Stimmen im Kopf - Meine ist Keine

in #deutsch7 years ago

... oder auch the fear of missing out. FOMO. Antrieb und Stressfaktor in einem.

Theater um 18, Essen um 21, 'normales' Leben auf 2 Uhr. Damals in klein, nun in groß.
18 und 21 Uhr bleiben bestehen doch liegen mittlerweile 1-6 Zeitzonen dazwischen und mindestens 200-600km. Berlin, Hannover, Bayern, Indien, Thailand, Tokyo, BETT. 2 Uhr bleibt weg und eigentlich ist Theater 24/7.

Hin- und hergerissen. Nicht nur im Außen. Im Innen. Am Ende mache ich dann nichts. Nicht nichts. Mache doch so viel!
Ergötze mich jeden Tag aufs Neue an Menschens lodenster Brunst! Dem Erlernen von Neuem. Dem studieren von Kunst.

Erschaffe. Schneide Videos, schreibe Texte, schnipse Essen. Bilder in meinem Kopf. Gedanken, Träume, Realitäten! Zu viele. Zu weit weg und hoch. Beschwippst. Kunst & Hippie. Schlips und Kragen. Weder das eine noch das andere erscheint mir in der Gänze seiner Absurdität auch nur ein Fünkchen abwegig.

Bereit noch nicht Gewagtes zu ertragen.
Alles kann man machen. Doch muss machen man das nicht. Darüber denken kann manchmal reichen. Zu wenig Zeit zum Machen lassen.

Man muss sich dann doch mal entscheiden. Zumindest im Außen. Der Kopf kann weiterspinnen. Realitäten kreieren. Geschichten. Kann er das überhaupt?

Stimmen

Wie soll man in diesem Gewirr von Gedanken nur einen Konsens finden? Wie, bitte, wenn Tag für Nacht und Nacht Tag Dauerbeschallung herrscht. Stimmen im Kopf. Meine ist Keine.
Die Stimmen sind Dauergäste. Laute. Emsige. Die Stimmen überlagern sich. Drunter, drüber, von links nach rechts. 3D zu 5D.

Plötzlich. Stille. ÜBERlagert. Funkunterbrechung. Ungehört, doch immer noch da. Anders. Besser? Nein. Konstrukte vergehen. Formen entstehen. Eine dicke graue unflauschige Wolke. Schwer. Oben rechts.

Stille

Die Stimmen hören auf, mich mit ihren Realitäten zu ergötzen, doch im gleichen Atemzug berauben sie mich der Meinen. Nehmen Leichtigkeit, Freude. Nehmen mir MEINE Stimme. Wo ist die? Ein Teil der maßigen Wolkenformation, die durch die Gehirnlande wandelt? Vielleicht. Nein.

Im Kopf findet sie keinen Platz mehr. Dort hausen nun Zungen anderer Geschöpfe. Familie, Schule, Gesellschaft, Facebook. Geschöpfe von denen zu schöpfen es reicht. Meine Stimme ist keine davon. Die hat sich an einen Ort zurückgezogen, wo keiner stört, wo keiner außer ihr spricht. Ein Ort an dem sie auch mal zu Wort kommen darf und wo sie keiner vermuten lässt, wo keiner hinschaut. Nicht mal ich selbst. Im Herzen.

Drum bring nun fühlen in das Denken und probier mal mit gedenkfühlen zu lenken.
denn

Gedanken bleiben Banalitäten und Träume werden Realitäten.


Zuerst erschienen auf rootingrobert.com

Komponiert in Zusammenhang mit Raindrops at Night - Heavier than White Bread

Höre dir doch auch die Ode an den Wein an. Dann biste wieder aufgemuntert!

Und vergiss nicht die Gedanken des Kellerkindes zu lesen!

(ノ◕ヮ◕)ノ*:・゚✧

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Spannender Einblick den du uns da gewährst ! :)

Gerne! Ich mage es blank zu ziehen :D

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