Frischer Wind von der Ostsee (7)

in TravelFeed4 years ago (edited)

"Immer der Nase nach geht's nach Hause!", so jedenfalls war mein erster Eindruck beim Wahrnehmen der leicht salzigen frischen Brise, je näher ich der Ostseeküste kam, an der ich die letzen drei Tage meiner Reise entlanggefahren bin. Diese letzte Etappe darf zur Dokumentation natürlich nicht fehlen und sie war nach meinen "ersten Gehversuchen" in Goldberg, weiteren Urlaubstagen in Mecklenburg-Vorpommern, der Erkundung des Westhavellands und der Tonstichlandschaft in der Uckermark, einem Bildungstag in Ravensbrück sowie dem Erwandern der traumhaften Feldberger Seenlandschaft und ihren nahezu unberührten Naturhighlights, ein sehr gelungener Abschluss.

Da mir die Kleinstadt Woldegk am nordöstlichen Rand der Feldberger Seenlandschaft außer einem geschlossenen Windmühlenmuseum nichts zu bieten hat, breche ich früh morgens auf und begebe mich auf einen für meine langsamen Reiseverhältnisse recht langen Streckenabschnitt von über 100 Kilometern in Richtung Stettiner Haff. Für eine Fahrpause und Mäx' morgens einfach gestrichene "kleine Gassi-Runde" habe ich mir Hammer an der Uecker ausgeguckt. Was soll ich sagen? Hammerschön!
Über Felder und Wiesen, durch wenig Wald, über phantastisch in die Landschaft eingepasste, urige Brücken führt uns der Weg immer am Flussufer der Uecker entlang. Dabei treffen wir über 15 Kilometer keine Menschenseele, obwohl die Gegend sowie das Wetter - trocken, doch nicht zu heiß - für eine Bewegungseinheit an der frischen Luft mehr als einladend sind.




219 Brücke.JPG

Ich fahre weiter Richtung Ueckermünde und überlege für einen kurzen Moment, ob ich nicht noch einen Abstecher auf die halb polnische, halb deutsche Insel Usedom, die u.a. wegen ihrer kilometerlangen, fast weißen Sandstrände bekannt ist, unternehmen soll. Die Urlauberkarawanen (die mir die ganze Zeit über noch nicht begegnet sind) auf dem Zubringer zur Fähre sowie die Meldung in den regionalen Nachrichten, dass nun die "Heringsdorfer Fischbrötchentage" samt Strandmuschelkonzerten und Kinderkino beginnen, lassen mich aber schnell entscheiden, dass ich nach all der Ruhe noch keine Lust auf große Menschenansammlungen habe.
Ich halte in Mönkebude am Stettiner Haff - eindeutig recht dicht an der deutsch-polnischen Grenze, werde vom dortigen WoMo-Stellplatz ohne Reservierung fortgeschickt und muss mir wohl oder übel (oh, wie schade...) zur Wiederherstellung meiner Fahrtüchtigkeit eine Alternative fern ab des Ostseetouristenboulevards suchen. Ich treffe mal wieder eine ausgezeichnete Wahl. Eine winzige Badebucht öffnet im Schilf seine Pforten nur für Mäx und mich, wir können durch seichte Dünenlandschaft barfuß im Sand über weite Strecken gehen, der Rainfarn setzt hier und dort leuchtend gelbe Farbakzente. Rainfarn ist als "Wucherblume" ein übers ganze Land weit verbreitetes Wildkraut. An der Küste fühlt sich die sehr hoch wachsende Pflanze aber besonders wohl, dafür ist sie wie geschaffen: Da der Rainfarn keine Blütenblätter besitzt, kann er dem oft heftigen Wind in diesen Regionen bestens Widerstand leisten, die Blüten können nicht kaputt gehen.

Der Vollständigkeit meiner kleinen Busstellplatzbildsammlung halber, erwähne ich natürlich auch Prohn bei Greifswald, wohin wir uns nach einem ausgiebigen Morgenspaziergang in so vertrauter Ostseeluft begeben, obwohl mir der Aufenthalt dort nicht angenehm ist. Hier gibt es einen sehr ruhigen Parkplatz direkt am Strand ("Hunde verboten", doch es ist zunächst niemand dort, den das stören könnte und für ein wirkliches Störmoment habe ich immer eine Tüte bei mir...), der aber in seiner Abgeschiedenheit bei ziemlicher Stadtnähe abends und nachts zur "Partymeile" für Jugendliche avanciert. Am nächsten Morgen sticht Polizeipräsenz ins Auge. Die Beamten kontrollieren die Nummernschilder der parkenden Wagen, da just an diesem Wochenende für Mecklenburg-Vorpommern wieder ein Einreiseverbot aus sogenannten Corona-Hotspots ausgesprochen worden ist.

Sehr entspannt begeben wir uns früh zu unserem allerletzen Nachtquartier ans Salzhaff. Erstmals weiß ich ganz genau, wo ich hin will, denn am Salzhaff ("Haff" bedeutet Bucht oder Lagune, das "Salz" stammt von den Salzwiesen mit einzigartiger Flora und Fauna, die nach fortwährenden Überspülungen durch die salzige Ostsee entstanden sind) haben wir bereits dreimal Urlaub gemacht. Die weite Bucht ist ein Paradies für Wind- und Kitesurfer, denn es ist hier so windig wie am offenen Meer, das Wasser aber ist hunderte von Metern weit so flach, dass selbst Anfänger ihr Surfbrett locker aus dem Stand wieder erklimmen können, sollten sie es unter den Füßen verloren haben. So wimmelt es auf einer sehr großen Wiese in der Regel von von Surfern bewohnten Vans, die hier beim Ziehen eines Tagestickets für lächerliche 8,00 € inklusive
Nutzung mehrerer öffentlicher Toiletten auch explizit über Nacht stehen dürfen.
Bei Ankunft wundere ich mich kurz über das große "Übernachten verboten"-Schild und die Reduzierung der Parkdauer per Parkschein auf maximal vier Stunden und stoße mir am Kiosk des neu eingerichteten WoMo-Stellplatzes die Nase, da der Platz zum Bersten überfüllt ist. Etwa eine Stunde gehe ich durch allerschönste Küstenlandschaft zu Fuß "hoch aufs Werder" (halbinselähnliche Landzunge) und erhalte auch ohne Reservierung ein ziemlich cooles, fast mal wieder einsames (wo sind die ganzen Surfer?) Plätzchen zugewiesen.

Bei meiner Rückkehr zum Parkplatz kontrolliert gerade ein freundlicher Herr vom Ordnungsamt die Parkscheine und ich (natürlich habe ich einen gültigen!) komme mit diesem kurz ins Schnacken. Die Parkplatzsperrung sei tatsächlich wegen Corona nötig gewesen, weil sonst die Regelung, Übernachtungsgäste zu registrieren, nicht möglich gewesen wäre. Zunächst sei diese Maßnahme als absehbar geplant gewesen, doch nun überlege man in der Gemeinde, die Wiese auf Dauer nur noch als Kurzzeitparkplatz zu betreiben. Warum? Weil die meisten ohnehin kein Ticket ziehen würden und trotz angebotener Toiletten im wahrsten Sinne des Wortes zu Hauf in die Büsche... naja. Schade eigentlich, dass viele Gäste - und das ist man nun mal auf fremden Terrain - so kurzsichtig und egoistisch denken.

Gut, was dabei letztendlich herauskommt, werde ich bei irgendeinem Folgeaufenthalt sehen, denn das Salzhaff ist immer wieder eine Reise wert! Ich liebe es, mir den salzigen Wind als Reizklima um die Ohren sausen zu lassen und dessen Verantwortung dafür, dass die für Norddeutschland so typischen Sommerwetterkapriolen nie von langer Dauer sind: Erst schüttet es wie aus Kübeln, fünf Minuten später verbrennt die Sonne dir den Pelz, was auf der mit Salzkristallen übersäten Haut sehr schnell geht, wobei du die Kraft der Strahlen nicht einmal merkst, weil die stete Luftbewegung immer für eine angenehme Kühle sorgt. Ich genieße den Blick aufs offene Wasser mit der vorgelagerten Insel Poel im Augenwinkel und freue mich, dass der norddeutsche Ostseestrand auch sehr unberührt aussehen kann - was eine Anspielung auf die Strandkorb-Hochburgen an der schleswig-holsteinischen Küste, die meiner Meinung nach optische Umweltverschmutzung darstellen, ist. Vom Salzwasser ausgewaschenes Holz sieht ganz anders, irgendwie rustikaler, aus, als am Binnensee, es ist eine Freude, die vielen Brutröhren der immer seltener werdenden kleinen Uferschwalbe in den harten Bruchkanten der sandigen Steilküste zu entdecken. Urlaub!!!

Keinesfalls traurig, dass meine erste Reise im Bulli nun definitiv zu Ende ist, breche ich erst am frühen Abend auf (es sind tatsächlich nur 120 Kilometer von Zuhause an diesen wunderschönen Ort), nutze erstmals in diesen drei Wochen die Autobahn, denn jetzt will ich nur noch eines ziemlich schnell: Meinen Mann und Nuka in die Arme schließen!


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Nun bin ich nach exakt drei Wochen Bulli-Tour kreuz und quer durch Nordostdeutschland schon wieder seit ein paar Tagen zu Hause. Das Ankommen im Alltag - auch wenn "die Arbeit" noch für eine lange Zeit davon ausgeschlossen ist - geht ganz schnell, viel zu schnell haben einen alltägliche Verpflichtungen (und wenn es nur ein kurzer Anruf bei der Versicherung ist) wieder im Griff, über die man sich gar keine Gedanken gemacht hat. Drei Wochen ging es nur um Elementares: Versorgung, Übernachtung, Bewegung verbunden mit der Erkundung und Entdeckung möglichst unberührter Natur, bei Lust und Laune natürlich auch Kultur - alles sehr simplifiziert und entschleunigt. Leben und dieses genießen, was mir für mein Empfinden sehr gut gelungen ist.

Natürlich bin ich noch am Sortieren und Verarbeiten all der Eindrücke und Erfahrungen, meiner Aufzeichnungen und Fotos, ein abschließendes Resümee entwickelt sich ganz langsam, vor allem im persönlichen Austausch mit Familie und Freunden. Ein Gefühl, das schon lange vorhanden ist und anhalten wird, ist Dankbarkeit. Dafür, dass ich diese Reise erleben durfte, sie ganz alleine gewuppt habe und, dass sie in dieser Art in meinem Sabbatical definitiv nicht die letzte gewesen sein muss!

Ich kann auch ruhig mal meinem Mann Ralf öffentlich ein Dankeschön aussprechen: Dafür, dass wir eine Beziehung führen, in der solche individuellen Trips auf der Basis von Vertrauen möglich sind und dass wir es genießen können, so immer wieder aufs Neue einander etwas zu erzählen haben.

Bei meinen vielen treuen Lesern (ohne Mention - ist immer so peinlich, wenn man jemanden vergisst...) bedanke ich mich auch. Teilweise habt ihr mir durch so tolle Kommentare das Gefühl gegeben, dass ihr wirklich dabei seid, mich begleitet. Auf jeden Fall aber, dass meine Berichterstattung wohl recht interessant gelungen ist und nicht nur für die eigene Reisetagebuchschublade (wo sie als tolle Erinnerungsstütze natürlich in dieser Ausführlichkeit auch gut aufgehoben ist) verfasst wurde.

Last but not least ist da natürlich Mäx, dem mein Dank gebührt, auch, wenn er damit als stets im Moment lebender Hund gar nichts anfangen kann. Wie dieser Rabauke sich in drei Wochen zum treuen Begleithund und Aufpasser entwickelt hat, ist echt erstaunlich!
Da ich ja weiß, dass das Kerlchen ohnehin der Star meines Blogs ist, nutze ich abschließend nochmal die Gelegenheit zum Prahlen: Der Bursche gehört mir und exakt wie folgt sieht ein glücklicher, zufriedener Hund mit Idealgewicht aus... ;-)


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Bilder: @chriddi


03.08.2020


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Liebe Chriddi,

nach einigen herrlich entspannten Tagen in meiner Heimat ist dein Beitrag der beste Wiedereinstieg in die virtuelle Welt. Eine Zeit lang ohne social Media tut richtig gut und macht geistig frei.

So wie alle deine Reisetappen habe ich jetzt auch die letzte mit großem Vergnügen und Interesse verfolgt, auch auf der Landkarte. Ich wiederhole mich, aber deine sprachgewandten Schilderungen in Kombination mit den schönen Fotos geben mir das Gefühl, mit dabei zu sein und mit euch gemeinsam ein schönes Fleckchen deiner Heimat zu entdecken.

Diese Reise war für dich bestimmt auch Training und Bestätigung in punkto Selbstwirksamkeit. Zu sehen, dass du drei Wochen, alleine auf dich gestellt, "wuppen" kannst, macht selbstsicher. Dass du nun Geschmack an dieser Art des Reisens gefunden hast, ist absolut nachvollziehbar. Deine Leserschaft wird es freuen, noch mehr Reiseabenteuer von dir zu lesen.

Ein schönes Wochenende und liebe Grüße,
Anna

Liebe Anna,

klasse! Ich habe dich schon vermisst und war kurz davor, eine Suche per Email nach dir zu starten. Dann aber habe ich mir schon gedacht, dass du es genau richtig machst! Die vollständige Online-Pause kriege ich nie hin - selbst wenn ich nicht poste oder kommentiere, überfliege ich meinen Feed oft kurz auf dem Handy und setze ein paar Votes. Ich sollte es mal auf deine Weise probieren - Erholung ist Erholung - auch für den Geist, der sich natürlich auch bei minimalem Einsatz mit den Plattformgeschehnissen befasst und dementsprechend keine gänzliche Ruhe erhalten kann.

Wie schön, dass du nach deinem Kurzurlaub sogleich an mich denkst und die Reise mit uns zu Ende geführt hast. Du gehörst definitiv zu den virtuellen Freunden, die mir immer das Gefühl gegeben haben, eben nicht ganz alleine die nähere Weltgeschichte zu erkunden. Danke! Es war mir eine Riesenfreude, dass du die Reise sogar auf der Landkarte verfolgst und mit mir in den Austausch getreten bist. Das hat wirklich Spaß gemacht, war neben dem bebilderten Festhalten der Erlebnisse als eigene Erinnerungsstütze das wichtigste an der regelmäßigen Bloggerei!

Ja, richtig, diese erste Reise war ein Training und eine gelungene Selbstbestätigung. Natürlich ging es mir nicht immer nur gut und ich war gelegentlich unsicher. Aber ich bin immer rausgekommen und konnte mich über Kleinigkeiten, die ich sonst eben nicht gemacht hätte freuen. So sprang z.B. eine Schranktür immer auf. Was Ralf in weniger als fünf Minuten mit ein paar Handgriffen geregelt hätte, hat mich eine dreiviertel Stunde gekostet, aber die Verriegelung sitzt wieder :-))

Ich komme mit meinen Plänen noch nicht so recht weiter, doch wenn es so weit ist, werde ich mich weiter an Reiseberichten üben - ich halte dich also spätestens dann wieder auf dem Laufenden... ;-)

Liebe Grüße aus unerträglicher Hitze - ich schmelze und vermisse die Seen vor meiner "Haustür",
schönes Wochenende,
Chriddi

Liebe Chriddi,
das freut mich sehr, dass du mich vermisst hast, danke :-)

Mir geht es, was Online-Pausen anbelangt, ähnlich wie dir. Genau aus diesem Grund hatte ich mir ja selbst vor einiger Zeit eine dreimonatige Abstinenz verordnet, was mir in vielerlei Hinsicht sehr gutgetan hat. Die Tage in Osttirol wollte ich ohne Ablenkung genießen. Kein social media oder Surfen im Internet, keine Fotos mit Hintergedanken, sie vielleicht in einem Beitrag zu "verwerten"; nur Familie, Freunde und viel Natur. Sich frei zu machen vom "Zwang", online sein zu müssen, aus Angst etwas zu verpassen (FOMO), ist unglaublich befreiend. Ich sollte mir öfter solche Auszeiten gönnen.

Auch bei uns ist die Hitzewelle angerollt, tropische Nächte inklusive. Das sind die Tage, an denen ich mich "aufs Land", beispielsweise mitten in die Tiroler Bergwelt, zurücksehne. Auch dort kann es tagsüber sehr heiß werden, aber häufige Wärmegewitter bringen Erfrischung und vor allem kühlt es in den Nächten wieder ab.

Ein See vor der Haustüre wäre natürlich ein Hit, aber diese hohen Temperaturen lassen sich bei euch im großen Garten mit Sicherheit besser ertragen als in einer Stadtwohnung. Mal sehen, wo ich heute noch Abkühlung finde.

Einen schönen Sonntag und liebe Grüße,
Anna

Liebe Christiane, danke, dass du uns in deinem Abenteuer "Im VW bulli durch Nordostdeutschland" mitgenommen hast. Die drei Wochen waren schon eine lange Zeit ( oder ? ), aber dank deiner detaillierten Beschreibungen und Fotos hatten wir immer das Gefühl, live dabei zu sein. Tatsächlich sind Wohnmobile und Wohnwagen diesen Sommer sehr beliebt geworden. Im Gegensatz zu dir, bin ich aber lieber nur der Passagier und lasse meinen Mann alles organisieren. Es ist toll dass du Mäx bei dir hattest, es scheint so dass er die Reise wirklich genossen hat.
Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Wochenende,

Liebe Grüße,

Stef1

Liebe Stef,
vielen Dank für deine Rückmeldung! Ich freue mich riesig, dass meine Berichte so gut angekommen sind. Für mich habe ich dadurch eine ganz andere Qualität des Bloggens entdeckt: Einfach schreiben, weil es mir Spaß macht, meine Erlebnisse festzuhalten, sich dabei in Ausdruck und Formatierung mehr Mühe zu geben als für die eigene Schublade, da die Texte öffentlich sind, Steemit dabei einzig als Möglichkeit zu sehen, das Reisetagebuch online zu fahren. Damit dann tatsächlich so viele interessierte Leser anzusprechen, hatte ich gar nicht erwartet und es ist eine unglaublich schöne Bestätigung.

Bestätigung, wie auch die Reise selbst. Ich habe einen sehr praktisch veranlagten Mann, der stets die schnelle Lösung für jedes Handling (Reparaturen, Kochen mit geringen Möglichkeiten, Orientierung...) parat hat. Und nur zu gerne verlasse ich mich auf seine Fähigkeiten. Diesmal ging das nicht und siehe da: ich kann's auch... :-))

Drei Wochen von meinen Lieben fort zu sein, war nicht ohne. Ansonsten verging die Zeit viel zu rasch. Daran bin ich aber auch selbst ein wenig Schuld und werde etwas beim nächsten Trip anders angehen: Weg mit den Gedanken "Ich muss weiter, ich will so viel sehen", sondern lieber etwas länger verweilen, wenn man sich irgendwo sehr wohl fühlt. Naja, wir werden es das nächste Mal sehen, ich habe noch eine Menge Zeit. Diese verfliegt allerdings im Alltag noch schneller, mal sehen, wann ich wieder die Bremse ziehe, obwohl ich es jetzt auch erstmal genieße, mich mit Freunden zu treffen und auszutauschen, nicht mehr nur Mäx als einzige "Bezugsperson" live griffbereit zu haben... ;-)
Ja, das Kerlchen hat's genossen. 24/7 Frauchen ist schon Luxus - und war extrem gut für unsere Bindung.

Dir/euch auch ein schönes Wochenende,
LG Christiane

P.S.: Ich muss gleich dringend nochmal in deinen Blog hüpfen - die Idee mit den Kunstwerken zu verschiedenen Kryptos ist so toll, muss mir die Bilder noch einmal genauer angucken!

Liebe Chriddi,

wie es der Zufall haben will, war gestern ein bekanntes Pärchen bei uns, die letzte Woche auch die Gegend besucht haben. Eine völlig andere Geschichte, völlig andere Eindrücke. Ich musste lachen, denn sie waren erstaunt, warum ich mich "da oben" so gut auskenne ;-)

Das war sehr eine sehr eindrucksvolle Reise und auch wenn ich mich hier langsam zurückziehe bin ich gespannt, was dir und dem Star deines Blogs als nächstes einfällt.

Hallo Andreas,

freut mich sehr, dass du auch diese letzte Reiseetappe mitgemacht hast! Ist ja total witzig, dass du mit Freunden aufgrund meiner Beiträge etwas "fachsimpeln" konntest. Das ehrt mich sehr! Ich denke, die "völlig anderen Eindrücke" waren auch schön, vielleicht aus einer anderen Perspektive.

Ja, leider, leider habe ich bereits mitbekommen, dass auch du dich umorientierst. Für mich sehr schade, gleichzeitig finde ich es toll, dass einige von "uns" etwas gefunden haben, wofür sie wieder brennen können. Ich habe die Geschehnisse auf BLURT nachträglich verfolgt und werde sie noch etwas beobachten. Momentan plane ich jedoch nicht, dort in Aktion zu treten. Ich möchte mich nicht mehr so reinhängen und die alten Diskussionen aufwärmen. Die Idee mit den Gebühren halte ich für sehr gut, ansonsten kommt mir alles äußerst bekannt vor. Einiges gefällt mir (nach wie vor), es passiert aber auch schon wieder viel, was mich hier manchmal geärgert hat, wofür ich aber nur noch maximal die Energie für ein Kopfschütteln einbringen möchte. Ihr habt die Chance für einen totalen Neustart - nutzt sie und merzt von Anfang an die bekannten Unsäglichkeiten aus. Wer weiß? Wenn das Experiment gelingt, setze ich mich vielleicht irgendwann ins gemachte Nest ;-)

Ich hoffe, das ist jetzt kein Abschied. Dennoch wünsche ich dir viel Spaß, Glück und Erfolg!

Lass dich virtuell drücken,
Christiane

Nein, nein, das wird kein Abschied - nicht zu früh freuen :-)

Ich bin nicht restlos weg, sondern reduziere grundsätzlich meine Onlinezeit. Auch der monetäre Aspekt ist in 4 Wochen hier durch, das schafft mehr Luft, dann ist es gleich wenn die VP mal überläuft. Ich muss gar nichts müssen oder so ähnlich war doch der Spruch.

Blurt ist ein schöner Ausflug, dort werd ich mich auch mit der maximalen Energie für ein Kopfschütteln reinhängen. Musste ich laut lachen, als ich das von dir gelesen habe, eine sehr gute Strategie.

Wir laufen uns bestimmt noch über den Weg, spätestens wenn das Nest ferig ist ;-)

Liebe Grüße und weiter ein gute "ohne Arbeit" Zeit.
Andreas

Mir hat das ganze Reisetagebuch richtig gut gefallen!!! Caro auch; die hat mich gestern von der Autobahn aus angerufen, weil sie gerade einen "sharp looking" schwarzen Hyundae-Van gesehen hatte. "Was kostet der?" fragte sie mich. Sowas nennt man in der Verkaufspsychologie "Kaufsignal"...

Kurz geschaut: 2.5 l Diesel, 170 PS, Automatic, Klima, 60.000 km ca. 15.000 EUR - schade, dass es ein Bus mit zu vielen Fenstern ist. Gut ausgestattete Cargo-Vans gibt es praktisch nicht, nur Schalter. Die Deutschen mit ihrem Hang zu dieser Schei... Schaltung! Übrigens: Für 15K gibt es auch einen krachneuen Dacia Dokker "mit alles" inkl. 100.000 km / 3 Jahre Garantie. Ich habe ein paar allerliebste Umbauten dafür gesehen, da ginge was. Aber auch hier: Nur Schaltgetriebe! Ich könnte platzen! Ich persönlich (als E-Ingenieur) halte die "Elektromobilität" für völligen Quatsch, aber ein Gutes hat sie: Sie wird den Germanen das vorsintflutliche Schaltgetriebe ENDLICH, ENDLICH, ENDLICH vom Markt nehmen.

Zu Ralfs (schönen Gruss!) Einstellung: So muss das! Wenn man kein Vertrauen hat, was bleibt dann noch? Aber ich bin ehrlich: Ich habe mir Sorgen gemacht, wenn auch nicht anklingen lassen. In manchen Gegenden ist es leider überhaupt keine gute Idee, einsam und allein "die Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen", wenn Fremde am Van vorbeikommen könnten; diese Zeiten sind vorbei und kommen nie wieder. Viele Verbrechen sind nicht geplant; sie passieren, weil sich für diese Psychopathen zufällig eine Gelegenheit ergibt...

Aber da Du ja in der Pampa unterwegs warst und vor allem, weil der Mäx (so ein hübscher Kerl!) dabei war, halte ich das Risiko für sehr überschaubar. Abseits der Städte ist die Welt wohl noch einigermaßen in Ordnung. Für das nächste Mal würde ich dir trotzdem dringend empfehlen, über geeignete Abwehrmaßnahmen nachzudenken (z.B. Pfefferspray-Gel, das den Bus nicht zunebelt) und diese vor Abreise gut zu trainieren, damit auch im schlaftrunkenen Zustand der Strom sofort da ist.

Liebe Grüße und danke, dass ich "ferngesteuert" dabei sein durfte :-)

Es freut mich sehr, dass du noch einmal abschließend bestätigst, dass dir die gesamte Berichterstattung gefallen hat, lieber Folker. Durch deine interessierten, ausführlichen Kommentare bist du die ganze Zeit neben Telefonkontakten mit Familie und Freunden jemand gewesen, der mir das Gefühl gab, nicht alleine zu reisen! Danke, es war mir eine große Freude!

Ich habe ja schonmal erwähnt, dass ich grundsätzlich kein ängstlicher Typ bin. Anders wäre so ein Trip alleine als Frau (Mäx hin oder her - wenn es jemand wirklich drauf anlegte, ist er auch ein leicht zu überwältigender Hund) wohl auch nicht möglich.
Ich habe drei Dinge vergessen, einzupacken:

  • Badeanzug
    Das "Problem" konnte ja rasch behoben werden.
  • Taschenmesser
    Schade, zumal ich sehr eigen mit meinem Messer bin und nicht jeder Neuerwerb zu mir passt. Aber man kann einen Apfel beim Rasten auch so essen und Pilze habe ich (komischerweise) nicht gefunden.
  • Pfefferspray
    Etwa eine Stunde nach Aufbruch kurz dran gedacht, dann nie wieder!

Ein bisschen glaube ich da auch an die energetische Psychologie der Angst: Wenn man sich lange genug einredet, werden die Befürchtungen irgendwann zur begründeten Realität. Natürlich hast du recht: Auf dem Land lebt man doch in einer etwas behüteteren Käseglocke als in der Stadt.

Oh, wir haben so lange nach einem geeigneten Camper gesucht, in erster Linie Ralf. Der war sogar kurz etwas geschockt, als ich mich entgegen der vielen Vorteile anderer Modelle ganz spontan für diesen Bulli entschieden habe, weil ich mich in den liebevollen Individualausbau schon auf Fotos verguckt habe. Irgendwann trefft ihr ganz automatisch auf das passende Modell, für die Verkaufs- und entspannte Reisepsychologie, ist es dabei bestimmt am besten, wenn Caro es entdeckt... ;-) Freut mich sehr, dass sie schonmal die Augen offen hält - auch wenn ich nicht geschrieben habe, das Van-Camping schlank und schön macht... ;-) Das kann ich aber gern nachholen: Ich habe etwas abgenommen (was aber eher an den vielen abgerissenen Kilometern per pedes liegt) und eine tiefe Denkfalte mitten auf der Stirn ist etwas geglättet... :-)

Wir sind übrigens eine lange Zeit den "Dacia Logan" gefahren, direkt nachdem er auf den deutschen Markt kam (NP 7500 €). Die Innenausstattung erinnerte an Wagen aus den 70er Jahren, aber wir brauchen kein elektrisches Schikimiki. Das Auto war ein extrem zuverlässiges Platzwunder!

Liebe Grüße auch an deine Herz-Dame,
Christiane

glaube ich da auch an die energetische Psychologie der Angst

Ich auch. Ich sage ja nicht, Du sollst Angst haben, sondern vorsichtig und vorbereitet sein. Man fährt viele Stunden und wird müde. Man kann sich nun auf einen einsamen Autobahnparkplatz stellen und hoffen, dass nix passiert. Oder man stellt sich auf einen Parkplatz zwischen 20 Brummis, wo man nur auf die Hupe hauen muss und sofort ein Dutzend Männer mit Knüppeln und Hämmern bewaffnet aus ihren Fahrerkabinen springen, und einem Missetäter das Laufen beibringen. Vorsicht kostet ja nix extra.

"Dacia Logan"

Der hat sich mittlerweile sehr gemausert und es gibt auch ihn für ca. 15k neu mit allem Schnickschnack und mit automatisiertem Getriebe. Praktisch gesehen eine Automatik, nur dass sie durch Software und Stellmotoren geschaltet wird und den Kraftschluss Motor/Räder unterbricht. (Das macht eine "richtige" Automatik nicht.) Würde ich auch sofort kaufen. Ein Renault / Nissan, der in Osteuropa gebaut wird - so what.

Ich habe auch von dem schnuckelige Umbauten gesehen, sehr clevere Sachen. Er hat aber kein Hochdach. Wenn der Boden erstmal eben ist, kann man prima drin schlafen, aber nicht sitzen/kochen/chillen. Sehr blöd, wenn es mal einen Tag lang nur regnet. Ein Kombi ist halt kein Van, aber ein Hochdachkombi kommt der Sache wenigstens nahe.

in den liebevollen Individualausbau schon auf Fotos verguckt

Ist kein Thema für uns. Ich brauche nur das leere Fahrzeug. Werkzeug / Skills / Platz für Umbau sind vorhanden. Den Bulli würd' ich auch sofort nehmen, das ist ein prima Auto, aber die Preise sind für meinen Geschmack jenseits von Gut und Böse, nur weil es ein VW ist. Klar, man könnte Glück haben... Den Schnickschnack brauche ich auch nicht, aber Automatik + Tempomat + Klima ist für mich einfach unverhandelbar. Willst Du das, kommt der Schnickschnack im Paket immer mit. Bequeme Reisesitze auch, aber die könnte man ja nachrüsten.

Ich will auch unbedingt nur ein "Universalfahrzeug" haben. Es ergibt für uns absolut keinen Sinn, zwei Autos angemeldet zu haben. Sonst würde es wahrscheinlich ein Sprinter-lang oder sowas werden, da kriegst Du sogar noch ein Bad eingebaut.

Mäx for president !!!

Was soll ich sagen? Ein super gelungener Abschluss-Post. Da bekommt man direkt Lust, selber mal wieder einen (längst überfälligen) Urlaub in der Natur zu machen.

Wobei mir der Sinn heute tatsächlich mehr nach einem Fischbrötchen (egal ob von den Heringsdorfer Fischbrötchentagen oder aus Einzelteilen vom REWE selbstgebastelt) zur Katerbekämpfung steht. Gestern war nämlich nach langer Zeit mal wieder mein bester Freund zu Gast, und wir hatten 1 - 2 Bier, oder wie schreibt man zwölf?

Wie dem auch sei... lieben Dank, dass Du uns an deiner Reise hast teilhaben lassen. Hat Spaß gemacht!

!trdo

Vielen Dank für dieses tolle Feedback, lieber @kryptodenno. Es war mir auch eine große Freude, dass du uns stets begleitet und die Reiseberichterstattung durch deine nachvollziehenden Kommentare noch lebendiger gestaltet hast! Schön, wenn ich dich zu einem naturnahen Urlaub animieren konnte - die Natur ist das größte Geschenk, ihr direktes Erleben immer wieder Balsam für die Seele.

Haha, bei Katzenjammer empfehle ich ja Rollmöpse auf nüchternen Magen. Ganz ohne Brötchen - saure Strafe muss sein... ;-)
Keine Ahnung, wie zwölf geschrieben wird. Die Menge ist ja auch egal, wenn das letzte Bier schlecht ist!

Liebe Grüße,
Chriddi

Congratulations @kryptodenno, you successfuly trended the post shared by @chriddi!
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I do envy you for being in a such wonderful place near nature with all those trees and grasses that gives us pure oxygen to make us feel refreshed @chriddi and I am happy that you can enjoy them along with your cute dog :D
I just wished that I can go there and enjoy the scenic view of the waters along the shore. :)

Thank you very much for your nice feedback, dear @cryptopie.
It is a gift to know that there is so much fantastic nature almost in the immediate vicinity in my own home country and I enjoyed the trip very much.
From your situation I can even understand "envy", but basically this is not a nice feeling at all. I wish you so much that your state of health somehow allows you to experience the beauty of nature in your own environment (you don't have to see the whole world) with open eyes one day!
Warm regards,
Chriddi

I am just contented for now @chriddi that I do not have much lingering pains and that I could breathe easier unlike in the past years so I am still thankful and happy about my situation. :D

First of all, I'm glad to know that you came back home safely!

Oh! Your post for the last stage is excellent with interesting stories and beautiful pictures of amazing nature again.

The view of the field, the meadow, the forest, and the river is wonderful and looks relaxing. The wildflowers are beautiful with the bright yellow color. The rustic bridge is interesting.

The sea is marvelous with a lot of huge clouds. Love love!! Great capture!

The bay looks quiet and the water looks clean and refreshing. Those trees are amazing.

Yeah! Unspoiled nature! I totally agree with you!

Your dog, Mäx, is a great companion dog indeed. He always looked happy throughout your journey. He's the star of your blog, I absolutely agree!

Thanks so much for sharing all of your valuable experiences during your trip with us. I enjoyed reading your text and watching your pictures very much. ;)

Thank you very much, dear @tangmo. Safely and healthy... :-)
I am so happy that you have accompanied us intensively through all the stages - you are one of the steemians who made me feel that I would never walk alone!
I am also glad to know that there is now so much untouched nature in my home country, which is a treasure to be well protected.
Thanks again for your loyalty and loving my photo shots - I'm sure we'll read each other!
Warm regards from really warm (okay, it's all a question of personal feeling... ;-) Germany,
Chriddi

My pleasure! Yeah! Safely and healthy! Ah! I can see, you re-charged full energy while staying among nice nature for the whole three weeks during your vacation. That's why you are healthy. Really great! ;))

I'm also happy to know that you considered me as "one of the steemians who made you feel that you would never walk alone". Yeah! We will read each other and above all, we will be friends forever.

As I said before, you are so lucky that you can travel a lot and can explore the untouched nature in your home country. And I'm also glad that it is well protected.

Ah! Warm regards from really hot weather, Thailand... ;)))

Sehr schön, ich sehe du machst wildcamping mit einem blauem vw Transporter,

Das habe ich auch bald vor mit meinem GELBEN;-)

Ja, (erstmal) drei Wochen lang. Nicht immer wild, denn wenn man irgendwo verweilen will, ist das Gefühl auf Campingplätzen oder WoMo-Stellplätzen doch entspannter. Nur übernachten geht aber wild tatsächlich gut.
Viel Spaß! Ich werde Ausschau nach dir halten und aufpassen, dass danach kein grüner Bulli auf der Landstraße herumgeistert... ;-)

Thank you :-)

perfekt.....klasse reise und ich habs genossen dir zu folgen.....alles liebe dir

Danke :-)
Und ich habe genossen, zu wissen, dass du uns begleitest... ;-)
LG Chriddi

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