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RE: Ideologie 060 - Die Jungsozialisten in der Schweiz - aktuelle Forderungen

in #deutsch7 years ago

Ersteinmal vielen Dank für den Einblick, ist immer sehr interessant zu sehen was die Politik in anderen Ländern macht. Hat mich auf jeden Fall auch gefreut zu sehen was für ambitionierte Forderung die Sozialen in der Schweiz noch stellen, ob man alle jetzt für gut oder schlecht hält ist eine andere Sache, aber ich denke solche Forderungen sind wichtig um ein gesundes Gleichgewicht zu finden.
Bei der Frauenquote bin ich auf jeden Fall ganz bei dir. Das enspricht doch genau dem Gegenteil der Forderung für Gleichberechtigung. So finde ich es gut, wenn Frauen bei gleicher Qualifikation das gleiche Gehalt wie Männer zugeschrieben bekommen. Allerdings finde ich es sehr unfair, wenn bei gleicher ( oder sogar niedrigerer) Qualifikation eine Frau den Job bekommen soll, damit eine Quote erfüllt wird.
Zu dem Punkt mit dem Gesundheitswesen hoffe ich das ich Zeit finde mir die entsprechende Kapitel in dem Buch anzuschauen.
Ich war in Australien im Krankenhaus und dort ist das Gesundheitssystem für australische Bürger über die Steuern abgewickelt, was ich damals sehr bewunderswert fande. In Deutschland gab es auch letzens eine Diskussion darüber, weil die SPD soetwas einführen wollte. Hierbei fand ich ein sehr starkes Argument des Gegenseite, dass man ab dann nichtmehr das Möglichste sonder das Nötigste bekommt.
Allerdings wäre in Deutschland durchaus ein Umdenken nötig, da in den letzen Jahren nicht nur das Gesundheitssystem sondern das Schulsystem sehr gelitten hat.
Bei dem Punkt Militär finde ich es gut das hier eine Gegenseite zum Aufrüsten gezeigt wird. Ob eine komplette Abschaffung sinnvoll ist sei mal dahingestellt, aber meiner Meinung nach hat Aufrüsten auch nie wirklich geholfen und das Geld dafür könnte hierbei durchaus sinnvoller ausgegeben werden. In Deutschland haben wir allerdings ziemlich wenig Gegenwind für die Aufrüstung.

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Danke für den Kommentar und noch ein herzliches Willkommen bei Steemit!

Wie man meiner Argumentation entnehmen kann, habe ich mit den Jusos kaum Überschneidungen. Denn ich habe Mühe mit der Art, wie sie ihre Forderungen stellen. So wie sie vorgehen, brauchen sie eigentlich stets andere, die die Umsetzung ihrer Ideen finanzieren. Ob es solche gibt, die das können, ist 1. nicht garantiert, aber 2. macht man sich auch von diesen abhängig, egal ob man sie nett behandelt oder sie als gierige, superreiche Raffzähne verachtet. Aber auch diese Leute können täglich entscheiden, ihre Geschäftstätigkeit aufzugeben, auszuwandern usw. und sie haben das Geld, solche Schritte rasch umzusetzen.

Das Gesundheitswesen ist ein ziemlich spezieller Fall. Einerseits können viele Krankheiten mittlerweile einfach behandelt werden, andererseits hat man auch bei aufwendigen Therapien für sehr widerspenstige Krankheiten nachgelegt, dazu haben die Menschen eine sehr hohe Lebenserwartung. Es ist also klar, dass das Gesundheitswesen auf jeden Fall teuer ist, ob es auch effizient ist, ist eine andere Frage. Die Kapitel im von mir erwähnten Buch gehen vor allem darum, wie die Situation in der UdSSR war, es wird ja gerne behauptet, dass deren System ein gutes war und dass jeder das gleiche Recht auf Behandlung hatte. In den 1920ern gab es tatsächlich Fortschritte dort, aber danach wurden die Nachteile der Planwirtschaft überdeutlich. Das mit den gleichen Rechten war auch illusorisch, bei der Grösse des Landes und den nur wenigen weit entwickelten Zentren, Krankenhäuser in Moskau sahen anders aus als irgendwo in Zentralasien. Die Versorgung war schlecht, von vielen Materialien gab es vielleicht 10 % des Bedarfs, viele Krankenhäuser hatten auch noch zum Ende der UdSSR weder fliessendes Wasser noch Abwasserreinigung.

Ich habe geschrieben, dass das Militär mit seiner Art der Organisation ein ziemlicher Anachronismus ist. Aber richtige Kriegsarmeen unterhält man in Europa derzeit kaum, wenn das jemand noch kann, sind es Frankreich, Grossbritannien, vielleicht Polen und ganz sicher Russland. Um eine Armee wie die Bundeswehr kriegsfähig zu machen, bräuchte man wohl 10 Jahre des zielgerichteten Aufbaus. In der Schweiz ist das nicht anders. Der Fokus liegt aktuell eher darauf, im zivilen Umfeld aktiv zu werden, Objektschutz zu betreiben usw. Wenn man im Krisenfall in einer Stadt ein paar Gebäude, Bahnhof und Flughafen bewachen muss, braucht man sehr schnell mehrere 1'000 Menschen, die muss man irgendwie verfügbar haben. Wobei mir nicht bekannt ist, ob man in Deutschland für den Schutz ziviler Objekte Militär verwenden darf. Wenn nicht, macht man daraus Hilfspolizei. Die Firnis der Zivilisation ist nicht meterdick. Deswegen ist eine vollständige Aufgabe des Militärs für mich nicht denkbar. Wie das mit der Opposition gegen Rüstung in Deutschland aussieht, weiss ich nicht genau. Klar ist, dass man gemäss den Nato-Vorgaben seit Jahren viel mehr Geld ausgeben könnte oder sollte. Dass allein mit Geld ausgeben noch nichts Sinnvolles erschaffen ist, dürfte klar sein, aber die Politik scheint mir nicht gegenüber der Bundeswehr nicht gerade enthusiastisch eingestellt.

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