicht mehr helfen, hilft die Stadt Wien,“ was für die meisten Städte Gültigkeit hat und nicht mehr die Eltern, Geschwister oder Freunde.

Die Die Aufgabe der eigenen Identität, um sich mit dem Entführer zu identifizieren

Verfolgung der eigenen Persönlichkeitsbildung, die Inangriffnahme individueller Projekte oder die Zurückweisung von Eingriffen in die persönliche Integritätssphäre, werden in zunehmendem Maße als Verrat am Gemeinwohl angesehen. Wer sich dem Schulzwang entzieht, entzieht sich der Gesellschaft. Wer Neues ohne Zustimmung der Bevölkerung ausprobiert, wird gemaßregelt. Wer schließlich seinen eigenen Lebensstil pflegen möchte und beispielsweise raucht, trinkt, schnell Auto fährt wird als Steuerverschwender gebrandmarkt, selbst wenn kein anderer gefährdet wird. Immer häufiger kommen „opferlose Verbrechen“ zur Anklage, weil (anscheinend) Gemeineigentum hinterzogen wird (diesem Thema werde ich mich gesondert widmen, man werde staunen, was da so zum Vorschein kommt), das Individuelle nicht dem großen Ganzen untergeordnet wird. Der Hurra-Patriotismus in Deutschland während der Fußball-WM, die Verkollektivierung des Einzelnen in Parolen wie „Wir sind Deutschland“ oder „Wir sind Papst“ sind nur die Spitze des an Umfang gewinnenden Selbstaufgabe.

Eisberges der de-individualisierenden Übernehmen der Perspektive des Täters

Mit der Politisierung der Gesellschaft, da jeder Lebensbereich direkt oder indirekt vom Staat kontrolliert wird und der sich daraus ergebenden Abhängigkeit vom Goodwill des Täters, geht auch eine Veränderung des Denkens einher. Immer mehr Gespräche drehen sich um die optimale politische Ausgestaltung und um die Finanzierung dieser – häufig gut gemeinten – Vorhaben. Die Selbstaufgabe des Bürgers, das Aufgehen des Einzelnen im Holismus der Gesellschaft, der, wie bereits angedeutet, die Grenzen zwischen Täter und Opfer bis zur Unkenntlichkeit verwischt, erreicht in der Verpolitisierung jeder Debatte einen Höhepunkt. „Der Staat“, „die Gemeinschaft“ müsse nicht nur tun, nein, diese höheren Instanzen wären als Einzige auch dazu fähig, die überall sichtbaren Übel aus der Welt zu schaffen. „Ich selber kann doch nichts bewegen.“

Erfolgversprechende Fluchtversuche bleiben ungenutzt

Im Unterschied zu einem gewöhnlichen Entführer stellt sich die Frage nach örtlichen Fluchtversuchen im Verhältnis Bürger-Staat nicht in derselben Weise, da einerseits die Fluchtkosten deutlich höher liegen und es andererseits im Augenblick kaum ein Land gibt, das seine Bürger nicht als unmündige und hilflose Objekte betrachtet. Auf der intellektuellen Ebene, im Kampf der Ideen, lassen sich trotz der sich beständig intensivierenden Gehirnwäsche in staatlichen „Bildungs“-Institutionen, die auf der Universität ihre akademische Klimax erreichen, einige Anzeichen der Unwilligkeit feststellen, aus den gewohnten Denkmustern auszubrechen. Zu groß sind mittlerweile die finanziellen Anreize im staatlichen oder halb-staatlichen Bereich, um die Grundfeste der eigenen Überzeugung einer redlichen intellektuellen Auseinandersetzung
auszusetzen. Die durch den interventionistischen Staat verursachten gesellschaftlichen und ökonomischen Verwerfungen sind inzwischen so allumfassend, daß insbesondere unter der von der Arbeitslosigkeit zunehmend betroffenen Studentenschaft, die Losung „Rette sich wer kann“ die Runde macht. Anders ist es nicht zu erklären, warum bereits 75% der Jugendlichen im französischen Staatsdienst schöpferisch, unterkommen sprich wollen und sich nicht kreativ unternehmerisch, betätigen, sondern willenlose Befehlsempfänger in einer straff regulierten Bürokratie sein möchten. Und so von Opfern zu Tätern, zumindest aber willfährigen Mitläufern, mutieren, die sich alle, egal ob Opfer, Täter oder Mitläufer ihre Abhängigkeit von der Idee Staat, vom verführerischen Entführer, vom Gentleman-Dieb wie qSean Connery in „Verlockende Falle“ nicht eingestehen wollen. Lieber mit hunderten Knoten in Kopf leben, von den Dissonanzen der eigenen Realität aufgefressen werden, als das Undenkbare zu wagen: in einem unbeobachteten Moment hinter den Vorhang zu blicken.

Schlussbemerkung

Einiges deutet darauf hin, daß das „Stockholm-Syndrom“ in der westlichen Welt sehr stark verbreitet ist, wenngleich meine Analyse keinesfalls den Anspruch einer vollständigen Diagnose erheben kann. Und doch. Die Indizien weisen in eine eindeutige Richtung. Professor Wong betont, daß nicht jeder Persönlichkeitstyp gleich anfällig für das "Stockholm-Syndrom" ist. Menschen mit einer ausgeprägten Persönlichkeit, mit einem klaren Sinn im Leben und stimmigen ethischen Grundprinzipien lassen wesentlich seltener von der realistischen Einschätzung der Situation ab. Und genau hier muß die Therapie ansetzen, den ersten Schritt dazu muß jedoch der Einzelne setzen. Zu seinem Glück, zu einem Leben in Freiheit, das der biologischen Gattung "Mensch" erst die wahrlich menschliche Dimension, die spirituelle Dimension, verleiht, kann niemand gezwungen Aufforderung, den werden. Schritt Allerdings aus der schwingt Kants "selbstverschuldeten Unmündigkeit" zu wagen und Mut zu fassen, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, bei vorliegender Problemstellung zweifelsohne mit. Meine Ausführungen sollen daher unter keinen Umständen als Pauschalverurteilung missverstanden werden, sondern als Angebot, sich die Frage zu stellen, wie denn die Welt, die eigene Zukunft aussähe, wenn die Dinge gänzlich anders liegen als sie scheinen. Wenn sich Dr. Jekyll in Wirklichkeit als Mr. Hyde entpuppt.

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Hi! Du solltest unbedingt den Tag "deutsch" nutzen, dann wirst Du viel besser gefunden!

Danke für den Hinweis, hatte es bereits bemerkt. Anfängerfehler und davon werde ich noch bestimmt viele machen.

Hilfe, Hilfe, Hilfe. Kann ich im Nachgang den Tag "deutsch" noch aktivieren, oder muss ich den Beitrag löschen und nochmals aufsetzen?

Müsste eigtl noch gehen? Edit und dann deutsch als Tag hinzufügen. Du darfst max 5 Tags nutzen.

Bitte überarbeitete Deinen außerordentlich guten Text noch einmal. Ich habe den Eindruck, manche Worte sind in den Zeilen oder Sätzen verrutscht, darunter leidet die Lesefähigkeit. Ich würde ihn dann nämlich gern resteemen.

danke für deinen Kommentar. Leider kann ich an diesen veröffentlichten Text nicht mehr ändern. Ich kann diesen nur noch neu auflegen.

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