Überdurchschnittliche sind komisch
Ich finde es immer wieder ironisch, wenn Menschen in meinem Bekanntenkreis verkünden, dass sie in einem bestimmten Lebensbereich erfolgreicher sein möchten als der Rest, und sie aber weiterhin die Angewohnheit beibehalten, Menschen zu verurteilen, die etwas unternehmen oder etwas sagen, das entgegen der Norm ist.
Kann man erfolgreicher werden als der Durchschnitt, wenn man sich verhält wie der Durchschnitt? Liegt das Erfolgreichsein nicht darin, überdurchschnittlich zu sein?
Wenn eine Person ein großes Netzwerk aufbauen will, braucht sie eine überdurchschnittlich hohe interpersonelle Intelligenz. Dazu muss die Person Handlungen unternehmen, die der Durchschnittsmensch nicht machen würde, wie zum Beispiel das Erkennen, Analysieren und Akzeptieren der Impulse anderer Menschen.
Wenn eine Person eine überdurchschnittlich hohe intrapersonelle Intelligenz haben möchte, muss sie sich über Sachen hinwegtrauen, über die sich der Durchschnitt nicht trauen würde, wie zum Beispiel das Erkennen, Analysieren und Akzeptieren der eigenen Impulse.
Wenn eine Person eine überdurchschnittlich hohe logische Intelligenz haben möchte, muss sie Assoziationen zu Dingen und Ereignissen erkennen, die der Durchschnitt nicht erkennen würde.
Wenn eine Person eine überdurchschnittlich ausgeprägte Kreativität besitzen möchte, muss sie Bisoziationen zu Dingen und Ereignissen erkennen, die der Durchschnitt nicht erkennen würde.
Überdurchschnittlichkeit wirkt auf den Normalo fremdartig. Und deswegen muss er fremdartige Verhaltensmuster entwickeln um überdurchschnittlich zu werden. Fremdartigkeit wirkt wiederum komisch auf andere Normalos. Vielleicht haben sie auch einfach nur Angst. Immerhin bilden wir alle eine Einheit und unsere Prinzipien sind korrekt und rechtschaffen. Warum sollte da jemand versuchen auszubrechen. Sind unsere Prinzipien eventuell doch nicht so korrekt?
Menschen die sich anders verhalten, sind für Normalos solange komisch, bis sie einen nachweisbaren Erfolg erzielt haben. Dann ist das Verhalten dieser Menschen natürlich voll im Trend. Und aufeinmal trinken alle Normalos um 4 Uhr morgens Kaffee mit zwei Löffel Butter, weil irgendein Unternehmer mit überdurchschnittlich viel Geld das auch tut. Bis ein anderer Mensch mit seinen Merkwürdigkeiten erfolgreich wird und den nächsten komischen Trend einführt.
gezeichnet von mir ~
Vielleicht wirke ich auch komisch auf andere, weil ich immer auf der Suche nach außergewöhnlichen Menschen bin. Wie langweilig ist doch das Leben in einem Meer von Milliarden Normalos.
Du bist auch ein besonderer Mensch. Freue dich an dieser deiner Individualität und schätze sie.
Wie mich deine Kommentare immer aufheitern. Danke Christian, ich schätze es wirklich sehr.
Genau!
Du musst einfach nur den Tagesablauf erfolgreicher Leute nachmachen, um auch erfolgreich zu sein.
Hier ein paar zur Auswahl:
Es ist für jeden was dabei ;)
Flannery O’Connor is me... in my dreams lol
Crazy bild
Posted using Partiko Android
Sehr wahr!
Und selbst wenn der nachweisbare Erfolg dann da ist, wird er oft nur als "Glück" abgestempelt.
Aber mit solchen Leuten sollte man sich sowieso nicht abgeben. (Lästereien, neid,...)
Gibt es in deinem engeren Bekanntenkreis niemanden der so denkt?
Ganz eng sind 3 Personen und mit denen habe ich viele Gemeinsamkeiten usw also dort nein.
(Auch mit "überdurchschnittlichen" Träumen, Erfahrungen,..)
Denke man zieht immer die Leute an, die einem in der eigenen Einstellung ähneln.
War deine person im engen Bekanntenkreis?
Würden deine engen Bekannten es komisch finden, wenn du deine Nachspeisen pfefferst?
Hahah wenn es einen Nutzen hätte nicht:D
Kommt natürlich auch drauf an, wie wichtig den Bekannten ihre eigenen Ziele sind und ob sie nachvollziehen können, wenn jemand etwas ungewöhniches sehr hoch priorisiert. Beispielsweise wettkampfkraftsport und er dann seine komplette Ernährung und seinen Tagesablauf darauf ausrichtet, in jeder Mahlzeit über 3g leucin zu sich nimmt usw:D
Denke die engsten Freunde, die man hat, teilen schon zum großen Teil die eigenen Interesse und bringen dann auch Verständnis mit wenn man sich für etwas begeistert.
Freunde sollten einen unterstützen und nicht darüber lästern usw. (Dazu gehört natürlich auch, dass sie sagen was sie denken und einen auch vom falschen weg abbringen können.)
Finde es ja auch wichtig mal unterschiedlicher Meinung zu sein (allgemein in Beziehungen) aber man sollte seine engsten immer verstehen und sie nicht direkt verurteilen etc nur weil sie etwas anders machen.
Schon kompliziert das ganze.
Ja seh ich auch so. Und mir fällt es dann manchmal schwer zu erkennen, ob ein Unverständnis an der Person, an sich selbst, oder an der Beziehung liegt. Bzw. möchte ich es mir nicht eingestehen, weil ich nicht weiß, wie ich reagieren soll.
Servus.
Ja davon kann ich ein Lied singen. Ich kann das oben beschriebene nur voll und ganz bestättigen.
Ich denke, dass es viel damit zutun hat, dass wir den Respekt voreinander verloren haben. Wir halten uns, jeder für sich, für den Nabel der Welt. Ein Verhalten das uns nicht gut tut, Hybris. Denn dadurch schließen wir Impulse von außen von vornherein aus. Dadurch widerum verharren wir in der geistigen Verfassung in der wir uns gerade befinden. Dies ist grundsätzlich ja nicht verwerflich oder sonst wie negativ besetzt. Doch führt es uns zum Stillstand. Und wenn uns diese Welt eines mit Gewissheit lehrt, dann, dass es keinen Stillstand gibt! Man steigt ja bekanntlich nie zweimal in den selben Fluss.
Ich würde nicht sagen Angst, ich würde sagen Trägheit. Wenn es einem Menschen gut geht, sieht er nicht so leicht ein, warum er sich jetzt bewegen sollte. Ein Beispiel, die Flüchtlingskrise:
Natürlich ist es ausgemachter Schwachsinn die Grenzen einfach aufzumachen und den Rechtsstaat ad acta zu legen. Es ist und bleibt eben eine Einladung an alle Arten von Verbrechern und Gesindel zu uns zu kommen.
Auf der anderen Seite ist es genauso ausgemachter Schwachsinn zu verlangen einen Kontinent mit einer Mauer zu umschließen. Dies würde ja bedeuten, hilfsbedürftige Menschen ihrem Schicksal zu überlassen. Wer aber fordert nun das eine und das andere?
Richtig. Menschen die zu faul sind darüber nachzudenken. Alle in einen Topf werfen ist viel einfacher und strengt das Gehirn nicht zu sehr an. Ansonsten könnte man ja das nächste Fußballspiel oder die nächste Future-Demo verpassen.
Als Katholik kann ich da nur auf Ostern verweisen. Wir haben unseren eigenen Gott getötet, weil wir ihm nicht geglaubt haben. Ich denke, ein besseres Sinnbild für die Tragik, aber auch Dramatik, des menschlichen Daseins gibt es nicht.
Lg
Reinhard
Also war es früher nicht so?
Jaaaa Stillstand und Trägheit! Fasst die Sache ganz gut zusammen, danke!
Ich verstehe nur die Analogie zu Gott gegen Ende nicht so ganz. Was meinst du damit?
:)
Warum habe ich diese Frage erwartet?
Jein.
Die Menschen waren früher was sie heute auch sind, und wohl immer bleiben werden, problematisch!
Der tatsächliche Unterschied besteht darin, dass in früheren Zeiten den Menschen das klar war. Der Mensch kann gut sein, er kann allerdings auch böse sein (und nicht bloss schlecht).
Seit dem Beginn der Aufklärung, hat sich unser Menschenbild nämlich bedenklich verschoben. Wir glauben heute der Mensch wäre, per se, gut. Und das ist er nicht. Deshalb ist ja die vielgeprießene Toleranz so verwerflich, wenn sie nicht auf Respekt beruht. Das ist ja die Tragik daran. Früher hatten die Menschen mehr Respekt, allerdings weniger Toleranz. Heute haben sie mehr Toleranz, dafür jedoch umso weniger Respekt. Man muss aber beides haben. UNd zuerst kommt der Respekt, und dann die Toleranz.
Zum Unterschied:
Respekt bedeutet dass ich mein Gegenüber achte, als Mensch so wie er ist. Ich mag ihn lieben, ich mag ihn verdammen, doch ich werde in ihm immer einen Menschen sehen, meinesgleichen.
Toleranz bedeutet, dass ich das Verhalten des anderen missbillige (das ist ein extrem wichtiger Punkt!!!). Da ich ihn aber respektiere, toleriere ich ihn.
Gründet diese Toleranz nun auf Respekt, so werde ich den anderen dennoch nicht vernichten, selbst wenn meine Geduld mit ihm, und damit meine Toleranz, zu Ende ist.
D.h. nicht, dass ich ihn nicht unterdrücke, verfolge oder einsperre, und ja, auch töte. Doch weder werde ich ihn vom Antlitz dieser Erde tilgen, in toto, noch werde ich ihn dämonisieren, nach dem Motto XY ist der Antichrist. Es ist wie bei einem Kampf, es geht nicht darum den anderen unbedingt zu zerreisen, es geht darum ihn zu überwinden!
Ich möchte dabei dezidiert anfügen, dass ich aus abendländischer Sicht, nicht aus "westlicher" oder gar "kosmopolitischer" Sicht spreche.
Endet jedoch meine Geduld, und damit meine Toleranz, ohne das ich Respekt vor anderen habe, dann braucht es auch niemanden zu wundern warum es so zugeht wie es zugeht. Gibt es keine Toleranz mehr so schlägt sie sofort in die Intoleranz um: "Keine Toleranz den Intoleranten." Besser kann man es gar nicht ausdrücken.
Daher wäre Respekt so wichtig. Denn er bewahrt uns davor unsere Menschlichkeit zu verlieren.
Die Analogie zu Christus ist doch ganz einfach :)
Christus hat sich ganz anders verhalten als alle anderen vor ihm. Da gibt es diese schönen Stellen in den Evangelien, wo die Evangelsiten darüber berichten wie schockiert und betroffem die Menschen von der Lehre Jesu waren. Er hat ihnen einen Spiegel vorgehalten. Und dafür haben wir ihn umgebracht.
Denn du hast natürlich recht damit, dass Menschen andere Menschen die aus der Rolle fallen, für komisch erachten. Jedoch, oft genug, fallen sie so sehr aus der Rolle, dass diese Welt ihr weiterleben nicht ertragen kann und ihr Blut fordert. Das ist der tiefere Sinn des Wortes Märtyrer, Blutzeuge!
Wow! Das würde meine Erkenntnis so gut erklären!
Die Analogie macht auch Sinn.
Eine Frage habe ich noch:
Wieso führt das dazu, dass Menschen heutzutage mehr Toleranz, weniger Respekt haben?
Danke für deinen ausführlichen Kommentar!
Bitte.
Eines vorweg. Mein mich leitender Grundgedanke ist, dass alles mit allem verbunden ist. Daher nicht verwundert sein wenn meine Ausführungen öfters mal umfassender ausfallen.
Zu deiner Frage.
Das hat mit den Übertreibungen in alter Zeit zu tun. Früher neigte man dazu, zu meinen der Mensch wäre ein problematisches Wesen. Oftmals jedoch, neigte man dazu zu meinen der Mensch sei ein böses Wesen, Stichwort Sündenfall.
Im 18. Jahrhundert fängt man jedoch an, den Menschen in ein immer besseres Licht zu rücken. Eben um zu zeigen, dass der Mensch eben nicht so schlecht ist wie oft behauptet wurde.
Ich denke, dieses negative Bild vom Menschen hatte in dieser Zeit sicher seinen historischen Grund. Um 1700 herum war Europa durch 200 Jahre Absolutismus, Hexenverfolgung und Konfessionskriege gegangen. Und einige dieser Konflikte waren deutlich schlimmer als der 2. Weltkrieg!
Gepaart mit der Toleranz, war dieses positivere Menschenbild außerordentlich fruchtbar. Ich würde dennoch sagen, dass dieses positive Menschenbild im Lauf der letzten 200 Jahre immer weiter ausgereizt worden ist. Heute, im 21. Jahrundert, neigen wir ja aus diversen Gründen dazu, alles was alt ist für, bleiben wir freundlich, unpassend, zu halten.
Mach selbst den Versuch und sag einem du wärst aufgeklärt und tolerant. Dann werden sie mit den Köpfen nicken und dich loben. Sagst du ihnen dann sie sollten Respekt haben, werden die meisten nicht mal mehr wissen was das eigentlich ist.
Ich denke, dass Problem liegt darin, dass man der Toleranz zu viel Gewicht beimisst. Daher führt es zu mehr Toleranz, und zu weniger Respekt. Denn die Menschen wollen ja "normal" sein. Also, ist Toleranz gerade in, dann übt man sich halt darin. Und vergisst dabei auf das andere. Doch man sollte das eine tun OHNE das andere zu lassen.
Zumindest verstehe ich es so.
Sorry, weitere Fragen kann ich dir erst morgen abend beantworten. Wenn du welche haben solltest.
Morgen hab ich meinen Sohn bei mir und da muss ich fit sein, daher, Matrazenhorchdienst.
G8
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Mikrobi
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