Zitate 041 - Horst Lüning
28. August 2017
Einen Monat nach dem letzten soll es heute wieder einmal einen Zitate-Artikel geben, der aber kurz und bündig ausfallen wird. Die beiden Zitate stammen aus einem aktuellen Video des in Deutschland bekannten Unternehmers und Videobloggers Horst Lüning [1]. Er nennt seinen Videoblog «Unternehmer-Blog» oder «UnterBlog», konnte dafür bislang gut 56'000 Abonnenten gewinnen und spricht darauf die meisten Fragen des täglichen Lebens an. Diese versucht er mit seinem erlernten Wissen und Lebenserfahrung zu beantworten. Lüning ist als Unternehmer tätig, nachdem er als gelernter Ingenieur für Luft- und Raumfahrttechnik für eine Reihe grosser Firmen gearbeitet hatte. Er betreibt den Versandhandel whisky.de.
Das verlinkte Video - «Was sollen Jugendliche wirklich Lernen? Lehren unsere Schulen fürs Leben?» - handelt davon, was man als junger Mensch, am besten noch als Jugendlicher wirklich lernen und können sollte, um auf dem Arbeitsmarkt gut zurechtzukommen. Dazu gehört auch der gute Umgang mit der unerschöpflichen Zahl an Angeboten, mit der man heute auch ungefragt konfrontiert ist. Alles in allem handelt es sich vor allem für junge Menschen um ein wichtiges Video. Für alle anderen, die ihren Lebensentwurf leben können und damit mehr oder weniger Erfolg haben, dürfte es etwas weniger relevant sein.
Die Interpretationen sind Gedanken meinerseits, die ich mir teilweise über längere Zeit oder speziell anlässlich dieses Videos gemacht habe.
(Minute 11:15, leicht zusammengeschnitten, keine Sinnverfälschung)
«Immer, wenn Ihnen jemand etwas einflötet, was nicht stimmt, führt das bei Ihnen höchstpersönlich zu suboptimalen Ergebnissen. So einfach ist das.»
(11:26)
«Alle politischen Nachrichten, die Sie sehen, alle, sind Fake News!»
Um gute Entscheidungen treffen zu können, gehören zwei Dinge:
- eine gute Informationsbasis,
- eigene Entscheidungsfreude, um viel von aus eigenen Entscheidungen profitieren und lernen zu können.
Als Konsequenz ist klar, dass man die Konsequenzen schlechter Informationsbeschaffung im wesentlichen selber zu tragen hat. Man kann die Schuld dafür nicht oder kaum an andere auslagern.
Da es übermässig viele Quellen gibt, die sich als Bereitsteller von wichtigen Informationen präsentieren, ist eine Grob- und eine Feinfilterung notwendig. Die grobe Filterung dient dazu, das offensichtlich nicht Hilfreiche rasch auszublenden, da es so wenig Zeit und Aufmerksamkeit wie möglich bekommen soll.
Einen Grobfilter stellt Horst Lüning in direkter Folge im zweiten Zitat vor. Die politische Nachricht. Deren Untauglichkeit kommt deswegen zustande, weil mit der Erklärung politischer Absichten stets eine vorgefertigte Zielsetzung oder die gewollte Beeinflussung der Bevölkerung einhergeht. Zielsetzungen können unerreichbar sein, veraltet oder in der Zeitspanne, in der ihre Verwirklichung Tatsache werden soll, überflüssig werden. Wenn zu unerwarteten Entwicklungen kommt, muss darauf reagiert werden können. Ein starrer Mantel an bereits bestehenden Gesetzen dabei längst nicht immer hilfreich.
(13:04)
«Wenn Sie etwas schaffen, was den Wohlstand der Welt ganz massiv anhebt, dann können Sie die Klimafolgen, so sie denn vielleicht eintreten, lindern helfen.»
Horst Lüning ist ganz offen ein Kritiker der Klimawandeltheorien, die von einigen Forschern, aber vielen politisch motivierten Lobbyisten propagiert werden. Er ist selber aber deswegen keiner, der selber möglichst viel Energie verbrauchen will, sondern versucht, möglichst wenig Ressourcen zu verbrauchen und schon gar nicht zu verschwenden. Das ist auch klar begründet. Verschwendung kostet einen stets unnötigerweise Geld. Das kann auch weitgehend vermieden werden, dann bleibt Platz für sinnvolles.
DIe Aussage ist deswegen wichtig, weil sie eindeutig die Grenzen der politischen Handlungen aufzeigt. Klar, wer eine politische Bewegung auf den Weg bringt und gut vernetzt ist, der kann auch so etwas verändern. Aber das kann man vor allem dann einigermassen gut, wenn man bereits als Ergebnis erfolgreicher, beruflicher Tätigkeit gut vernetzt und als Sachverständiger angesehen ist. Deswegen sollte man als junger Mensch den Fokus auf eine Zukunft in der Privatwirtschaft legen, wobei klar ist, dass nicht jeder zu einem im Erfolg schwimmenden Tycoon werden wird. Aber, wer entscheidend zu mehr Wohlstand beiträgt, der vergrössert die Handlungsfähigkeit der Menschheit, für sich und die Nachkommen besser vorzusorgen. Mit vorhandenen Ersparnissen sind auch grössere Vorhaben unter eigener Kontrolle umsetzbar, wenn viel Fremdkapital benötigt wird, wird man zum Spielball der Interessen und Launen der Geldgeber.
(14:30)
«Alles, was dort abgesondert wird (in der Politik, Anm.), stimmt in erster Linie erst einmal nicht. Egal, ob das schwarze, rote, purpurne oder braune sind (die blauen und gelben hat er weggelassen ;-), Anm.). Völlig egal! In erster Näherung stimmt das alles nicht. Darum geht es. Sie müssen sich Ihren freien Geist behalten, um entscheiden zu können. Jetzt ist es schwierig. Wo kriege ich denn meine Informationen her? Auf jeden Fall nicht von den staatlichen Medien!»
(15:10)
«Kümmern Sie sich nicht um die Politik! Warum? Sie können nichts ändern und es vertut Ihre Zeit Während Sie sich um Politik kümmern, Wahlprogramme lesen, Wahlomat durchklicken... Sie kommen Ihrem persönlichen Ziel nicht näher, es sei denn Sie streben eine politische Karriere an.»
Da ist klar, dass ich etwas widersprechen möchte. Es ist wichtig, sich selber einen positiven Wertekomplex zuzulegen, für den man selber steht und den man problemlos auch anderen Menschen zugestehen kann. Anhand dieses Wertekomplexes soll man sich eine politische Meinung bilden und dann jeweils die politischen Kräfte unterstützen, die den eigenen Interessen am nächsten kommen. Wenn es keine politischen Kräfte gibt, mit denen man sich noch im Ansatz identifizieren kann, sollte man die wählen, die einem am wenigsten Selbstbestimmung und Freiheit wegnehmen wollen. Jeder, der halbwegs individuell denkt, sollte nie verbots- und regelungsfreudige politische Kräfte wählen. Denn, auch wenn einem geforderte Einschränkungen und Verbote einmal nahezu aus der Seele sprechen, muss man wissen, dass Verbotsfreunde generell gerne Verbote erlassen, auch in Bereichen, in denen man auf keinen Fall eingeschränkt werden möchte.
Also, politisch sollte man sich schon orientieren, aber das tägliche Geplänkel, Talkshows und fragwürdige Zitate von Politikern, sollte einen kaum über längere Zeit beschäftigen und schon gar nicht vereinnahmen. Die fragwürdigen Zitate sollte man, vielleicht als Mahnmale, durchaus zur Kenntnis nehmen.
[1] Was sollen Jugendliche wirklich Lernen? Lehren unsere Schulen fürs Leben? Horst Lüning YouTube Kanal, 25. August 2017
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In seine Videos gucke ich auch immer gerne mal - zumeist aber nebenbei - rein. Lüning ist mir sehr sympathisch. Und seine Vita beweist ja, daß er einiges richtig gemacht haben muß. ;-)
Ich sehe ihn als einen klugen Kopf mit interessanten Ansichten, die er ehrlich und nett in seinen Vlogs vermittelt.
Danke für den Kommentar!
Horst Lüning ist natürlich ein kompletter Verstandesmensch, wie es Herr Reschke formulieren würde. Er hat ihn ja auch schon mal kritisiert, nachdem ich mal ein Video von ihm zum links-rechts-Spektrum empfohlen hatte.
Lüning gehört auf jeden Fall zum Bildungsbürgertum, zum wohlhabenderen Mittelstand würde ich sagen. Da er in verschiedenen Positionen tätig war, vieles auf den Weg gebracht und organisiert hat, sind seine Erfahrungen und Weisheiten definitiv wertvoll für jemanden wie mich. Ich stamme aus einfacherem Haus als er und schaue gerne etwas nach oben. Lüning ist aus dieser Sicht wesentlich näher als etwa ein Milliardär, der es neben allen Leistungen, die er zweifelsohne bringen musste, auch noch gefühlte 1'000 Mal zur rechten Zeit am rechten Ort war, warum auch immer.
Was ich an Lüning sehr schätze ist, daß er auch Meinungen öffentlich äußert, die man heutzutage eigentlich gar nicht mehr haben darf, wenn Du verstehst was ich meine. ;-)
@saamychristen