... denn wenn ich spreche, hörst du mich, in meinem Versteck, meinem Heim, meinem Haus. Wo Türen fest verriegelt, aufgebrochen und wieder hundert Mal verschlossen sind. Gehst du hinein, es dürfte feucht sein. So zieh dir deine Schuhe aus. Denn unter mir wächst Gras, es steht wie Reis. Dann geh den Flur entlang zu dieser Anhöhe, die vor dir liegt und setze eine Sonnenbrille auf. Sie wird dir helfen, hier nicht zu erblinden. Darum nimm nun deine Hände und taste dich voran.
Weißer Nebel, gleißend. Er sinkt auf dich herab. Er lässt sich kneten. Nimm nicht zu viel, ich lebe davon. Aber etwas nimm und halt dich links wenn du zu mir willst und rechts, wenn von mir weg. Wenn du nach rechts gehst, pass auf. Ein paar Stufen musst du hinauf, ich sage dir die Menge nicht. Es variiert, auf das du wiederkommst. Steige heraus aus dem Nebel, bis zu einer Tür und rufe hinein, aber nicht zu laut. Denn heute musst du leise sein ...
Senke den Blick und tritt ein. Der Boden ist vergänglich, aus Holz, trocken. Halt. Öffne die Hand und lass den Nebel fallen. Aus Weiß wird Blau. In dieser Dämmerung bewege dich voran, geradeaus, bis an die Wand und dreh dich um. Dann neigen sich die Wände zu dir hin. Hab keine Angst, sie fallen vor dir nieder. Zu deinen Füßen nun steht da ein Sarg. Stahl und Glas kariert mit einem Mann. Der wach ist, dessen Augen flimmern. Hilf ihm hinaus und wir können über alles reden. Aber nicht zu laut, denn hier braucht man nicht zu schreien ...
Links. Nur wenige entscheiden sich für diesen Weg. Regen, es tropft dort von der Decke. Du hörst es, wenn du noch im Nebel stehst. Und dahinten ein Loch im Boden, schemenhaft. Dunkelheit. Ein Seil, das hinunter führt. Hier brauchst du Mut und beide Hände, möchtest du hinab. Ergreife es. Der Nebel hilft dir hier. Alles andere ist glatt. Nur dieses Seil gibt dir Halt. Wenn du es los lässt, hüte dich. Du könntest fallen. Es ist tief. Atme. Das besiegt die Angst. Und sprich. Aber nicht zu laut, denn hier ist jedes Flüstern ein Donnern in mich hinein ...
Dieser Weg ist nicht eng, auf keinen Fall. Er ist nur unerwartet lang. Das du dich fürchtest, ist normal. Ich kann nichts anderes versprechen. Hier findest du auch keinen Boden. Wenn überhaupt, so fühlt es sich wie Wasser an. Es wird dich bremsen, bist du zu schnell. Es wird dich fangen, bestenfalls. Ich weiß nur, es ist weich. Nun hole Luft und tauche ein. Dein Blut fließt laut durch deine Adern. Du kannst es schon bald hören. Öffne deinen Mund, gleiche den Druck aus und atme wieder ein.
Wer erstmal hier ist, der wird sterben. Und weil ich das weiß, werde ich leise sein. Denn besser ist, du weißt nicht wo ich bin. Wenn du mich aber trotzdem hörst und findest, dann komme ich zu dir und werde endlich schweigen. Ich tauche in dir ab. Will tief in dir ertrinken und tausend Tode sterben. Ich reiße alle Häuser nieder. In deinem Nebel werde ich verschwinden.
Wenn du mich hörst. Obwohl ich ganz, ganz leise bin.
lyrics: @pawos (2017), photography: Tristan and Isolde VII by Slevin Aaron
music: I Can't Make You Love Me / Nick of Time, cover from Justin Vernon
Ich bin gefesselt von dem wortklang! Nice! Super stimme hat er!
Und diese hört man ob laut oder leise cause everything’s is sound and frequency! Resteem weil zu gut!
deine worte haben auch einen klang. ich höre ihn und freue mich darüber. vielen dank. lg
lauter Applaus von mir
danke, mein lieber. dem lausche ich gern :-) lg
Wundervoll mein Lieber.
Manchmal wünsche ich mir das Menschen den rechten Weg wählen obwohl ich sie liebe, weil ich Angst habe sie zu verbrennen, weil ich fühle das meine Seele zu stürmisch ist für ihren stillen See. Ich bin eine Feuerbrunst, mal schwelende Glut mal lodernde Flammen und manchmal brenne auch ich alles nieder im Sturm der tosenden Brandung.
es wird oft nicht verstanden. nicht in dem moment. wie auch. später vielleicht.
aber das ist etwas anderes. mich erstaunt immer wieder, wie verschieden es ist. lg
Gänsehautfeeling pur bei deinen Worten und der Musik! Unglaublich schön :)
irgendwie bilden sie eine einheit, ich weiß gar nicht recht warum. vielleicht, weil das eine das andere assoziiert hat. möglichkeit und unmöglichkeit in einem gegensatz und doch ineinander verschlungen.
vielen dank für deine reaktion, liebe @vienna. lg
Ich les deine Texte so gerne <3
Sehr düstere aber spannende Stimmung in deinem Text.
Und sehr schöner Song!
düster vielleicht, weil so ungewiß. beängstigend und dennoch schön. lg
Einfach nur toll :-)
einfach ist immer gut :-)
oft genug ist es anders. lg
Das stimmt wohl :-)
Just awesome moment so good song
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