Buch Blog "Geboren um Anders zu Sein" / Kapitel 4 / Stiefvater AnfangsteemCreated with Sketch.

in #buch7 years ago (edited)

Der Anfang vom Ende begann mit der neuen großen Errungenschaft der Mutter des Mädchens.
Das Kennenlernen sollte bei ihnen zu Hause stattfinden. Sie weiß nicht mehr wie er durch die Wohnungstür kam, doch sie weiß wie er durch die Wohnzimmertür kam.
Ein großer, schlanker, sportlicher und markanter Mann. Seltsam strenge Gesichtszüge und ein Lächeln, dieses LÄCHELN, im Gesicht.
Sie war nicht begeistert.
Doch er hatte eine Micky Maus als Stofftier dabei. Sie liebte Stofftiere. Micky Maus war noch nicht in ihrer Sammlung. Sie war nicht sicher ob das eine gute Wahl wäre. Stofftier gegen Akzeptanz. Klar ihre Mutter wollte das es funktioniert. Sie war so aufgeregt und voller Vorfreude. Das war kaum zu übersehen. Das Mädchen war skeptisch.
Irgendwas war seltsam. Was sollte sie tun. Nun letztendlich nahm sie das Stofftier und versuchte lieb zu sein. Das Mädchen sah ihre Mutter selten so froh und ausgelassen. Sie freute sich und wollte einfach das es ihr gut ginge.
Sie wusste nicht was zwischen dem Umzug passierte. Sie wusste nur, dass ihre Mutter Zeit mit ihm verbrachte. Sie sah ihn hin und wieder, wenn sie von ihm von ihrer Oma abgeholt wurde oder wenn er dann wieder bei ihnen zu Hause war. Er mochte das Zuhause von der Oma des Mädchen nicht besonders. Er war sehr ungeduldig und wollte nur gehen.
Es war nie wirklich harmonisch in seiner Gegenwart. Sehr seltsam. Nun gut.

Rück-Blende

Das Mädchen hatte nie besonders viele Freunde. Sie wusste nicht warum. Mit Jungs verstand sich das Mädchen schon immer gut. Sie waren stärker und interessanter für sie. Schon immer wollte sie irgendwie in den Händen der Jungs gefangen sein.
Sie liebte es fangen zu spielen aber nicht gespielt, sondern tatsächliches Weglaufen, mit Einsatz, und nur gefangen werden wenn sie wirklich langsamer war. Sonst war es uninteressant. Sich etwas vorzumachen war noch nie die Art des Mädchens.
Sie hatte oft mehr Ausdauer als die Jungs. So blieb sie meist auf der Strecke. Durch ihre Fixierung auf die Dinge und die daraus resultierende Beharrlichkeit es dann auch durchgesetzt zubekommen, verstanden sie viele nicht und empfanden das Mädchen als komisch. Dies führte schon in der Grundschule zum Gemieden werden. Sie und die anderen Kinder konnten nicht wirklich was miteinander anfangen, nur in seltenen Fällen. Als das Mädchen jedoch von Zeit zu Zeit bemerkte wie fortgeschritten dieser Prozess bereits war und wie sehr sie sich abgekapselt fühlte und vor lauter Langeweile fast erdrückt wurde, da wurde sie unruhig und traurig.
Sie suchte Möglichkeiten die Unterschiede zusammen zu bringen. Es war allerdings nicht sehr erfolgreich.
Selbst in der Grundschule hatte sie Konflikte die zu Gewaltauseinandersetzungen führten. Eine Mitschülerin hatte sie mal, während das Mädchen auf dem Stuhl saß, aus heiterem Himmel verprügelt. Wie Mädchen halt schlagen, allerdings ernst und fest. Die Mitschülerin war ebenfalls eine die gemieden wurde. Hatte auch kein besonders gutes Ansehen in der Klasse, schlimmer als das Mädchen selbst.

Das Mädchen war völlig schockiert und empört. Was fiel dieser blöden Kuh von Klassenkameradin ein. Doch konnte sie sich in dieser Situation nicht befreien. Sie musste da durch. Irgendwann ließ die Mitschülerin von ihr ab, doch wie es dann weiter ging ist für das Mädchen nur noch verschwommen.

Die Lehrer und Lehrerinnen waren immer sehr bedacht das Jungs und Mädels nicht zu viel miteinander machten. Auf jeden Fall hatten sie was das anging immer ein Auge auf das Mädchen und störten sie / die Jungs permanent beim Spielen. Das war sehr lästig und bot zugleich mehr Inspiration denn nun hatte man den Akt des Erwischtwerdens / Nichtdürfen mit dabei. War aufregender.
Sie hatte immer noch mehr Ausdauer als die Jungs.
Doch sie konnte sich auf die Jungs auch wiederum verlassen.

Eines Tages hatten sie sich was überlegt. Sie überfielen sie in einer Minute des Träumens und überraschten das Mädchen total. Sie hielten sie zu vielen fest und wollten sie worunter werfen oder in den Blumenkübel setzen oder ins Wasser tunken, kunterbunte Ideen. Es ging ewig lange. Das Mädchen hatte auch wirklich keine Chance gegen die Jungs, das zeigten sie ihr auch durch ihre Kraft. Sie zogen das Mädchen auf und zeigten ihr wie willkürlich sie mit ihr umgehen konnten ohne das sie los kommen würde. Nopp. Keine Chance.
Die Aufmerksamkeit, die sie ihr so zu Teil ließen, war atemberaubend. Sie konnte sich völlig gehen lassen. Ihre Kraft dadurch austesten und diese Macht spüren. Sie war der Mittelpunkt.
Es war großartig. Das Spiel war endlich genauso wie sie es wollte. Sie hatte alles und besser. Es war einfach nur belebend. Endlich hatte sie auch mal Spaß und zwar richtig.
Sie spürte diese Macht und zugleich auch diese Sicherheit. Dann spürte sie diese Kraft der Jungs und merkte wie sie sich dahingehend verzehren konnte.
Sie wollte mehr.
Das Aufziehen, das Herumzerren und diese Machtdemonstration hätte das Mädchen ewig aushalten können. Sie mochte diese spitzen, lächerlich machenden Worte zu Ungunsten ihrer. Die unberechenbaren Möglichkeiten der Jungs einfach was zu tun ohne das sie es erahnen konnte, geschweige denn verhindern.
Wie zb. ihrern Hintern ins Wasser tunken. Doch der Gedanke ganz untergetaucht zu werden steckte ja im Kopf…usw.

Es war ein heißer Sommertag.

Zum Ende hin, wurde das Mädchen dann doch unruhig und war erschöpft. Sie war erschöpft vom herumgerissen werden. Sie hatte keine Kondition mehr, die Jungs hatten mehr Ausdauer als das Mädchen. Wer hätte gedacht, dass dieser Moment je so gut kommen würde. Sie kommt tatsächlich an das Ende ihrer Kräfte. Einfach wunderbar.
Das ganze Spiel zog sich ins Klassenzimmer und dann kam der neue Mitschüler () ins Spiel. Er hatte die meiste Ausdauer und war auch einfach total anders. Das Mädchen mochte ihn gleich.
Ausstrahlung hatte er für sie wahnsinnig viel. Sie war total schüchtern bei ihm. Es hatte solch eine Vertrautheit in seiner Nähe.
Stärke war ihm auf den Leib geschrieben. Markant und stämmig. Sie war total fasziniert.
Er wollte dieses Spiel, welches ihm sehr gut gefiel denke ich, niemals mehr enden lassen und obwohl die meisten Jungs sich schon verabschiedet hatten weil sie kein Interesse mehr hatten, wollte er immer weiter machen.
Nun war das Mädchen aber ganz und gar nicht mehr in Laune. Sie trollten auf dem Boden herum und es ging hin und her. Dann war er fast nur noch allein an ihr und sie wusste sich schon immer zu helfen. Das Mädchen holte aus und schlug ihm mit voller Kraft ins Gesicht. Klatsch!

Da stand der Lehrer in der Tür. Sie war mal wieder aufgefallen, keine Neuigkeit. Sie musste schmunzeln.

Diese Situation, dieser eine Sommertag, war das Beste was das Mädchen je in dieser Schule mit ihren Mitschülern erlebt hatte. Mit den meisten Mädchen war es einfach nur eine Qual. Das passte einfach nicht.
Und das Ansehen ihrer Familie machte es nicht besser, so oft wie sich das, meist auf dem Nachhauseweg, anhören musste.

Turnen war zu dieser Zeit ihre Sportart, doch sie war sehr zurückhaltend und fühlte sich nicht ganz richtig am Platz. Derselbe Ort halt.
Bodenturnen war nichts für sie.
Wenn es um die Geräte und das Springen ging sah die Welt schon anders aus. Doch dieses langweilige Bodenturnen mit den Seilen und bla das war einfach nichts. Zu langweilig.
Die Geräte und der Bock konnten nicht hoch genug sein. Da war die Höhe, der Schwung, die Kraft und die Ausdauer.
Nun war sie ja eh nicht der Mädels Typ und hier waren fast nur Mädchen.
Es war nicht einfach für sie, sich dort anzupassen. Doch sie versuchte es und an den Geräten hätte sie auch nicht mit anderen turnen müssen, sondern hätte das ganz für sich machen können plus Trainer/in, für den Anfang. Schon mal gut.
Doch zu dieser Entwicklung kam es nicht mehr. Gerade als sie einen guten Weg fand sich in die Gruppe zu integrieren, wars auch schon vorbei.

Ende Rück-Blende

Dann fuhren sie entweder zu ihm nach Hause oder zu dem Mädchen nach Hause. Da passierte dann nicht mehr, als das sie in ihr Zimmer ging und sich irgendwie beschäftigten musste.

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