Microsoft gibt Gas mit Blockchain-Service

Am 7. Mai kündigte Microsoft den Azure Blockchain Service an, ein Tool, das Entwicklern und Unternehmen bei der Erstellung, Bereitstellung und Verwaltung von Blockchain-Netzwerken hilft. Dieser Dienst, der sich derzeit in der ersten Phase befindet, ist eine Fortsetzung von Microsofts Ziel, plattformübergreifende Tools für die Blockchain-Technologie anzubieten.

Auf der Build, Microsofts Entwickler-Konferenz am 7. Mai 2019 in Seattle, haben der CEO Satya Nadella und das Azure Blockchain-Team diese Vision noch einmal bekräftigt, um die Einführung der Blockchain-Technologie zu erleichtern.

Während der Eröffnungs-Keynote erzählte Nadella die Geschichte von Starbucks’ Arbeit, mit Hilfe von Blockchains Kaffee von ihren zahlreichen Partnern vor Ort bis zum Endprodukt, das im Café serviert wird, zu verfolgen. Der Wert von Blockchain für Starbucks war ein unveränderlicher Datensatz, der Einblicke in die Lieferkette für ihre Partner und Kunden bot.

Starbucks war auf der Konferenz auch nicht allein. Der chinesische Elektronikkonzern Xiaomi – Chinas größter Smartphone-Hersteller – hob hervor, wie sie die Blockchain-Angebote von Microsoft nutzen, um ihre Produkte in ihrer gesamten Lieferkette zu verfolgen.

In einer Sitzung, in der Vitalik Buterin, der Mitbegründer von Ethereum, mit auf der Bühne war, um Microsofts Arbeit mit der Blockchain-Plattform hervorzuheben, wurde diese Erläuterung gegeben.

Um die Probleme ihrer Kunden zu lösen und diese Anwendungen zusätzlich zum Public Cloud-Angebot von Microsoft Azure zu unterstützen, ist Microsoft eine Partnerschaft mit JP Morgan Chase und seiner Quorum Ledger-Technologie eingegangen. Quorum ist eine kundenspezifische, “unternehmensorientierte Version” von Ethereum, die sich auf Berechtigungs- und Governance-Funktionen sowie Durchsatzverbesserungen konzentriert.

Quorum bietet Microsoft-Kunden die Möglichkeit, ihre Blockchain-Netzwerke wie jedes andere private Netzwerk in ihrem Unternehmen zu verwalten. Die Steuerung von Konsortien und die Zugangskontrolle sind anpassbar und können je nach Anwendungsfall geändert werden. Diese Flexibilität bedeutet auch, dass Konsortien Knoten selbstständig einsetzen können, anstatt sich auf ein öffentliches Netzwerk zu verlassen.

Microsoft zieht es natürlich vor, dass die Knoten auf Azure bereitgestellt werden. Auf der Konferenz erklärte Russinovich jedoch, dass auch lokale oder hybride Cloudknoten eingerichtet werden könnten und sagte, dass ein hybrides, offenes Modell “das ist, worum es bei Konsortien eigentlich geht”.

Der andere Aspekt des Azure-Einsatzes von Quorum, den Unternehmenskunden so schätzen, ist ein erhöhter Durchsatz. Russinovich verwies auf die Zahl 8.000 Transaktionen pro Sekunde, die Unternehmenskunden anstreben.

Das CCF, oder Confidential Consortium Framework, wurde von Microsoft entwickelt, um Trusted Execution Environments (TEEs) zu nutzen, um den Durchsatz und die Latenz von vertraulichen Transaktionen zu verbessern. Dies funktioniert durch die Einrichtung eines Netzwerks von “fernbestätigten Enklaven”, die zur Erstellung von kryptographischen Angeboten führen, die das gesamte Netzwerk validieren können.

Das Projekt verfolgt einen ähnlichen Ansatz wie Hyperledger Sawtooth, ein weiteres privates Blockchain-Angebot, das über einen einzigartigen Konsensalgorithmus, Proof-of-Related-Time oder PoET verfügt, das auch TEEs verwendet. Sawtooth wird auf der Amazon Web Services-Plattform von Intel angeboten.

Microsoft hat seine Mission, die Entwicklung von Blockchain zu vereinfachen, durch die Entwicklung einer Visual Studio Code Azure Blockchain Erweiterung vorangetrieben. Diese neue Funktion ermöglicht die vollständige Solidity-Entwicklung innerhalb der VS-Code-Umgebung und ermöglicht die Erstellung von Smart Contracts.

Diese Verträge können dann über den Azure Blockchain Service an ein bestehendes Konsortium verteilt werden. Dies ermöglicht es Entwicklern, die ihnen vertrauten Tools weiterhin zu verwenden, um sie auf der Blockchain zu verwenden. Diese Integration hat Buterin begeistert und formuliert es so:

„Microsoft hat die Open Community der Blockchain-Entwickler unterstützt und das Beste aus ihren Cloud-Entwicklungswerkzeugen den Entwicklern zur Verfügung gestellt, die die nächste Welle dezentraler Anwendungen aufbauen können. Mit Azure Blockchain Services und Ethereum-Integrationen für Tools wie VS Code unterstreicht Microsoft sein Engagement für eine offene Blockchain-Entwicklung“.

Diese Ankündigungen sind ein neuer Ansatz für Cloud-Provider, die es ermöglichen, sich im Blockchain-Markt Fuß zu fassen und zu etablieren – und gleichzeitig im Einklang mit dem Ethos der Open-Source-Entwicklung zu arbeiten.

Interessant wird sein, ob die Open-Source-Community, die im allgemeinen sehr skeptisch ist, die Microsoft-Produkte annehmen wird.

Quelle: https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=rB2Ro_JlpgI (ab 07:12:00)