Märkte erneut in Panik

Der Kryptomarkt lief heute nicht so gut und bot wenig Spielraum für freudige Momente. Soweit ist das ja gar nicht so etwas neues in den letzten Wochen. Doch zum späten Abend hin, gab es eine kleine Knospe der Hoffnung. Die Kurse drehten sich plötzlich allesamt ins grün und es gab zweistellige Zahlen. Ein kurzer Check auf den gängigen News-Seiten... kein weiterer FUD. Ich freute mich ein wenig, weil doch irgendwie die Hoffnung bestand, dass nun endlich wieder ein wenig Ruhe in die Sache kommt und der Abwärtstrend gebrochen wird.

Doch plötzlich dreht wieder alles schlagartig und extrem stark ins rot. Mal wieder... zu früh gefreut. Schon in der letzten Woche gab es immer wieder die kurzen Ausschläge nach oben, die danach durch einen weiteren Abwärtstrend nach Südost führten. Also wieder die Cryptonews-Seiten aufgemacht um heraus zu finden, ob irgend ein weiterer unbedeutender Regierungschef auf der Welt beim Versuch eine Bitcoin zu überqueren gestolpert ist und sich das Bein gebrochen hat...

Aber nichts dergleichen zu finden. Eigentlich waren die Nachrichten ja sogar recht positiv. Also wieder nur blinder Aktionismus? Mitnichten! Den plötzlich kam die eigentliche Nachricht auf den Ticker. An der Wallstreet ist die Panik ausgebrochen. Der wichtige Dow Jones stürzte zusammen mit dem S&P 500 über fast 4,6% innerhalb kürzester Zeit in sich zusammen. Einige durchaus namenhafte Unternehmen stürzten sogar bis zu 7% ab.

Zugegeben wir Kryptohalter können über solche Werte nur lachen und sind da weitaus mehr gewöhnt. Aber nun hat es ausgerechnet jene Märkte erfasst, die uns eigentlich in den letzten Wochen so verspottet haben. Und wir brauchen auch gar nicht über den großen Teig schauen. Auch hierzulande bereitete der DAX in den letzten Tagen keinerlei Freude und ging heute mit einigem Rot in die Ziellinie. Sieht man mal von unseren Freunden ab (Gruß an die Deutsche Bank mit -6%), war man schon froh, wenn man weniger als -1,5% mit nach Hause nahm.

Ist dies ein Grund zur Freude? Mitnicht! Als jemand der in beiden Welten steht, freut man sich weder, wenn das eine noch das andere ins rot schwappt. Viel besorgniserregender ist vielmehr, dass nun an fast allen Märkten die Panik vorherrscht. Im Cryptospace wird der FUD durch die News getrieben, die Börsianer nässen sich ein am Gedanken steigender Zinsen. Gar nicht auszudenken, was passiert, wenn sich beide am gleichen Ort treffen und gegenseitig anstecken.

Es bleibt nur abzuwarten, ob sich diese Panik nun gibt oder erst noch so richtig losgeht. Wenn dies der Fall ist, sind wir auf bestem Weg in einen Bärkenmarkt... und vielleicht sogar einen sehr fiesen. In jedem Fall wird es wohl turbulenter werden. Als Panik und raus? Nein, weder an der Börse, noch der Cryptowährung. Den gerade als Kleinanleger gewinnt man das Spiel nicht und sorgt höchstens für gute Gebühren bei der Bank. Es wird seinen Grund haben, dass ausgerechnet die deutsche Börse mit fast 2,4% im Plus war. Da freut man sich nun auf fette Extra-Einnahmen (und zufällig halte ich sogar welche...)

Ein Bärenmarkt zeichnet sich nicht dadurch aus, dass man verkaufen muss und noch weniger das man kopflos werden soll. Es ist vielmehr der Zeitpunkt an dem man noch genauer hinsehen sollte, ob die eigene Anlage eine qualitativ hochwertige ist. Ist es eine Shitcoin, die man nur zum Spekulieren genommen hat oder etwas, dass wirklich ein Disruptor ist und langfristig einen Markt oder eine Technologie aufmischen kann? Wenn die Zinsen wirklich steigen, wie hoch sind eigentlich die Schulden der Unternehmen, die ich halte? Funktioniert das Geschäftsmodell nur, weil gerade die Geldpumpen laufen oder können diese sich auch alleine halten?

Das sind die Fragen, die man sich als Investor in solchen Fällen fragen sollte. Und wer seine Hausaufgaben gemacht hat, der muss halt mal die Augen zu machen und Vertrauen zeigen. Auch wenn dies schwer fällt! Eigentlich doch erst einmal eine gute Nachricht zu sehen, dass es nicht nur uns Krypto-Halter betrifft, sondern auch die anderen. Sind wir nicht alleine und vielleicht haben die Bänker nun auch anderen Sorgen als gegen Bitcoin zu schießen.

Und wenn es wirklich hart auf hart kommt... dann ist man lieber jemand mit Besitz der nichts wert ist als nicht ohne wert zu haben ;)