Keine digitale Diät - Vollgefressen mit Cardano

Ich betreibe mal wieder ein gefährliches Spiel mit mir selbst entlang meiner High Risk-Grenze. Bereits im letzten Jahr musste ich ja vermelden, dass ich diese ein wenig überstrapaziert habe und entsprechend mehr Hochrisikokapital im Einsatz habe als ich mir selbst auferlegt habe. Entsprechend versuche ich seitdem dieses zu senken.

Da dies im Bärenmarkt aber eben nicht durch Verkäufe möglich ist, kann ich dies nur durch Zukäufe anderer Anteile machen und das ist eben ein langsamer Prozess. Nach fast 8 Monaten Abstinenz vom Kryptomarkt habe ich es geschafft wieder in den grünen Bereich zu kommen. Eine finanzielle Diät mit verringerten Digitalhydraten quasi. Was soll ich sagen, ich habe mal wieder ein Fressgefühl entwickelt und zugeschlagen, was mir nun wieder die Grenze versaut.

Ich muss fairerweise sagen, dass ich heute morgen noch unterhalb der Grenze war und nun erst nach dem Kauf wieder in den gewohnten Diätmodus übergehen werden (muss). Aber es kamen wieder FOMO-Gefühle auf, die ich aber plane langfristig zu leben... aber genug von der Einleitung und über zu den Fakten.

Heute habe ich die Chance genutzt und mein Cardano-Position um weitere 10k Tokens aufgebaut und senke damit meinen Einstandspreis noch weiter unter dem bisher doch recht günstigen Preisen von Anfang 2018. Mit aktuell gerade einmal ca. 0,043 USD liegt Cardano weit abgeschlagen von seinem ehemaligen ATH von 1,15 USD. Kaufe ich es also wegen FOMO, weil ich wieder mit alten Preisen rechne?

Nein, eine solche Behauptung lasse ich nicht durchgehen. Cardano ist nämlich ein wenig der Liebling meines Herzens, den ich gegenüber den meisten Kryptowährungen im oberen Bereich favorisiere. Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich nicht besonders viel von Bitcoin halte. Ein Dinosaurer mit der Gnade der frühen Geburt ausgestattet und sicherlich eine kleine Revolution ausgelöst hat und immer auch noch der mit Abstand größte Wertspeicher in der Kryptosphäre ist.

Versteht mich nicht falsch! Würde ich in eine Marke investieren, würde ich mir Bitcoin holen. Jeder der kein Mondnazi ist, sollte schon einmal davon gehört haben. Spätestens 2017 war er so präsent, dass selbst die Omas davon gesprochen haben. Eine klasse Leistung! Aber von der Technik her, ist es eben so 2000er ... und das weiß auch die Community drum herum. Nicht ohne Grund, gab es immer wieder Forks im engeren Sinne a la Bitcoin Cash, Gold, Diamond, SV und Co, die versucht haben irgend einen Aspekt zu verbessern. Viele sagen ja, dass würde man Bitcoin als Gold bezeichnen, wäre Litecoin das Silber. Im Kern also eine ähnliche Technologie, nur eben geeignet sie auch im Alltag zu nutzen durch schnellere Transaktionen.

Ethereum als No 2 hat mit Smart Contracts ebenfalls eine kleine Revolution angestoßen und gezeigt, dass solche Konzepte funktionieren. Das es aber irgendwann einmal ein Zahlungsmittel wird, kann nur jemand behaupten, der nicht 2017 irgendwo mit seinen ETH gestrandet ist und für die Überweisung mal eben 12€ auf den Tisch legen sollte. Ja, so manche Überweisung löste sich dabei geradezu in Luft auf. Sicherlich gab es damals viele ICOs, aber wie soll so etwas erst aussehen, wenn wirklich jeder Mensch es nutzt?

Cardano ist momentan lediglich die Nummer 12 und erfreut sich geringere Beliebtheit gegenüber seinen beiden Hauptkonkurrenten EOS und TRON. EOS zielt aus meiner Sicht zu sehr aufs Marketing ab, konnte bisher aber durchaus auch überzeugen. Gerade allerdings Kosten beim Anlegen neuer Wallets schreckt aber eher ein wenig ab. TRON ist eben chinesisch und viel zu sehr als eine One-Man-Show organisiert als das ich wirklich vertrauen haben könnte.

Was macht Cardano also richtig? Es gilt als das akademische Projekt davon. Man hat sich Ziele gesetzt und versucht diese auch vernünftig umzusetzen und zwar auf sehr hohem Niveau. Dabei lässt man sich gerne auch Zeit. Viele haben EOS bereits eine goldene Zukunft vorhergesagt, da diese am Markt sein werden, während man bei Cardano noch darüber sinniert, wie alles aussehen soll.

Doch vom Know How haben wir es hier mit einigen prominenten Namen zu tun. Charles Hoskinson ist einer der Väter von Ethereum und trennte sich 2014 nach einem „kreativen Streit“ mit Vitalik Buterin von dem Projekt und stieg aus. Ein solches Schwergewicht in den eigenen Reihen ist natürlich eine andere Voraussetzung als ein 0815-Asiate, von dem absolut niemand bisher etwas gehört hat.

Allerdings hängt hier eben nicht alles nur an dem Mathematiker, sondern es gibt auch noch einige andere sehr aktive und angesehene Mitglieder rund um Cardano. Mal ganz davon abgesehen, dass auch die Community außen herum einen soliden und nachhaltigen Eindruck macht. Kennt ihr die Projekte in denen die Roadmap gefühlte 2 Jahre überfällig ist und lediglich mal ein neues Datum dran geschrieben wird? Schaut mal vorbei bei https://cardanoroadmap.com/.

Das zeigt eben, dass man nicht nur eine Roadmap, sondern wirklich einen Plan hat und diese nach und nach umsetzt. Genau so etwas mag ich! Akademisch in der Planung, konsequent in der Umsetzung!

Doch wieso nun ausgerechnet nun? Einfache Antwort: Weil der Kurs günstig ist! Lange Antwort: FOMO! Bereits einige Mal in diesem Jahr habe ich ein wenig nachgekauft, da ich nicht davon ausging, dass die Preise noch wesentlich weiter sinken werden. Immerhin sind wir bereits unter dem ICO-Preis. Dieses Jahr steht nämlich ein wichtiges Event an. Cardano wechselt von der Phase „Bryon“ auf „Shelly“.

Hierbei erfolgt nun endlich ein Wechsel auf ein Proof-Of-Stake-Konzept. Hierbei findet eben nicht wie bei Bitcoin (und aktuell Ethereum) die Validierung via Rechnerleistung statt, sondern mit einem sehr energieeffizienten Verfahren. Die „Miner“ sind nicht ständig dabei sinnlose Transaktionen durchzuführen, sondern erhalten lediglich die richtigen Transaktionen, die dann bestätigt werden. Die Verteilung erfolgt dabei üblicherweise nach einem Lotterie-Verfahren. D.h. eine gestakte Coin, erhält die Chance eine Transaktion zu bestätigen und dafür eine Gegenleistung zu erhalten.

Je mehr Coins man hält, umso eher bekommt man eine Transaktion. Ist eine Coin nicht gestakt, nimmt sie normalerweise nicht teil. Der Proof erfolgt dadurch, dass man Vertrauen der „Stakeholder“ ausgesprochen bekommt. Erreicht jemand hier 51% der Coins, kann er die Chain zerstören. Es gibt aber keinen Sinn, wieso er es tun sollte, da er dann gleichzeitig dessen Wert vernichtet und der Hauptverlierer wäre. Ein wenig so wie jemand, der sich eine Waffe an den Kopf hält und droht abzudrücken, wenn seine Bedingungen nicht erfolgt werden.

Durch diese Vertrauensstellung kann man wesentlich energieeffizienter sein als z.B. Bitcoin. Doch Shelly bringt mehr Vorteile als andere Stake-Coins wie z.B. Stratis. Denn die Wallet muss nicht ständig online sein. Vielmehr kann man seine Stakes auch delegieren. D.h. man überträgt via Vertrag das Vertrauen an einen Pool und verkündet dies öffentlich. Der Pool erhält das Vertrauen und führt die eigentliche Transaktionsprüfung durch. Die Wallet kann dabei offline sein, da der Stakeholder das Vertrauen ausgesprochen hat.

Somit ist man noch ein wenig effizienter und damit vor allem auch für normale Nutzer sinnvoll zu verwenden, die nicht ihren Rechner 24/7 betreiben, sondern eben Nachts ausschalten und sonst nicht an der „Lotterie“ teilnehmen.

Heute wurde nun verkündet, dass Shelly im Testnet live geht. Einige Leute rechnen damit, dass Shelly damit noch zur Cardano Submit im April live gehen könnte. Dort spielt mein FOMO mit rein, weil ich denke, dass dies zu einer erhöhten Popularität führen wird, weil man einfach praxistauglicher wird. Da schlage ich lieber noch einmal zu, bevor es dann Richtung Release geht.

Nicht weil ich einen Kurssprung mitnehmen will, sondern weil ich die niedrigen Kurse möchte. Denn rein steuerlich lohnt sich ein Verkauf zu diesem Zeitpunkt absolut nicht. Muss ich die Coins ja mindestens 1 Jahr halten. Entsprechend gehe ich hier definitiv long und rechne damit, dass man hier eine Chain der dritten Generation hat, die wirklich die Chance hat als Zahlungsmittel von weiten Teilen der Bevölkerung genutzt werden könnte. Insbesondere in Asien könnte ein solches System recht schnell in der Praxis durchsetzen.

Somit ziehe ich den Kauf von Ende März bereits jetzt vor und lege mich nun bis Shelly erst einmal Schlafen. Dann delegiere ich die Stakes und lege mich wieder schlafen. Sollte man dann irgendwann auch nur ansatzweise wieder in Richtung des ATH kommen, wäre ich mehr als zufrieden. Und wenn nicht, stütze ich wenigstens eine vielversprechende Chain, die gerade langfristig gute Perspektiven hat.

Cardano ist ein Investment meinerseits und der Artikel stellt keine Empfehlung für einen Kauf da. Viele Blockchain-Projekte buhlen um die Pole Position und die Märkte und Techniken können sich anders entwickeln als man es erwartet. Daher sollte man bei Kryptos immer nur Geld investieren, dass man bereit ist zu 100% abzuschreiben! Wählt weise, macht Eure eigenen Recherchen!