Buch Blog "Geboren und Anders zu Sein" / Kapitel 2 / Oma / Zuhause

Mein kleines Universum ist geprägt von der Abwesenheit meiner Mam durch „Arbeit“ und das Zuhause meiner Oma.
Es musste nicht perfekt sein.
Der Mann an ihrer Seite, der Opa, ist sehr schwierig und ist ständig am kritisieren. Sehr anstrengend. Man muss immer schauen das er schnell bekommt was er will oder das man ihn zum Gehen bewegt oder irgendwie versucht die Situation zu lenken, so dass man in Sicherheit vor ihm ist. Sehr anstrengend.
Die Aggressivität und die Wut in ihm ist allgegenwärtig, es ist schwierig nicht ins Fettnäpfchen zu treten.

Oma gibt sich viel Mühe. Immer genug zu essen und Beschäftigung. Fernsehen mag sie nicht für ihre Enkelkinder. Sie möchte das ich spiele oder draußen bin. Viel Reden und unterhalten kann sie sich nicht, denn irgendwann gehen ihr immer die Antworten und Themen aus. Kreuzworträtsel sind dann immer gut. Sie liebt diese Dinger. Es ist faszinierend wie viel sie sich damit beschäftigt.
Abgesehen von der Kirche.
Ein neutraler, selbstverständlicher und doch sehr anstrengender und aggressiver Ort.
Große Freude hat mir immer meine Cousine gemacht, wenn sie mit meiner mit ihrer Mama zu Besuch kam. Ich war ja fast immer dort. Es gab feste Zeiten. Nach der Schule bis abends und dann lief ich entweder mit dem Opa nach Hause oder wurde abgeholt oder meine Tode brachte mich.
Ich mochte diese neutrale Zone gerne. Die Schwingungen meiner Oma und der damit verbundene Geruch und die Umgebung waren sehr angenehm und heimelig. Ich konnte dort gut existieren. Auch hatte ich dort immer viele Tiere um mich herum.
Hunde und Katzen. Gänse, Hasen, Schweine usw.
Einen Kräuter und Gemüse Garten und dahinter ein Feld. Ich liebte die Tiere, sie waren mein Ein und Alles. Wie sie sich gaben, die Bewegungen und der Geruch und dann dieses Gefühl von Zufriedenheit. Echtheit und Wahrhaftigkeit. Es war einfach mit ihnen und es wurde durch sie einfacher.
Alles wurde schön und erträglich.
So lange sie da waren konnte es weiter gehen.
Mein Zuhause wurde maßgeblich durch meine Oma geprägt. Für das erste Kapitel meiner Kindheit war das mein Zuhause.
Ich hatte dort eine Struktur, feste Zeiten und die Wärme meiner Oma.

Es musste nicht perfekt sein.