Mein Wort zum Sonntag - Naturwissenschaft braucht die Beziehung zur Natur
Nicht nur für Kinder: wichtige Naturerfahrungen - ganz unwissenschaftlich
Beim letzten Regen rief mich mein Enkel, zeigte auf hängende Tropfen und sagte:"Weißt du noch, was wir immer gemacht haben?" Dies hat mich sehr berührt (er erinnert sich an das Regentropfen-Fangen) und nachdenklich gemacht (wie viele Kinder haben diese Erfahrungen machen können?).
Erik und ich haben in seinen ersten drei Lebensjahren viel Zeit miteinander verbracht, und davon sehr viel draußen. Es war auch für mich eine super interessante Phase in meinem Leben, weil wir gemeinsam unbeschwert, plan- und ziellos unsere Umgebung entdecken konnten. Lernen, erfahren und experimentieren mit Freude... ohne Konzepte... nur dem Leben und der Natur selbst folgend. Und meinen Erinnerungen an Lieder und Spiele in/mit "der Natur" aus meiner Kindheit...
Eine Anleitungsempfehlung zum Lesen:
Entdecke für dich die naturwissenschaftlichen Erfahrungen, die hinter dem spielerischen "Tun" stecken. Denke an deine Kindheit zurück oder auch an Erzählungen deiner Großeltern und finde eigene Beispiele. Was hat dir Freude bereitet in und mit der Natur?
Das Wasser - wandlungsfähig und spannend
So auch die hängengebliebenen Regentropfen, die wir gaaaaanz vorsichtig auf unsere Finger nehmen konnten. Sie können glitzern und ich kann mit Glück durch sie hindurch sehen. Viele zusammen ergeben eine Pfütze.
Wer kennt nicht die Freude, in eine große Pfütze zu springen? Darin zu hüpfen oder trocken die andere Seite zu erreichen? Andere durch gezieltes Stampfen nass zu spritzen? Was schwimmt auf dem Wasser - was gluckert unter? Wer fängt die Wolke, die sich spiegelt?
Meer und Strand als Spiel- und Lernfeld auch für die Großen
Urlaub am Strand bietet sich immer an, wenn man Kinder hat. Im Sand buddeln (bis Wasser von unten kommt), Burgen bauen, Wasserburgen den Gezeiten aussetzen und langsam zerfließen sehen, ins Wasser hüpfen und dort kleine Fische entdecken, Algen oder auch Quallen (gehen prima zum Werfen hihi).
Schätze entdecken wie Muscheln, Schneckengehäuse, Donnerkeile, Bernstein oder versteinerte Seeigel... Aus welcher Zeit sind die?
Bei ruhiger See finden wir flache abgerundete Steine, die flach auf das Wasser geworfen werden ("ditschen" haben wir es genannt) und dann oftmals in mehreren Sprüngen weiterhüpfen! (9- mal war in diesem Jahr der Rekord!) Wieso hüpft der Stein weiter und geht nicht unter?
Die flachen abgerundeten Stein eignen sich gut für den Turmbau zu Babel (Wie hoch geht's ohne Einsturz?) und für "Stonys" (Steinmännchen), die durch das Zusammenkleben und Bemalen der Steine entstehen.
Steine im Stadtumfeld können als Malwerkzeug genutzt werden, wenn man weiß, welcher ein Malstein ist und welcher nicht. Weiß und rot sind am häufigsten zu finden.
Die Sonne ist allgegenwärtig...
... und selbstverständlich für uns da. Das herbstliche Laternelaufen und die Kerzen im Winter sind erst dort "aufregend schön", wo die Sonne abwesend ist, nämlich im Dunkeln. Hell oder dunkel - warm oder kalt?
Ist die Sonne da - bleiben wir beim Strandurlaub - kann sie unsere Haut ganz schön irritieren, wenn wir zu lange zu viel Haut zeigen. Hartes Lernen, aber so ist es.
Meine Himbeeren hatten bereits Sonnenbrand. ;-) Jedenfalls nach Auskunft in unserem Kleingartenverein zu meiner Frage nach ihrem komischen Aussehen.
Spaßig wird es dann wieder, wenn wir die Sonne mit Hilfe einer Lupe "verstärken" und einen Punkt auf einem Stück Papier zum Brennen bekommen. ;-) Das braucht aber etwas Geduld...
Der Wind/Luft zeigt sich nicht wirklich...
... sondern nur in seinen Wirkungen. Im Herbst haben wir Drachen gebastelt und fliegen lassen. Über die Jahre mit all den notwendigen Reparaturen ;-) haben wir viele Erfahrungen gesammelt, wie ein widerstandsfähiger Drachen aussehen kann. Es gab viel Spaß und manchmal ein bisschen Schadenfreude, wenn gerade die tollen gekauften Drachen abstürzten.;-)
In Papierwindmühlen mussten wir selber reinpusten (stärkt wohl die Lungen) und auch Pusteblumen haben ihren Namen nicht umsonst.
Ansonsten bekommt der Herbst/Wind seine Arbeit auch ohne uns erledigt - irgendwann sind alle Bäume kahl. Er rüttelt zwar an den Zweigen, wirft Äpfel und Birnen ab und katapultiert Drachen in die Höhe, ist aber dennoch nie zu sehen. Komisch, oder?
Die Erde lässt Früchte reifen
Ich bin nie die Basteltante gewesen - auch wenn ich Kindergärten geleitet habe - deshalb lasse ich die klassischen handwerklichen Erfahrungs"spiele" nur kurz zu Wort kommen.
Kastanienmännchen oder Eichelhühner sind hoch im Kurs, weil man mit ihnen zumindest noch spielen kann. Gepresste Herbstblätter (wo sind nur die schönen alten dicken Telefonbücher hin?) für Maltechniken oder für Sammelalben der Blumenpressen-Ergebnisse haben ihren Charme für angehende Botaniker oder Künstler aufgehoben, und die Blumenkränze im Frühling (Gänseblümchen oder Löwenzahn) wurden nie richtig fertig - sei es, weil es zu wenig Blumen gab oder die Stiele oder die Geduld zu kurz waren.
Die "interessanten" Nutzungsmöglichkeiten zum Schluss
Grausames Spielen?
Als Kind macht man sich ja nicht viel Gedanken um die Lebendigkeit und Gefühle der Natur. Ich habe zwar nie Fröschen ein Bein ausgerissen (nur Quallen geworfen oder paniert), aber Insekten und andere Kleintiere in Gläsern zum längeren Beobachten gesammelt... Luftlöcher im Deckel gingen ja nicht wegen der Fluchtgefahr...
Die Natur ist ein Orakel
- Finde ich ein vierblättriges Kleeblatt? (Glück)
- Er liebt mich, er liebt mich nicht? (Gänseblümchen)
- Wieviele Kinder werde ich haben) (Breitwegerich)
- Hahn oder Henne? (blühende Gräser)
Ich kann jetzt...
- auf einem Grashalm blasen und jaulen
- ein Nashorn "machen" (angeleckten Rosendorn oder einen halb-ausgeklappter Ahornsamen auf die Nase setzen)
- Hubschrauber fliegen lassen (Ahornsamen)
- (gezielt) schießen (Spitzwegerich)
Was fällt dir noch ein? Was kannst du jetzt...
Wer hat dir "Natur" mit auf den Weg gegeben?
Wie sieht es bei deinen Kindern aus?
Wie viel Natur-Wissen kannst du mit eigenen Erfahrungen untermauern?
Was ist Naturwissenschaft für dich?
Dieser Artikel ist inspiriert von @nissla s aktuellem #mittwochsquickie "Regen".
Sei präsent und erfahre die Natur!
Fotos: pixabay, Collage: Canva
Mein Wort zum Sonntag:
Episode 1 Was ist ein Mensch wert?
Episode 2 Wem nutzen Froh-Sinn und Spiel-Chaos auf Steemit?
Episode 3 Steemit - Quo Vadis?
Episode 4 Mensch - Quo Vadis?
Episode 5 Bildung - Quo Vadis?
Episode 6 Die Kunst des Schreibens - Erwische den richtigen Flow
Episode 7 Prioritäten - Flow oder Perfektion?
Episode 8 Alles Leben kommt aus der Natur
Episode 9 Der Ton macht die Musik
Episode 10 Kinder als Zielgruppe im Visier
Episode 11 Regenbogen und Zebra als Freund und Helfer bei Stimmungstiefs
Episode 12 Train your brain
Episode 13 Urlaub - Steem ON und Steem OM
Episode 14 Thanksgiving - Erntedank Einmal im Jahr dankbar sein
Episode 15 Egal was kommt, mach was draus!
Episode 16 Große und kleine Abschiede fordern
Hallo Kadna,
früh am Morgen Fragen zu beantworten - das hat die Natur für mich in dieser Form eigentlich nicht so eingeplant. :)
Aber, was will man machen.
Was die Natur mir mit auf den Weg gegeben hat?
Hoffentlich etwas Verstand.
Meine Kinder (und da können sie drüber froh sein) wurden nie geboren. 30 Jahre Wanderschaft ist für Kinder eine Tortur. Da musst du letztendlich froh sein, wenn eine Zweierbeziehung das überlebt.
Mein Natur-Wissen ist natürlich enorm, da ich ein Großteil der Natur erfunden habe - zumindest die vor meiner Haustür!
Naturwissenschaften setze ich gleich mit Chemie und Physik. In meinen 20 Fakten gebe ich darüber Auskunft. Aber ich kann zumindest die beiden Begriffe korrekt schreiben. Immerhin!
LG
Wolfram
Danke dass du mir zu Liebe deine Natur etwas "umgehst". Danke für dein Feedback, welches mir nicht nur zeigt, dass meine Zeilen gelesen wurden, sondern einen genialen Satz beschert, wie ich lange keinen mehr gelesen habe:
Wow - was da alles drinsteckt... Du bist eben schöpferisch - und das nicht nur mit der Feder! Danke.
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Von so viel Lob erschlagen, liege ich in der Ecke und hoffe, dass die Launen der Natur mich wieder mit der nächsten Welle auf die Beine spülen. Ansonsten kann ich dir nur noch aus der manchmal auch nervigen Waagerechten mit enormer Erdanziehung folgen. Das wäre bedauernswert, da ohne stabile Bodenkontakt deine Spuren für mich im Sand verlaufen würden.
Schöner Artikel und so viele Kindheitserinnerungen ploppen beim lesen bei mir auf. Danke!
Danke dir. Das ist das Schöne an Enkeln - ich kann alles ganz entspannt noch einmal erleben/erobern/erfahren... ;-)
Servus,
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