Lehren - nicht indoktrinieren!

in #deutsch6 years ago

Isabella Klais / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Bedauerlicherweise sind inzwischen die Bildungsmängel unserer Bevölkerung unübersehbar.

Selbst Deutsche mit rein deutschem Stammbaum diskreditieren oft interessante Gedankengänge durch deren Niederschrift mit unsäglicher Orthographie und bar jeder Interpunktion.
Ein Blick ins Netz liefert Unmengen verstörender Nachweise: Da werden „Wahlnüsse“ angeboten, „Packte“ geschlossen und Euros „überwießen“. Selbst Journalisten, deren berufliches Werkzeug die Sprache ist, liefern in den Tageszeitungen traurige Zeugnisse vom Niedergang ihrer Zunft durch grobe Grammatik~, Rechtschreibungs~ und Zeichensetzungsfehler.
Die unsägliche Rechtschreibreform nach zum Teil absolut unwissenschaftlichen Ansätzen hat die Fehlerquote noch potenziert. Der Versuch, Falsches zur Regel zu erheben, hat Ignoranz zum Maßstab gemacht.
Auf diese Weise verändert sich unsere Landessprache, und wir verlieren damit einen wesentlichen Faktor dessen, was deutsche Kultur ausmacht.

Doch dies ist nicht das einzige Manko.
Die Schulen entlassen vielfach lebensuntüchtige Wesen in die Welt, denen elementare Fähigkeiten abgehen, die für ein eigenständiges Leben unentbehrlich sind (z. B. Grundzüge des Kauf~ und des Mietrechtes).
Die Bildungsanstalten haben die vordringliche Pflicht, die Schüler auf die kompetente Wahrnehmung ihrer Rolle als mündige Bürger vorzubereiten. Dies hat in den Bereichen Politik, Wirtschaft und Recht über die Vermittlung von Fakten zu geschehen, wobei Wertungen zu unterbleiben haben. Letztere müssen den Schülern selbst vorbehalten bleiben.
Ein Beispiel: Im Unterricht muß objektiv erklärt werden, was Gewaltenteilung bedeutet. Im Anschluß daran ist das in Deutschland herrschende Modell darzustellen. Mit diesem Wissen ausgestattet, können die Schüler selbst beurteilen, ob das in Deutschland vorgefundene System dem Prinzip der Gewaltenteilung entspricht. Dagegen darf nicht suggeriert werden, dies wäre der Fall.
Die immer beliebteren Praktika noch während der Ausbildung stellen einen Irrweg dar. Die auf sie verwandte und verschwendete Zeit steht in keinerlei Verhältnis zu dem daraus zu erwartenden Gewinn. Die Praktikanten erhalten oberflächlichen Einblick in eine einzige Arbeitseinheit und damit in einen unrepräsentativen Teil der Gesamtwirklichkeit. Ohne fundiertes theoretisches Rüstzeug sind derartige Übungen nicht nur zwecklos, sondern auch gefährlich. Die Lernenden sind dadurch schädlichen Einflußnahmen aller Art ausgesetzt, denen sie noch nichts entgegenzusetzen haben, da sie für Kritik noch nicht hinreichend munitioniert sind. Nicht ohne Grund wurde beispielsweise auch das temporäre Modell der einstufigen Juristenausbildung (stetiger Wechsel von Theorie und Praxis während der Ausbildung) sehr bald wieder eingestellt. Es hatte sich weder für die Lernenden, noch für die Ausbilder bewährt.
Auch die pestartig um sich greifenden Besuche von Parteienvertretern in Schulen sind als früher Indoktrinations~ und Anwerbungsversuch ein Mißbrauch der Jugendlichen. Es besteht ein erheblicher Unterschied dazwischen, ob Parteiprogramme den Schülern neutral vorgestellt werden, sodaß sie selbst Vergleiche anstellen können, oder ob Parteien Direktwerbung in Schulen betreiben, wobei die Objektivität auf der Strecke bleibt.
Die Zeit der theoretischen Ausbildung muß sich exklusiv auf die Faktenvermittlung konzentrieren. Die diesbezüglichen Versäumnisse treten in allen Diskussionsforen zu Tage, wo sich gerade die etwas anspruchsvolleren, aber enorm wichtigen wirtschafts~ und finanzpolitischen Themen auffälliger Unbeliebtheit erfreuen. Nur wenige verstehen die Zusammenhänge und erkennen damit einhergehende Gefahren. Wenn es dann überhaupt zu Resonanz kommt, wird oft unsachlich am Kern vorbeidiskutiert. Ähnlich verhält es sich mit Rechtsfragen, wo Halbwissen oft zu unhaltbaren Aussagen führt (”Du bist kein Mensch, sondern eine juristische Person.” — als pars pro toto).

Selbstverständlich dürfen auch die Angehörigen der Lehrkörper eine Meinung haben. Diese haben sie jedoch im Unterricht nicht zu propagieren, denn damit ginge ein Mißbrauch ihres Lehrauftrages und ihrer Multiplikatorenrolle einher.

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/bildungspolitiker-lassen-sich-durch-gefühlte-fakten-leiten/ar-BBR44vd?ocid=spartandhp
https://steemit.com/deutsch/@isabellaklais/von-idioten-fuer-idioten-10-jahre-sprachpanscherei
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