Tafel will Spenden der AfD nicht
Zwei Tafeln in Bayern haben Spenden eines AfD-Politikers abgelehnt. Mein erster Gedanke war, dass es sich hierbei um einen ähnlich Fall wie damals bei der Diakonie handelte, die ebenfalls „nichts mit der AfD zu tun haben wollte“. Doch bei näherer Betrachtung ist die Ablehnung nachvollziehbar.
(Screenshot YouTube)
Bedürftigen ist es egal, woher die Spenden kommen
600 Dosen Tomatensuppe hatte ein AfD-Politiker zur Verfügung gestellt bekommen, weil er Beziehungen zur Lebensmittelindustrie hatte. Diese wollte er der Tafel zukommen lassen, die jedoch zwei Mal ablehnte.
Zunächst habe er der Waldkirchener Tafel die Fertigsuppen angeboten. Die habe aber abgelehnt, "weil sie mit der AfD nichts zu tun haben will". (Quelle)
Lächerlich, dachte ich. Wer Hunger hat, schert sich einen Dreck darum, woher die Tomatensuppe kommt, die den Hunger stillen könnte. Doch die Tafel hatte einen guten Grund, die Spende abzulehnen:
Die Vorsitzende der Tafel in Waldkirchen, Christine Lang, sagte der „Passauer Neuen Presse“, dass Stadler seine Spende an eine Bedingung geknüpft hatte: Er wollte ein Foto machen, wenn er die Palette liefere. „Wir können uns im Wahljahr nicht mit einer Partei ablichten lassen“, betonte sie dem Blatt gegenüber. Im Oktober wählt Bayern einen neuen Landtag. (Quelle)
Sollten diese Richtlinien bei der Tafel für alle Parteien und deren Spenden gelten, ist der Shitstorm, den die Tafel aufgrund der Ablehnung erntet, unberechtigt. Die Tafel hat nichts falsch gemacht!
Was die AfD hätte machen können
Die AfD befindet sich jetzt in einer Medienschlacht mit der Tafel – ein PR-Desaster, wie auch schon SPDs Barley und selbst die Kanzlerin des Untergangs feststellen mussten.
Wenn der Durchschnittswähler zwischen Politikern und ehrenamtlichen Mitarbeitern einer gemeinnützigen Organisation entscheiden muss, dann verliert (zurecht) der Politiker, immer!
Sollte die Tafel generell auf Spenden von Parteien und Politikern verzichten (wie sie offiziell angibt), hätte der AfD-Politiker dies wissen müssen und seine Spende anonym weiterleiten können.
Wollte er hingegen eine clevere PR-Aktion starten, hätte diese anders aussehen müssen. Der AfD-Politiker hätte einfach von vornherein das machen können, was er jetzt sowieso vor hat:
Dem Bericht zufolge will der AfD-Politiker seine 600 Gläser Tomatensuppe nun persönlich verteilen. (Quelle)
Dies wäre von Anfang an der richtige Weg gewesen. Einfach vor einer Parteizentrale der AfD eine Verteilungsaktion für Bedürftige organisieren und fertig …
Jetzt findet zwischen der Tafel und der AfD eine für die AfD sehr unvorteilhafte Auseinandersetzung statt, die nur Verlierer hervorbringen kann. Bisher waren die Verlierer:
- die Regierung, die das Problem der Tafel durch die Flüchtlingspolitik erst kreiert hat
- Barley und die SPD, die sozial sein wollen, aber die sozial engagierte Tafel kritisieren
- Merkel, die das Verhalten der Tafel als „nicht gut“ bezeichnet hatte
Nun steht die AfD im Zentrum des Medieninteresses, die Aussagen Barleys und Merkels hingegen sind vergessen.
Ich versteh nicht warum man um jeden Preis immer die AFD boykottieren muss. Ich finde man muss immer jeden Fall neu betrachten und nicht voreingenommen an die Sache ran gehen...
Stimmt, ein PR-Desaster. Wie kann man nur so blöd sein, diese Bedingung zu stellen! Ein unfähiger Politiker wird jetzt ausgenützt, um die Partei als ganzes ins schlechte Licht zu rücken :(