🙇Wertheim und seine Geschichte Peden Barracks wie alles begann ab 1944/ Wertheim and its history Peden Barracks like everything started from 1944🙇‍♀️☝️@djpoertsch[DE/EN]

in #blog7 years ago (edited)

Liebe Steemit freunde / dear Steemit Friends.

Heute habe ich mir ein Thema herangezogen, dass wohl wirklich nur für diejenigen ist die sich gern mit Geschichte auseinandersetzen. Solch ein Thema ist nicht mir 3 Zeilen abgefertigt, und bedarf Geduld und Interesse es zu lesen. Daher hoffe ich das ich viele erreiche, die ein wenig über meine Heimat und den Stadtteil Wartberg und der Geschichte der Peden Barracks in Ihrer Entstehung interessiert sind.

Ich selber habe dort im Zeitraum von 1987 - 1992 gearbeitet. Meine Aufgabe war die des Servicetechnikers für Siemens. Ich hatte uneingeschränkten Zugang mittels einer ID. Auch wurde ich damals zum Stillschweigen verpflichtet, als es um den Ausbau der Nuklear Anlagen im Waldstück Wertheim Grünenwörth ging. Denn wir hatten dort die Elektroinstalltion getätigt.Die Wahrheit kann man heute sagen. Unter der Befehlsgewalt des Kommandanten der Peden Barraks Cornel Traut den ich persönlich kannte. Wäre im Fall eines Nuklear Schlags Wertheim das ziel No:.1 gewesen. Die damaligen SS20 und Pershing Raketen waren mobil angesetzt und auf die Ostflanke gegen Russland gerichtet.

Today I have taken up a topic that is really for those who like dealing with history. Such a topic is not handled by me 3 lines and requires patience and interest to read it. Therefore, I hope that I reach many who are interested in their origins a little about my home and the district Wartberg and the history of the Peden Barracks.

I myself worked there in the period 1987-1992. My job was that of the service technician for Siemens. I had unrestricted access by means of an ID. At the time I was also obliged to keep silent when it came to the expansion of nuclear facilities in the Wertheim Grünenwörth forest. Because we had done there the Elektroinstalltion.The truth can be said today. Under the command of Commander of the Peden Barraks Cornel Traut I personally knew. In the case of a nuclear strike Wertheim would have been the target No: .1. The then SS20 and Pershing missiles were mobilized and aimed at the eastern flank against Russia.


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Peden Barracks 1954


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Original Aufnahme des Stadtteil Wartberg am 20.07.1944 / Original photography of the district Wartberg on 20.07.1944
Quelle der Luftaufnahme © luftbilddatenbank.de


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Die Geschichte/ The History: For English scroll down

Der Fliegerhorst Wertheim lag oberhalb der Stadt Wertheim, und wurde beginnend 1936 auf dem Areal des damals bestehenden Hofguts Reinhardshof errichtet. Im Zuge der Errichtung des Platzes wurden neben den Flugplatzgebäuden auch umfangreiche Kasernenanlagen mit Unterkunfts- und Stabsgebäuden sowie einem Offizierskasino und Offizierswohnungen errichtet. Bei der Errichtung der Gebäude wurde auf heimische Baumaterialien zurückgegriffen, was einzelnen Gebäuden einen unverwechselbaren Charakter verleiht. Siehe hierzu Foto "Truppenküche" bzw. "Kantine" weiter unten. Architekt des Platzes war der Münchener Postbauschüler Walter Schüßler, der auch für Giebelstadt verantwortlich zeichnete. Von Schüssler stammte auch der Entwurf des Ehrenmales auf dem Kaffelstein oberhalb von Wertheim.

Am 19. Dezember 1937 wurde der Fliegerhorst offiziell eröffnet und durch die III./StG 165 bezogen. Stab und I./StG 165 lagen in Schweinfurt, die III. in Kitzingen. Der Verband war zunächst mit Flugzeugen vom Typ HS 123, dann mit JU 87 B ausgerüstet. Die Stuka- Gruppe - 1939 auf III./StukaG 51 umbenannt - blieb bis 08.09.1939 auf dem Platz. Im Laufe des Krieges wechselte die Belegung des Platzes jedoch mehrfach. So lag zunächst die I./Trägergruppe 186 (Bordfliegergruppe „Graf Zeppelin“) vom 8.11.39 bis 11.04.40 in Wertheim. Zur Ausbildung des Sturzkampfflieger- Nachwuchses diente die Sturzkampf- Fliegerschule 2, die vom 3.7.1940 bis 29.04.1941 in Wertheim lag. Vom 30.04.41 bis Januar 43 folgte die Stuka- Schule1, im Dezember 1942 auf Stab Sturzkampfgeschwader 101 umbenannt. Es folgte ab Januar 1943 bis 16.05.1943 die Ergänzungsgruppe Stuka- Geschwader 77 - später IV. Stuka- Geschwader 151. Ab 1942 begann in Wertheim die Segelflugausbildung - vor allem in Hinblick auf Lastensegler DFS 230 - zunächst durch die Ergänzungsgruppe (S) 1bis 25.02.1943 und ab 9.3.43 bis zum 14.12.1943 durch die Lastenschleppausbildungsstaffel für Stuka- Verbände. Parallel dazu erfolgte die Neuaufstellung der II./ZG 76 mit Bf 110 vom August 1943 bis Januar 1944. In der Zeit vom 7.5.44 bis 10.6.44 gab die Flugzeugführerschule B15 ein kurzes Gastspiel auf dem Platz, wobei - wie schon bei der Lastenschleppausbildung - auch der Einsatzhafen Dornberg mitgenutzt wurde. Zum Ende des Krieges verlegte ab Februar 1945 die Nachtschlachtgruppe 1 (Süd) nach Wertheim. Sie blieb dort bis zur Einnahme des Platzes durch voranrückende amerikanische Kräfte.

Am 01.04.1945 (Ostern 1945) wurde der Platz durch anrückende amerikanische Truppen besetzt. Vor ihrem Abrücken sprengten deutsche Truppen am 31.03.1945 Teile des Platzes, insbesondere im Bereich der technischen Einrichtungen (KFZ- Hof etc.). Von Juli bis Weihnachten 1945 wurde der Fliegerhorst zunächst als Lager für sogenannte "Displaced Persons" (DPs) - in Deutschland eingesetzte Fremdarbeiter - genutzt. Zeitweise waren dort ca. 6.000 Polen und 9.000 Russen untergebracht. Am 9.11.1945 stellten die Polen die Forderung, die Stadt zur Plünderung freizugeben. Um dieses Vorhaben zu verhindern ließ der örtliche kommandierende Offizier, Cptn. Barber, den Platz mit Panzern umstellen. Dieses Eingreifen zu Gunsten der Stadt Wertheim führte dazu, daß sich das anfangs sehr gespannte Verhältnis zwischen der Bevölkerung und den Besatzungstruppen etwas entspannte. Nach abgeschlossener Rückführung der DPs dienten die Kasernen ab Februar 1946 als Flüchtlingssiedlung. Teilweise richteten sich in nutzbaren Gebäuden auch Handwerks- und Gewerbebetriebe ein. Das Flugfeld wurde landwirtschaftlich genutzt.

Im Zuge der Verstärkung der alliierten Streitkräfte in Deutschland griffen die amerikanischen Streitkräfte auf das Gebiet des ehemaligen Fliegerhorstes zu. Ab Mitte 1951 Begann die Räumung des Platzes und die Ansiedlung der Bewohner im Stadtteil Bestenheid. In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine ähnliche Situation in Crailsheim hinweisen. Dort fiel jedoch die Entscheidung die Einwohner in den Kasernen zu belassen und stattdessen für die amerikanischen Truppen eine neue Kaserne zu errichten.

Am 12. Juni 1952 wurde die später als "Peden Barracks" genannte Kaserne in Betrieb genommen. Als erste Einheit wurde eine Hubschrauber- Staffel in Wertheim stationiert, die 1985 nach Schwäbisch Hall verlegte. Ab 17. Dezember 1954 verlegte zusätzlich die 72. Feldartillerie- Gruppe (später 72. Feldartilleriebrigade) nach Wertheim, die Mitte der 80er Jahre um die 4/27 Fieldartillery verstärkt wurde. Man kann also sagen, daß ab 1954 der Schwerpunkt der Nutzung der Kaserne bei den bodengestützten Verbänden lag und die fliegerische Nutzung nur eine untergeordnete Rolle spielte.

Die Stationierung der amerikanischen Truppen machte erhebliche Erweiterungen der Kaserneninfrastruktur erforderlich. Das betraf nicht nur die Unterkünfte und Familienwohnungen sondern auch die technischen Bereiche zum Beispiel für Panzer und anderes schweres Gerät. Weiterhin wurde eine befestigte Start- und Landebahn von 600 m Länge gebaut, da während des Krieges ausschließlich von einer Grasnarbe geflogen wurde.

Nach Ende des Kalten Krieges begann eine Reduzierung der amerikanischen Streitkräfte in Deutschland, in deren Verlauf auch die Peden Barracks als verzichtbar eingestuft wurden. Ab dem Frühjahr 1992 begann der Abzug der amerikanischen Truppen, der Mitte 1994 abgeschlossen war.

Nach der Freigabe des Fliegerhorstes bemühte sich die Stadt Wertheim um eine Folgenutzung. So konnte in einer Reihe von Gebäuden der Kaserne eine Außenstelle der Landespolizeischule Baden- Württemberg eingerichtet werden. Nicht ganz im Sinne der Stadt war die Einrichtung eines Asylantenheimes in weiteren freiwerdenden Kasernenbauten. Interessanterweise lag diese Sammelunterkunft in unmittelbarer Nähe zur Polizeischule - eine Nachbarschaft, die laut Zeitzeugen nicht frei von Konflikten war. Inzwischen ist die Situation durch die Auflösung der Sammelunterkunft bereinigt.

Seit 1.1.1997 ist die Stadt Wertheim Besitzer des Fliegerhorst- Geländes und betreibt intensiv die Konversion hin zu einem neuen Stadtteil. Eine weitere fliegerische Nutzung (auch zivil) wurde ausgeschlossen. Das Flugfeld wird zu einem Gewerbegebiet , die ehemalige Housing- Area in ein Wohngebiet umgewandelt.

Quelle Fliegerhorste.de

English Version:

The Wertheim air base was located above the city of Wertheim, and was built in 1936 on the site of the then existing Hofgut Reinhardshof. As part of the construction of the square next to the aerodrome buildings and extensive barracks facilities with accommodation and staff buildings and an officer's casino and officer apartments were built. In the construction of the building, domestic building materials were used, giving individual buildings an unmistakable character. See photo 'troop kitchen' or 'canteen' below. Architect of the place was the Munich Postbauschüler Walter Schüßler, who was also responsible for Giebelstadt. Schüssler also designed the memorial on the Kaffelstein above Wertheim.

On 19 December 1937, the air base was officially opened and occupied by the III./StG 165. Staff and I./StG 165 were in Schweinfurt, the III. in Kitzingen. The association was initially equipped with aircraft of type HS 123, then with JU 87 B. The Stuka group - renamed in 1939 to III./StukaG 51 - stayed until 08.09.1939 in the square. During the war, however, the occupancy of the place changed several times. So was first the I./Trägergruppe 186 (board flier group 'Graf Zeppelin') from 8.11.39 to 11.04.40 in Wertheim. For the training of the dive fighter pilot offspring served the dive fighting school 2, which was from 3.7.1940 to 29.04.1941 in Wertheim. From April 30, 1941 to January 43, the Stuka School1 followed, and in December 1942 was renamed Staff Sturzkampfgeschwader 101. It followed from January 1943 to 16.05.1943 the supplementary group Stuka Squadron 77 - later IV Stuka Squadron 151. From 1942 began in Wertheim, the glider training - especially in terms of glider DFS 230 - first by the supplementary group (S) 1 bis 25.02 .1943 and from 9/3/43 to 14/12/1943 by the load-tow training squadron for Stuka associations. Parallel to this, the reorganization of II./ZG 76 with Bf 110 from August 1943 to January 1944. In the period from 7.5.44 to 10.6.44 gave the pilot school B15 a short stint on the square, where - as in the load tow training - also the Einsatzhafen Dornberg was used. At the end of the war, the night battle group 1 (south) moved to Wertheim from February 1945. It remained there until the taking of the place by advancing American forces.

On 01.04.1945 (Easter 1945) the place was occupied by advancing American troops. Prior to their departure, German troops blew up parts of the course on 31.03.1945, especially in the area of ​​technical facilities (KFZ-Hof, etc.). From July to Christmas 1945, the air base was initially used as a warehouse for so-called 'Displaced Persons' (DPs) - foreign workers employed in Germany. At times there were about 6,000 Poles and 9,000 Russians. On November 9, 1945, the Poles demanded that the city be released for plunder. To prevent this, the local commanding officer, Cptn. Barber, change the place with tanks. This intervention in favor of the city of Wertheim meant that the initially very tense relationship between the population and the occupation forces relaxed somewhat. After completed repatriation of the DPs barracks served from February 1946 as a refugee settlement. In some cases, craft and commercial businesses were established in usable buildings. The airfield was used for agriculture.

As part of the strengthening of the Allied forces in Germany, the American forces attacked the area of ​​the former air base. From mid-1951 began the evacuation of the square and the settlement of the residents in the district of best Heid. In this context, I would like to point out a similar situation in Crailsheim. There, however, the decision was made to leave the inhabitants in the barracks and instead to build a new barracks for the American troops.

On June 12, 1952, the barracks, later called 'Peden Barracks', were put into operation. The first unit to be stationed was a helicopter squadron in Wertheim, which relocated to Schwäbisch Hall in 1985. As of December 17, 1954, the 72nd Field Artillery Group (later 72nd Field Artillery Brigade) relocated to Wertheim, which was reinforced by the 4/27 Field Artillery in the mid-1980s. It can therefore be said that from 1954 the emphasis was on the use of barracks in ground-based formations and aeronautical use played only a minor role.

The deployment of American troops necessitated significant expansion of barracks infrastructure. This not only affected the accommodations and family homes but also the technical areas for tanks and other heavy equipment. Furthermore, a fortified runway of 600 m in length was built, as was flown during the war exclusively by a turf.

After the end of the Cold War, a reduction of the American forces began in Germany, in the course of which the Peden Barracks were classified as dispensable. From the spring of 1992 began the withdrawal of American troops, which was completed in mid-1994.

After the release of the air base, the city of Wertheim tried to use the epilogue. For instance, a branch office of the Landespolizeischule Baden-Württemberg was set up in a number of buildings of the barracks. Not quite in the sense of the city was the establishment of an asylum shelter in other barracks buildings released. Interestingly, this collective housing was located in close proximity to the police school - a neighborhood that according to contemporary witnesses was not free of conflicts. In the meantime, the situation has been resolved by the dissolution of the collective housing.

Since 1.1.1997, the town of Wertheim has been the owner of the air base of the air base and is intensively involved in the conversion to a new district. Another aviation use (also civilian) was excluded. The airfield is transformed into a commercial area, the former housing area into a residential area.

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Für ausführliche Infos zu den Militärischen Anlagen findet Ihr meine Berichte auch hier / For detailed information about the military equipment you will find my reports here as well:👇

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Frohe Weihnachten Euch beiden!!!!
:-)

Sehr schön erklärt & Merry X-MAS :-)

Danke schön geht auch an dich zurück.

Danke Dir :-)

Lieber Poertschi, ich wünsche Dir und Deiner Fraun, sowie Deiner ganzen Familie, ein frohes und gesegnete Weihnachtsfest! :-)

Vielen Dank Maren habe mich gefreut... Lg

Sehr guter Beitrag.Geschichte und vor allem über das Militär Interessiert mich sehr.
Liebe Grüße 🙂🙂🙂

Ich werde noch einen zweiten Post Die Tage machen mit den Infos zu den Staffeln die hier oben bei uns stationiert waren. Freut mich das ich damit dein Geschmack getroffen habe. Lg

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