Der Todestrieb in der Geschichte

in #deutsch5 years ago (edited)

Erscheinungsformen des Sozialismus von
Igor R. Schafarewitsch.
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Bei der Zusammenstellung verschiedenster Essay und Videos, bin ich nach langem auf einen Autor gestoßen der in seiner analytischen Schärfe, über die Erscheinungsformen des Sozialismus unübertroffen ist.

Vielleicht liegt es daran, das Analytik ihm, als herausragender Mathematiker von Weltrang, eigen ist. Seine Analyse über den Sozialismus, und dessen zerstörerischen Todestrieb, zieht sich über zweieinhalb Jahrtausende. Dabei wird ersichtlich was die Grundpfeiler der Ideologie „Sozialismus“ sind.

Eindrucksvoll beschreibt er, nach ausführlicher und mit mathematischer Präzision geführter Analyse, diese immer wiederkehrenden Muster in seinem Buch:

DER TODESTRIEB IN DER GESCHICHTE
„Erscheinungsformen des Sozialismus“
Seite 413 + 414 (auch an vielen Stellen mehr)

… Wir sehen, dass alle Elemente des sozialistischen Ideals, die Aufhebung des Privateigentums, der Familie, der Hierarchie, der Feindschaft gegenüber der Religion, als Äußerung eines einzigen Prinzips, der Unterdrückung der Individualität betrachtet werden können.
Dieses Prinzip lässt sich anschaulich in Aktion beobachten, wenn man die charakteristischen Züge zusammenstellt, die in der sozialistischen Theorie oder Praxis über zweieinhalb Jahrtausende hinweg, von Platon bis zur Berliner „Kommune Eins“, aufgetreten sind, und wenn man aus ihnen das Modell der „idealen“, wenn auch nie verwirklichten, sozialen Gesellschaft konstruiert:
Gleichförmig angezogene Menschen, deren Gesichter einander sogar ähneln; ein Leben in kasernenartigen Gemeinschaftsunterkünften; Arbeitszwang und danach Essen und Entspannen in denselben Arbeitseinheiten; Spaziergänge nur mit Passierscheinen, ausgegeben von den Vorgesetzten; Geschlechtsbeziehungen, die von Ärzten und Beamten kontrolliert werden und nur zwei Zielen unterworfen sind: der Befriedigung eines rein physiologischen Bedürfnisses und Erzeugung gesunder Nachkommen; Kinder, die von Geburt an in staatlichen Krippen und Schulen erzogen werden; Philosophie und Kunst sind vollkommen politisiert und unterliegen den Erziehungszielen des Staates.
All das wird von einer Idee getrieben: der Beseitigung der Individualität oder wenigstens ihrer so weit gehenden Unterdrückung, dass sie aufhört, eine soziale Kraft zu sein. Die vergleiche, die Dostojewski benutzte, Bienenstock, Ameisenhaufen, erweisen sich im Lichte der ethologischen Gesellschaftsklassifizierungen als besonders zutreffend.
Hier haben wir tatsächlich das Modell einer ANONYMEN GESELLSCHAFT vor uns.

Diese Feststellungen, die ich als bekennender Antisozialist, durchaus teile, ergänzen sich vortrefflich im Klappentext des Lichtschlag Verlags, wenn dort beschrieben wird:

Demographisch, demokratisch, kulturell, moralisch und ökonomisch zehrt der Westen heute von der Vergangenheit. Und lebt auf Kosten der Zukunft. So ist das im Sozialismus. Immer. Der russische Mathematiker und Philosoph Igor Schafarewitsch erklärt in seinem lange vergriffenen Klassiker „der Todestrieb in der Geschichte“, warum jeder neue sozialistische Menschenversuch - und es gab im Laufe der Jahrhunderte viele - immer wieder aus vier Komponenten besteht, nämlich der Zerstörung von Privateigentum, Tradition, Familie und Religion.
Insofern sind zum Beispiel die millionenfache Abtreibung in den westlichen Staaten oder die Unterbringung von Kleinkindern in „Krippen“ genannten staatlichen Verwahrungsanstalten heute auch Indikator dafür, wie weit der „schleichende Sozialismus“ (Roland Baader) bereits torangepirscht ist. Igor Schafarewitsch analysiert wie kein anderer, warum Sozialismus immer kulturzerstörend sein will und wirken muss und am Ende immer eins bedeutet: Tod!
Dieses Buch ist längst mehr als ein Geheimtipp im Lager der so heterogenen Antisozialisten - und alle dürfen sich auf Igor Schafarewitsch berufen: Liberale und Libertäre, Konservative und Reaktionäre sowie orthodoxe und andere traditionsbewusste Christen. MIT EINEM AKTUELLEN, IN DER HEUTIGEN EUROPÄISCHEN SITUATION EINORDNENDEN VORWORT von DIMITRIOS KISOUDIS.

Wer dieses Buch und seine historischen Erscheinungsformen des Sozialismus gelesen hat und gänzlich unvoreingenommen seinen Blick in das Heute wirft, wird erkennen in welcher Phase wir uns befinden. Man wird erkennen, dass wir wieder einmal vor dem leidigen Tod stehen, welcher uns der in Utopien schwelgende und scheinbar von unterschieden daherkommende„Sozialismus“ - oder auch „Staatssozialismus“ - genannt - bringt und schon immer gebracht hat.

Wir sind scheinbar zu dumm für unsere Intelligenz.

Euer Zeitgedanken

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Ich habe von Dr. Markus Krall und noch jemand davon gehört. Das steht auf meiner Liste ganz oben, da es wohl nichts besseres zum Thema gibt! 👍🏼

Das ist bislang die beste Analyse, welche ich gelesen habe. Die übertrifft sogar die Schriften der österreichischen Schule

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Egal was sie anstellen, schuld hat immer der Turbokapitalismus.

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Mit dem Sozialismus kann man den Bürger am einfachsten vom Staat abhängig machen.

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Ich sehe den Begriff "Religion" in dieser ansonsten sehr treffenden Analyse nur sehr ungern. Die impementierten, real existierenden Religionen sind doch leider nur ein weiteres Instrumentarium zur Gleichschaltung und Beherrschung der Untertanen, oder?

Freilich sind die Grundzüge aller Religionen auf Gleichschaltung ausgelegt sofern sie sich gänzlich durchsetzen. Zerstörung von Religion ist im Sinne sozialistischer Denke kein Widerspruch. Es soll nur eine Religion von Bedeutung sein und zwar die sozialistische. Die Religionen haben die gleichen Grundkomponennten wie die Entwicklung zum Staat.
Ganz im Sinne der Staatswissenschaften eingeleitet von Machiavelli dem schon Botero vorausging. Giovanni Botero definierte bereits 1589 stato als stabile Herrschaft über ein Volk und ragione di stato als jene Lehre, durch die eine solche Beherrschung begründet werden kann. Machiavelli schließlich verwendet als erster moderner Politikwissenschaftler stato in diesem modernen Sinne für Staat. Wenn wir ihn zitieren, wird deutlich, welch großen Bruch diese Begriffswandlung bedeutet: Alcuni principi per tenere securamente lo stato, hanno disarmato é loro sudditi. Übersetzen läßt sich das etwa so: Mehrere Fürsten haben sich ihres Thrones dadurch versichert, daß sie ihre Untertanen entwaffneten. Nach dem traditionellen Verständnis der damaligen Zeit, wäre es hier absurd, von einer Wahrung des Stands zu sprechen (tenere lo stato), genau das Gegenteil wird hier vorgeschlagen: Vernichte andere Stände zugunsten deines Standes.

Vernichte andere Religionen zugunsten deiner Religion. Das kommt beim Inhalt des Buches und der über 2000 jährigen Geschichte des Sozialismus deutlich zum Ausdruck.

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