Irgendwie hat das definitiv was, gefällt mir. Muss die ganze Zeit über die zwei Lila-Punkte nachdenken, haben die eine Bedeutung ??? Die fallen ja quasi aus dem Raster.
Ahja, ich hab mit 4 Asperger-Autisten gesprochen die ich kenne und die betrachten Kunst alle ziemlich identisch zu mir . Ob das jetzt repräsentativ ist, sei mal dahin gestellt aber es zeigt immerhin eine Tendenz die meinem wissen entspricht das es etwa so sein müsste.
Lustig! Ich hatte schon fast wieder vergessen, dass ich anfangs die Punkte gefärbt habe, weil ich dachte, der Weg wäre alle Punkte bunt zu machen. Habe dann aber doch einen anderen Weg eingeschlagen und die Punkte stehen lassen.
Ich mag Kunst, die nicht so genau eine Bedeutung vorgibt, sondern bei der im besten Falle die "Bedeutung" erst beim Betrachter entsteht.
Außerdem finde ich es interessant, dass dir dieses Bild gefällt, obwohl du ja meintest, dass du mit abstrakter Kunst nicht so viel anfangen kannst.
Jedenfalls vielen Dank für deine Umfrage! Vielleicht löst Kunst, die keine Bedeutung vorgibt, ja wirklich eine gewisse Verunsicherung bei Asberger-Autisten aus.
Also das Bild löst in mir auch eine gewisse Nervosität aus ABER, es hat gerade Linien die zueinander gehören. Es sind dominante Elemente dabei die ich zuordnen kann. Es hat genug wiederkehrende Elemente dabei die mir ne art Leitfaden beim Betrachten geben. Mein Blick huscht von Element zu Element sozusagen. Nur die 2 Punkte die passen nicht weil sie das Konzept quasi stürzen.
Für mich müssten entweder konsequent alle farbig oder alle transparent gefüllt sein.
Ich denke schon das es generell eher verunsichernd ist. Wir suchen ja in allem im Leben die Rationalität. Ohne sind wir aufgeschmissen, alles braucht eine Logik und Regeln die wir verstehen. Z.B ist das mit den Sozialen Regeln sehr schwer weil man sie nicht nachvollziehen kann. Warum gibt man sich die Hand ??? Wieso schaut man sich in die Augen, warum lästern Menschen, wie funktioniert Smalltalk ??? Das sind alles Mechanismen die für uns keiner Logik folgen und zu flexibel und situativ sind als das wir sie erfassen könnten.
Die Frage ist halt, ob Kunst jetzt unbedingt die Aufgabe hat, einer Logik zu folgen bzw. eine vorzugeben oder ob sie nicht auch einfach ein Spiegel einer unlogischen Welt sein kann?
Ich stelle mir einfach vor, dass jemand in einer grauen Welt zwei lila Samenkörner verloren hat. Aus diesen könnte eine neue (ganz andere) Welt wachsen. Es ist aber noch nicht so weit. Es besteht nur das Potential für eine andere Welt. Vielleicht ein Code, der über das hinausdeutet, was man sehen und logisch einordnen kann?
Ich finde, "Fehler" gehören zum Leben und so hinterlasse ich auch gerne mal ein paar Spuren, die das erkennen lassen.
Auf jeden Fall toll, wie sehr du dich mit meinen Posts auseinandersetzt. Danke dafür :-)
Klar ich finds überhaupt nicht schlimm das da zwei Punkte sind :)
Und ich finds total cool mit dir darüber reden zu können und freu mich schon auf deine nächsten Gemälde. Ich finde überhaupt nicht das es fehlerhaft ist, auch das letzte nicht. Ich find sie klasse und es macht mir Spass zu analysieren was in mir passiert.
Ich glaub schon das du recht hast, vermutlich hat die Logik bei der Kunst eigentlich Hausverbot. Ich werde mir mühe geben sie mal draussen zu lassen, kann aber ne Weile dauern bis das besser klappt.
Fehler gehören nicht nur zum Leben, sie machen das Leben sogar aus. Wer nie Fehler macht, hat kein Potential zum Wachstum Aber die Punkte sind ja eben keine Fehler sondern sie gehören zu dem Bild dazu, dass ist ja wie bei Menschen.
Ich kannte mal einen kleinen Jungen mit einer Lippen-Gaumen-Kieferspalte.
Er war der lustigste und fröhlichste kleine Kerl den ich je getroffen habe. So ein Sonnenschein mir einem unglaublich tollen Humor, schon mir 2-3 Jahren. Wenn ich mit ihm unterwegs war, beobachtete ich immer wieder, wie die Menschen unangenehm berührt waren oder sowas in der Art, von seinem Gesicht. Er hatte einen zu breiten Kopf und der Kopf war ziemlich gross. Dann hatte er ganz grose blaue Augen, eine kleine etwas merkwürdig geformte Nase und einen sehr breiten, eher unförmigen Mund und ganz wenig Kinn. Er sah irgendwie bissl aus wie ein Frosch. Aber für mich war er der süsseste kleine Kerl der Welt. Ich fand ihn perfekt wie er war wegen seinem liebenswerten Wesen. Mit ihm zusammen war die Welt ein bunter Ort voller Schönheit und ich selber kam mir viel schöner vor weil er alles mit Liebe betrachtete und für alles gute Worte hatte.
Ein Mensch oder eben auch ein Gemälde wird schön, wenn man es mit liebe betrachtet. Ich habe selbstgemalte Bilder von kleinen Kids zuhause die alles nur nicht pefekt sind. Zum Teil habe ich keinen Plan was sie darstellen sollen, hab nur die Story hinten drauf geschrieben die die Kleinen mir zum Bild erzählt haben. Aber für mich sind sie kleine Kunstwerke, wertvolle Erinnerungen an die strahlenden kleinen Gesichter und die schönen Momente mit den Kindern. Mehr wert als alles Gold der Welt.
Ich kann das leider nur nicht bei Kunst, zu deren Herstellern ich keine Beziehung habe. Da gewinnt bei mir die Logik.
Als ich mal in Florenz war, war ich begeistert von den Statuen von Michelangelo..nur etwas frustriert das man kaum was anfassen durfte. Ich liebe es, sowas anfassen zu dürfen, mit den Händen begreift man das nochmal ganz anders und intensiver.
So nu hab ich dich aber echt genug zugetextet , entschuldige bitte :)
Wow, deine Kommentare sind echt der Hammer. Vielleicht solltest du wirklich manchmal überlegen, lieber einen eigenen Post daraus zu machen. Könnte sich lohnen ;-)
Bester Satz:
Jedenfalls kein Grund, dich zu entschuldigen :-)
Ja ich hab schon ne notiz gemacht über die Kunst des Betrachtens einen Artikel zu schreiben. :) Ich hab Artikelnotizen bis Weihnachten oder so :D
Wow! Sehr gut :-)