Warum Investieren kein Spekulieren ist

in #aktie5 years ago

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Die Deutschen sind ein Volk von Aktienmuffeln. Daran gibt es absolut keinen Zweifel und so vegitieren gigantische Summen auf dem Konto und die Leute wundern sich, wieso ihr „hart erspartes“ im Laufe der Zeit langsam immer weniger wert wird. Gleichzeitig erscheint es ihnen gespenstisch, dass andere Länder wie China zunehmend mehr Einfluss auf die Welt bekommen. Ich bin gewillt es manchmal schlichtweg als Dummheit abzutun, aber die Erfahrung zeigt, dass es meist eben doch eher Unwissenheit ist.

Oft werbe ich dann immer ein wenig dafür die Leute dazu zu begeistern doch wenigstens einmal einen kleinen Teil des Geldes in Aktien und Co anzulegen. Meist reicht dies ja schon um einen Funken zu zünden, weil die Leute sich damit befassen und merken, dass es ja gar nicht so schlecht ist wie man gedacht hat und es viele Missverständnisse gab. Und man wundert sich plötzlich selbst, dass statt der 5% des Ersparten dann plötzlich 50% angelegt sind in Aktien. ;)

Einer der häufigsten Aussagen von Aktienmuffeln ist immer wieder: „Ich will nicht an der Börse spekulieren!“. Instinktiv rolle ich dann meist schon mit den Augen und erwidere genervt, dass ich es auch nicht will. Dies führt dann oft zu Irritationen. Gerade aus dem „sozialen“ Lager ist irgendwie in den Köpfen verankert worden, dass jedliche Form von Börsengeschäft eine Form von Casino-Kapitalismus sei.

Unternehmer wiederum finden fast alle gut. Gerade eben den Kleinunternehmer, der sich sein Geschäft aufbaut ist dann doch etwas mit dem man sich gut identifizieren kann und eben nicht gleich Geldgier unterstellen würde. Dabei ist ein Aktieninvestor überhaupt niemand anderes als jemand der sein Geld breiter streut und einen Geschäftsführer bestellt, anstatt die Arbeit selbst zu machen. Fangen wir also einmal an den Gedankenknoten aufzulösen...

Was ist also Spekulation? Der Begriff leitet sich vom lateinischen „speculari“ heraus und lässt sich wohl am ehesten mit „beobachten“ beschreiben. Wobei eben zumeist von einem militärischen Sinne heraus von einem Standort von dem man eine gute Übersicht hat und den Feind „erspähen“ kann. Im Kern macht ein Spekulant im wirtschaftlichen Sinne genau das. Auf Grund eines Informationsvorsprunges oder einer Beobachtung des aktuellen Marktes versucht dieser die Bewegung am Markt vorher zu sagen und wettet darauf, dass dies Eintritt.

Wenn ein Spekulant weiß, dass in einer gesamten Branche die Geschäftszahlen in diesem Jahr nicht so prall aussahen, kann er beispielsweise vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen eines Unternehmens darauf wetten, dass diese besser liefen und es noch nicht eingepreist ist. Er kauft diese Aktie mit dem Ziel von der guten Nachricht zu profitieren und veräußert diese ein paar Tage später zu einem höheren Preis, wenn die guten Zahlen eingepreist wurden. Die Differenz bildet seinen Gewinn.

Die Art und Weise wie an der Börse spekuliert wird, kann sich massiv unterscheiden. Einige versuchen nur an Hand der Charttechnik Dinge heraus zu lesen und daraus den Kurs hevor zu sagen. Gemein haben sie aber eigentlich alle etwas... sie beobachten etwas und haben zumeist einen eher begrenzten Anlagehorizont. Jede Spekulation bildet Kapital, dass man eben irgendwo gebrauchen könnte. Je länger etwas in der Zukunft liegt, umso größer wird die Unsicherheit und somit auch das eigene Risiko.

Genau dies haben die meisten Aktienmuffel im Kopf. An der Börse aktiv zu sein heißt, dass man ständig die Nachrichten verfolgen muss, die Kurse überprüft und im richtigen Moment, die richtige Entscheidung treffen muss. Denn niemand will schließlich Geld investieren, dass dann zum falschen Zeitpunkt investiert wird. Das ist nicht nur sehr zeitintensiv, sondern zumeist auch gefährlich. Denn echte Spekulanten leisten in der Tat einiges und verbrennen sich getrost häufiger mal die Fehler.

So ist es immer wieder erstaunlich, dass gerade Laien am Aktienmarkt immer glauben, dass sie den Markt leicht schlagen können. Sie öffnen Finanznachrichten lesen diese und erkennen dann, dass es eine schlechte Nachricht ist. Sofort wird panisch die Aktie verkauft, weil man ja raus möchte bevor es alle anderen tun. Immer wieder hört man dies, immer wieder machen es Leute. Wer darüber nachdenkt, merkt wie hirnrissig dies ist.

Denn wenn die Nachricht im Portal erscheint, ist der Preis üblicherweise bereits eingepreist und das Kind unlängst in den Brunnen gefallen. Gerade wenn es dann Berufstätige sind, die dann erst Abends dazu kommen überhaupt mit einer Order zu reagieren. Haltet den Markt nicht für doof! Es gibt dort definitiv Leute, die schneller und besser sind als ihr.

Entsprechend endet die erste Aktienerfahrung für die meisten Leute sehr frustrierend und einige verlieren dabei auch einiges an Geld. Klar, dass niemand in Aktien investieren will, wenn man solche Paradigmen als Vorbild nimmt. Nichts gegen Trader. Wer Ahnung hat, kann auch damit Geld verdienen. Aber wer anfängt, sollte sich nicht an ihnen orientieren.

Der Investor hingegen ist ein Unternehmer, der Kapital zur Verfügung stellt, damit andere damit operativ arbeiten können. Als Gegenleistung erhält er dann eine Entlohnung in Form einer Dividende oder eben ein wertvolleres Unternehmen, was dann am Markt mehr Geld wert ist.

Als Investor muss man somit auch nicht ständig auf ein Chartbild oder einen Ticker gucken um den Wert des Unternehmens zu ermitteln. Der Kurs sagt darüber nämlich nichts aus. Der Kurs sagt lediglich den aktuellen Preis am Markt aus und nicht den Wert des Unternehmens. Auch dies begreifen viele schlichtweg nicht und versuchen mit Erklärungen den Börsenmarkt als Fake zu entlarven. „Wie soll den der Wert des Unternehmens über Nacht um zig Prozente steigen?“

Tut es ja auch nicht. Nur der Preis den andere bereit sind dafür zu bezahlen. Die Werte des Unternehmens steigen eben auch dort nur durch Investitionen oder eben über einen längeren Zeitraum in dem operativ geschwirtschaftet wird. Entsprechend interessiert dem Investor das Auf und Ab an der Börse auch nicht wirklich. Das irritiert Einige dann. Man muss ja ein schlechter Börsianer sein, wenn man sein Unternehmen aus dem Auge lässt!

Aber genau das ist der Unterschied zum kurzfristigen Spekulanten, der darauf angewiesen ist den Markt zu beobachten. Der Investor macht seine Arbeit am Anfang und versucht einen fairen Wert für ein Unternehmen zu finden. Gibt es einen guten Preis, schlägt er zu. Danach legt er sich schlafen und lässt sein Kapital für sich arbeiten. Solange er davon überzeugt ist, dass das Unternehmen langfristig nach oben geht, kann er üblicherweise auch sehr gut schlafen. Da ist das Prüfen von Quartalsergebnissen schon fast übereifrig ;)

Die meisten Börsenanfänger haben aber immer dabei ein schlechtes Gefühl und starren die ganze Zeit auf ihre Handys oder Ticker und erleben jede Bewegung nach unten wie ein Drama. Habe ich doch das Falsche gekauft? Wäre es nicht besser jetzt auszusteigen und danach wieder günstiger rein? Selbst wenn der richtige Start gemacht wurde, verfallen viele dann irgendwann aus Angst der Spekulation und verbrennen sich...

Ich sage immer, dass man sich das ganze ein wenig wie eine Immobilie vorstellen sollte. Auch diese kauft man üblicherweise nicht aus dem Affekt heraus. Man schaut es sich erst an, holt Vergleichsangebote ein, rechnet die Finanzierung durch etc etc. Findet dann der Kauf statt und man ist der neue Inhaber, würde niemand auf die Idee kommen nun jedem Tag die aktuellen Quadratmeterpreise sich anzusehen und mit zu fiebern, ob diese nun bereits gestiegen sind. Wieso sollte man dies also bei einer Aktie machen, die man vor dem Kauf ähnlich sorgsam geprüft hat?

Der Vorteil gegenüber eine Immobilie ist allerdings, dass ihr nicht gleich größere Beträge braucht. Wenn Euch jemand empfiehlt an der Börse zu investieren, meint er üblicherwiese nicht, dass ihr Euer gesamtes Erspartes auf Kurse wetten solltet und vor Euch los spekulieren sollt. Ihr könnt auch erst einmal ganz in Ruhe ein Unternehmen suchen, was ihr für geeignet haltet und dann 1000€ reinlegen.

Definiert Euch auch gleich als Strategie, dass ihr diese Entscheidung nicht revidiert und mindestens ein Jahr lang diesen Titel auch haltet. Wenn es dann am Ende 900€ sind, habt ihr vielleicht etwas verloren, aber ihr werdet auf dem Weg Erfahrungen gesammelt haben, die am Ende sehr wertvoll sein werden. Und im Schnitt werdet ihr eher etwas mehr dabei rum kommen. Disponiert nicht ständig um, sondern konzentriert Euch darauf weitere geeignete Titel zu finden und Euch breiter aufzustellen.

Nicht nur eine Branche und eine Aktie. Kauft etwas anderes nach und bleibt dann auch dabei. Wenn ihr eher nervös seid, nutzt nach einem Jahr die Chance vielleicht ein Rebalancing zu machen. Verkauft ein paar Aktien, um Gewinne mitzunehmen. Nehmt die Dividende und verfuttert sie mit ein paar Freunden. Üblicherweise kommen die Leute aber nach einem Jahr an dem Punkt an und denken sich, dass es gut lief und man ja nochmal ein Jahr warten könnte. Sorgt somit, dass Euer Planungshorizont stets steigt und entwickelt eine Strategie, die zu Euch passt!

Dies ist meiner Meinung nach viel wichtiger als das man ein erfolgreicher Spekulant wird. Ich halte mich trotz jahrelanger Erfahrung keineswegs für einen. Ich will es aber auch nicht sein, weil ich meine Freizeit mit anderen Dingen verbringen will als hektisch Analysen zu machen und in die Zukunft zu orakeln. Hat man aber erst den ersten Schritt gemacht, fallen die darauf folgenden auch leichter. Und ja, so manch einer hat irgendwann auch ein „spekulativeres Depot“ mit dem er mal ein wenig zocken geht und sich ein paar Grow-Aktien anlacht.

Auch das ist okay! Aber es sollte eben nicht der erste Schritt sein. Wie gesagt, scheitern die meisten aber bereits am ersten Schritt und denken, dass an der Börse nur spekuliert wird. Das ist gelinde gesagt völliger Bullshit und zeugt von absoluter Unwissenheit! Wer nur einen geistigen Horizont für wenige Tage vorhält für den sieht jede Schwankung aus wie ein gefährliches Tal der Tränen. Nur wer von ein wenig außerhalb beobachtet, sieht diese Drama gar nicht erst.

So nun aber genug zu dem Thema. Sorgt dafür, dass ihr nun in Euer Wissen investiert und nicht darauf spekuliert, dass ihr genialer als der Markt und alle anderen seid ;)

Aktienhandel ist selbstverständlich risikoreicher als ein Sparkonto. Es bleibt immer das Risiko, dass man von einem völlig falschen Marktumfeld erwischt werdet. Gerade als Einsteiger sollte man sich dessen bewusst sein und lieber mit kleineren Beträgen anfangen um erst einmal ein Gefühl dafür zu kriegen und auch zu lernen, wie man psychologisch mit Rückschlägen umgeht!

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Wahre Wort! Ich sage ja immer: Neben der Prise Risiko und "Spekulation" (auf höhere Gewinne) sollte der Grundstock eines gesunden Portfolios stets die großen, renommierten Dividenkönige sein. In Amerika gibt es viele der "Dividenden-Aristokraten", die seit über 50 Jahren die Dividende jährlich nicht nur ausschütten, sondern erhöhen (Archer Daniels Midland, Johnson&Johnson, Genuine Parts usw.). Dabei ist eine Unternehmensbeteiligung (Aktie) ist an sich schon inflationsgeschützt (wie die Immobilien).... Einziger Wehrmutstropfen: 15% Quellensteuer in Deutschland

Gut zu sehen, dass es hier auch noch ein paar andere mit langfristigen Anlagehorizont gibt. Man fühlt sich da ja so manches mal doch ein wenig einsam und kriegt gesagt, dass es nicht funktioniert. Man selbst denkt sich dann nur noch seinen Teil und versucht den Fehler bei sich die letzten Jahre zu finden... ;)

Wobei man auch bei den Aristokraten anfangen muss näher hinzusehen. Es gibt ja durchaus immer einige, die lieber Fremdkapital als Gewinne ausschütten. Das mag temporär gehen, ist langfristig aber wohl doch eher eine schlechte Lösung.

Unternehmensbeteiligung (Aktie) ist an sich schon inflationsgeschützt (wie die Immobilien)

Yup, auch so ein Aspekt den viele gerade kurzfristig denkende nie begreifen. Habe glaube ich darüber auch schon einmal einen Artikel geschrieben gehabt.

Einziger Wehrmutstropfen: 15% Quellensteuer in Deutschland
Ja, vor allem Schade, wenn man sieht was die USA dann damit macht...

In Deutschland hört man en den Medien eigentlich nicht viel über Aktien. Lediglich der Stand vom DAX wird mal erwähnt. Aber wenn es alle paar Jahre zum Crash kommt, sieht man auf jedem Sender wie die Aktienkurse fallen. Aber auch vor einem Crash braucht man kei 3 Angst haben wenn man langfristig investiert.

Posted using Partiko Android

In Deutschland hört man en den Medien eigentlich nicht viel über Aktien. Lediglich der Stand vom DAX wird mal erwähnt. Aber wenn es alle paar Jahre zum Crash kommt, sieht man auf jedem Sender wie die Aktienkurse fallen.

Das stimmt auch. Wenn es mal neue Hochs, Crashs und hier da vielleicht nochmal eine IPO. Das trägt natürlich auch dazu bei, dass bei einigen der Eindruck entsteht, dass es insgesamt hoch riskant sei und eben reine Spekulation. Gerade auf Letzteres haben die Linken in diesem Land immer noch einen besonderen Hass und so fügt sich das Gesamtbild zusammen. Mein Ergebnis im letzten Jahr... 2 Linke dazu gebracht an der Börse tätig zu werden, weil sie begriffen haben, dass es auch andere Ansätze gibt. ;)

Aber auch vor einem Crash braucht man kei 3 Angst haben wenn man langfristig investiert.

Angst? Ich habe gehört, dass es Leute gibt, die sich auf einem Crash freuen, weil es einige der Lieblingstitel dann endlich mal wieder fair bewertet gibt ;)

Aktien kaufen ist immer eine Spekulation.
50:50 Chance.
Das gleiche gilt für alle anderen Anlagen, außer Festgeld, Tagesgeld, usw.
Börsennachrichten oder Bilanzen oder sonstige Research Arbeit kann man sich sparen, da bereits alle Informationen eingepreist sind.
Das war zu früheren Zeiten als Buffett angefangen hat, oder Kostolany ein Vermögen gemacht hat noch anders.
Wenn man sich nicht mit Trading beschäftigen will, sollte man einfach SPY oder QQQ kaufen. Langfristig schlägt sowieso kein Aktieninvestor den Markt.

Aktien kaufen ist immer eine Spekulation.
50:50 Chance.

Willst Du mir das als Optionstrader wirklich sagen, dass der Betrachtungzeitraum keine Rolle spielt und die Wetten die man eingeht wirklich immer 50:50 sind...

Wenn man sich nicht mit Trading beschäftigen will, sollte man einfach SPY oder QQQ kaufen. Langfristig schlägt sowieso kein Aktieninvestor den Markt.

Da sind wir definitiv nicht einer Meinung. Wir wissen beide, dass es da draußen auch viele schlechte Unternehmen gibt, die man dann mit in den Korb packt. Cherry-Picking kann also durchaus Sinn machen. Es mag sein, dass da aus Dir zu sehr der Optionstrader heraus spricht, dem nur die Verfallsgrenze interessiert. Ich weiß ja auch, dass ein Trader keine anderen Strategien verstehen will, aber das ist eben am Ende auch nur eine Form von Berufsblindheit... ;)

Willst Du mir das als Optionstrader wirklich sagen, dass der Betrachtungzeitraum keine Rolle spielt und die Wetten die man eingeht wirklich immer 50:50 sind...

Wie willst Du es mathematisch sonst darstellen als 50:50?
Schau Dir nur einmal an, wie viele Unternehmen, die Teil des S&P 500 waren, in der Geschichte verschwunden sind.

Auch ein Buffett schlägt den Index schon lange nicht mehr.
Ich war übrigens früher einmal Value Investor.
Habe auch für Franklin Templeton Investments und Phil Town gearbeitet.
Habe also alles was Du jetzt machst hinter mir.

Ohne dir zu Nahe treten zu wollen, aber vom Managment von Franklin Templeton halte ich nicht viel. Einer von deren Fonds wurde meinem Gatten (bevor ich ihn kennenlernte) als Fremdwährungs-Kredit-Tilgungsträger verhöckert (Kredit in CHF, Tilgungsträger in USD, und selbst leben wir in EUR-Land .... Fremdwährungsspekulation pur - aber das war ihm nicht bewußt), und ich hab ihn nach 10 Jahren regelrecht rauspressen müssen, da unterm Strich mehr als 1/3 des eingezahlten Geldes vernichtet war.

...vom Managment von Franklin Templeton halte ich nicht viel.

Ich auch nicht.
Wobei das mit dem Fremdwährungskredit wurde deinem Mann mit Sicherheit nicht von Templeton aufgeschwatzt.
Ich weiß aber, dass das in den 90ern in Mode war und in dem Bullenmarkt sehr gut funktioniert hat.
Bis dann 2000 der Crash kam.
Grundsätzlich kann man gemanagte Fonds vergessen, seit es die Index ETFs gibt.

Diese Konstellation wurde ihm im Jahr 2002 aufgeschwatzt, von wem kann ich nicht genau sagen, da war aber sowohl die Hausbank als auch ein "Vermittler" involviert. Mein Göttergatte war mit Sicherheit leichtgläubig, aber das seine damalige Hausbank da mitgemacht hat, finde ich zumindest bedenklich. Mittlerweile haben wir seine Altlasten von damals saniert, aber es gab einige Jahre die nicht sehr schön waren - und dafür war massgeblich die "Fremdberatung" durch vermeintliche Finanzprofis verantwortlich. Ich bin durch diese harten Jahre erst auf echte Selbstverwaltung und in Folge dessen auf Cryptos gekommen. Wenn ich damals Geld übrig gehabt hätte, hätten wir heute ein komfortables Polster. Aber darüber zu sinnieren bringt nichts. Lieber spät als nie.

Man sollte sich in Finanzangelegenheiten niemals fremd beraten lassen.

Wahre Worte

Wie willst Du es mathematisch sonst darstellen als 50:50?

Würde ich daran glauben langfristig genauso viel zu verlieren wie zu gewinnen, wäre ich aus dem Markt sofort raus...

Schau Dir nur einmal an, wie viele Unternehmen, die Teil des S&P 500 waren, in der Geschichte verschwunden sind.

Verschwinden heißt nicht notwendigerweise, dass der Wert dahinter auf 0 geht.

Dein Missverständnis hier liegt meiner Meinung nach darin, dass Du eben auch hier wie ein Trader denkst. Natürlich kann man sich beim Value Investing darauf fixieren, dass man den Doller eben für weniger als einen Dollar kaufen soll, um einen entsprechenden Buffer zu haben. Das mag heutzutage auch schwerer geworden zu sein. Aber die Zukunft ist nicht eingepreist. Das es ein Wachstum über die Jahre in den meisten Unternehmen gibt.

Aber ich merke schon, dass wir da nicht auf einen Nenner kommen werden. Ich weiß aus der Vergangenheit schon zu genüge, dass Trader da ihre Bubble unterliegen und viele andere Strategien daher nicht mehr verstehen. Ist auch okay, beide Ansätze haben ihre Daseinsberechtigung und können erfolgreich sein.

Natürlich glaubst Du dass Du Gewinn machst.
Langfristig steigen die Märkte ja auch, aber eben nur die Märkte und nicht zwingend einzelne Aktien.
Siehe GM oder GE.
Phil Town war lange Zeit der Star der Value Investing Szene.
Bis er seinen eigenen Fonds aufgemacht hat.
Die Investoren haben bis heute nur Geld verloren, obwohl der Markt in der Zeit nur nach oben ging.
Sogar Buffett empfiehlt ja man soll SPY kaufen.
Wenn man dann noch long stock durch short puts ersetzt, schläft man noch ruhiger.

Ich glaube wir reden massiv aneinander vorbei. Du stimmst also doch zu, dass die Chance zu Gewinnen bei einem ausreichend langfristigen Horizont höher ist als zu fallen? Nichts anderes habe ich gesagt.

Nicht gesagt habe ich, dass einzelne Aktien zwingend gewinnen mögen. Gerade wenn man nur einzelne hält, ist das Risiko recht groß. Aber ich glaube trotzdem, dass Cherry-Picking Indices überlegen sein können. Darüber kann man tatsächlich leidenschaftlich diskutieren, aber ich glaube das gerade in der jetzigen Zeit des billigen Geldes viele Unternehmen bereits scheintot sind und sich nur noch darüber am Leben erhalten. Kommt es dann zu einer Zinswende oder einer größeren Depression, wird der Markt meiner Meinung nach mehr darunter leiden als gut ausgewählte Unternehmen. Wer da recht hat, darüber können wir sinnieren, wenn es soweit ist.

Ansonsten empfehle ich gerade Einsteigern ja auch Indices zu kaufen. Ideal um ein wenig in den ganzen Ablauf zu schnuppern ohne gleich soviel Risiko einer Fehlbeurteilung zu haben. Du hast mir da ja aber schon widersprochen und die Leute lieber gleich an Optionen gesetzt, während ich aus meiner Erfahrung sagen kann, dass Du damit vermutlich die meisten Frischlinge eher dauerhaft verschreckst.

Vielleicht haben wir also durchaus unterschiedliche Zielgruppen im Auge...

Du stimmst also doch zu, dass die Chance zu Gewinnen bei einem ausreichend langfristigen Horizont höher ist als zu fallen?

Für den Markt ja, für Einzelaktien nein.
Der Upward drift ist aber im Optionsmarkt eingepreist.

Alles richtig gemacht, weiter viel Erfolg...

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