Mein Lieblingsbaum und Bäume, die eine besondere Bedeutung für mich haben

Der Ginkgo ist, wie bei einigen von uns, auch mein Lieblingsbaum, wohl wegen seiner ausgefallenen schönen Form und weil er zu den Urbäumen zählt.
Wir haben ihn als Bäumchen geschenkt bekommen und ihn dummerweise in den Bereich einer Ramblerrose eingepflanzt. Da kümmerte er jahrelang vor sich hin und konnte sich nicht entfalten. Vor 2 Jahren haben wir ihm einen neuen Platz gegeben mit Licht, Luft und Sonne, und siehe da, jetzt gedeiht er prächtig und ist in dieser Zeit von 70 cm auf zwei Meter Höhe geschnellt.

Der zweite Baum, dem ich viel Aufmerksamkeit schenkte war eine Zwergkiefer. Vor 30 Jahren wurde das Bäumchen von einer Fachfirma gesetzt, die auch die Grundzüge des Gartens einrichtete, zum Teil mit schwerem Gerät, da es sich hier um schweren, tonigen Boden handelt, den wir durch Einarbeiten von expandiertem Perlit optimal aufgelockert hatten.

Der Baum hinter mir ist die Zwergkiefer. Das Holz in der Schubkarre war noch nicht von "Ihr". Bilder während der Fällarbeit konnte ich nicht machen, da hatte ich andere Sorgen.
Die Zwergkiefer wurde aber sehr schnell ihrem Namen nicht mehr gerecht, sie überragte alles. Als sie etwa 7 m hoch war, haben wir uns schweren Herzens entschlossen, sie zu fällen. Und das hab ich dann allein mit einer Bügelsäge gemacht, trotz etlicher guter Ratschläge, das nicht allein zu machen, arbeitete ich mich von oben nach unten, indem ich „immer“ 2 m Stücke kappte. Der Start war einfach, da der Stamm oben ja nur gut 10 cm stark war. Vorsicht war geboten, wenn mit den letzten Sägeschnitten der Abwurf erfolgte. Den nächsten Abschnitt wählte ich schon kürzer, der Stammdurchmesser war nun gut 20 cm und das Gewicht nahm deutlich zu. Das Sägen mit der Bügelsäge wurde sehr schnell schwierig. Nach wenigen Schnitten wurde das Sägeblatt durch das Harz so stark gebremst, daß ich mit Kettensägenöl für besseres Gleiten sorgen mußte. Die Kettensäge hab ich lieber weg gelassen,
denn in luftiger Höhe, den entasteten Stamm als Leiter benutzend,
wäre das eine unfallträchtige Aktion gewesen. Auch so hatte ich sehr schnell einige Zuschauer, die mich aber in Ruhe arbeiten ließen. Mir tat es um den Baum leid, aber die Trockenheit ist ihm auch nicht gut bekommen.

Die Roßkastanie

Baum Nr. 3 ist die schöne, schattenspendende Roßkastanie, die ich vor 15 Jahren von einem Freund bekam und mit seiner Hilfe einpflanzte.
Da sie zu der Kategorie der mächtigen, hochwüchsigen Bäume zählt, kann man sie nicht auf eventuell 30 m Höhe wachsen lassen. Das ist nicht der richtige Ort. Dafür eignet sich die Kastanie aber auch zum Formschnitt, wie sehr oft zu sehen ist.

Baum Nr. 4 ist eine Sauerkirsche, die wir aus Osnabrück mitgebracht haben. Sie stammt aus dem elterlichen Garten und ist ein Teil der ständigen Erinnerung, ganz besonders wenn wir die leckeren Früchte ernten.

Baum Nr. 5 Der Magnolienbaum gefällt mir so gut wegen seiner auffallend schönen Blüte. Ein direkter Nachbar hat eine frühblühende helle Variante, die sehr oft durch Nachtfröste im Mai beeinträchtigt wird. Da paßt es ganz gut, daß unsere später blüht, in dunkelrot bis violetten Farbtönen. Noch ist er recht klein.

Baum Nr.6 ist ein Apfelbaum. Der war schon vor uns „da“ . Es ist eine alte Sorte und er dürfte 50 bis 60 Jahre alt sein. Mit ihm beschäftige ich mich am meisten, da ich versuche die Flut der Wasserschosse, Jahrestriebe einzudämmen. Zum Teil ist mir das auch schon gelungen, mit dem Vorteil, das die Früchte deutlich größer wurden, wenn auch nicht in der Fülle wie vorher.

Mein „Traumbaum“ ist jedoch eine Douglasie. Sie wächst ganz in unserer Nähe und ist der höchste Baum von Bayern. Wertheim liegt an der Grenze Baden Württemberg – Bayern und der Standort der Douglasie ist ungefähr 20 km von uns entfernt. Sie hat die stattliche Höhe von 65,5 Meter. Das war vor 2 Jahren. Inzwischen hat sie bestimmt noch zugelegt. Der Standort wird nicht so publik gemacht, sie soll nur mit Führung besichtigt werden. Ich hab schon versucht sie zu finden, war wohl auch ziemlich dicht dran. Sie wächst in einer Ansammlung hoher Douglasien und der zweithöchste Baum Bayerns, auch 65 m hoch, wächst einige Meter daneben. Ich möchte sehr gern diese Riesen besichtigen, zur Not auch im Rahmen einer Führung, die ein Ranger durchführt. Wenn ich es schaffen sollte, werde ich bestimmt einen Bericht dazu schreiben.