Die Entsorgung von Plastikmüll im Meer - ist nicht so einfach wie man glaubt...

Die größte Plastikmüllinsel befindet sich zwischen Hawaii und Kalifornien und beherbergt auf einer Fläche von 1,6 Millionen Quadratkilometer, 80.000 Tonnen Müll – so weit, so schlecht.

Der Meeresbiologe Martin Thiel engagiert sich bereits seit einigen Jahren für die Entsorgung von Plastikmüll in den Weltmeeren und wirbt stets für die Vermeidung von Einwegplastik. Außerdem warnt er eindringlichst davor, vermeintliche Lösungen umzusetzen, welche das Plastik aus dem Meer fischen sollen.

Warum warnt er davor? Wäre es nicht besser, wenn zumindest das Meer vom Plastik befreit wird?

Das Problem ist, dass dieses Treibgut auf den Weltmeeren, mittlerweile eine essenzielle Rolle im Ökosystem einnimmt. Es bilden sich dort viele verschiedene Mikro-organismen und es gibt Tiere, welche dieses schwimmende Plastik nutzen, um darin ihre Eier zu legen. Wer den Plastikmüll aus den Ozeanen entfernt, der raubt gleichzeitig auch die Eier der fliegenden Fische. Diese Eier sind allerdings ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette und sind gerade für Thunfische eine wichtige Nahrungsquelle. Greift der Mensch also hier ein, hat dies enorme Folgen für die Fischpopulation der Ozeane. Die Eier der fliegenden Fische und der davon abhängige Thunfisch sind hierbei nur ein Beispiel von vielen.

Fakt ist, dass wenn sich das Plastik erst einmal im Ozean befindet, dann darf man es, ökologischen Gründen, nicht mehr im großen Stil entfernen. Die einzige Lösung, welche Sinn macht, ist deshalb die Vermeidung von Plastikmüll. Die Ergebnisse von Studien im Südpazifik zeigen, dass sich in den Mägen von Fischen, Vögeln und Schildkröten, bereits Plastik nachweisen lässt. Es gibt also keine Meeresregion mehr, wo es noch kein Plastik gibt.

Wir dürfen nicht darauf warten, dass uns von der Politik ein Plastikverbot erteilt wird, sondern müssen selbst unseren Kopf verwenden und für den Schutz unserer Umwelt sorgen.

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Das kann ich zu einem gewissen Prozentsatz stehen lassen.
Klar ist, die Natur adaptiert viele Dinge die von "aussen" einwirken.
Egal ob es neue Arten sind die sich in der Stadt ansiedeln oder jetzt Fische die im Plastik ihre Eier legen.

Jedoch die Entfernung von Plastik aus den Weltmeeren infrage zu stellen und das Argument der Fische und anderer Tiere und deren Eier aufzuführen ist zu kurz gegriffen.

Dabei gilt es vor allem die verschiedenen Arten von Plastik zu unterscheiden.

Und ebenfalls sich die Spätfolgen vor Augen zu halten, wenn das jetzt bereits in den Meeren existente Plastik nicht reduziert/entfernt wird.
Das Plastik zerfällt in immer kleinere Teile bis es das sog. Mikroplastik ist.
Dieses (wie von Dir erwähnt) ist bereits in den Tieren und wir essen dies.

Damit ist vollkommen klar, dass das bereits existierende und in großen Mengen vorhandene Plastik (unterschiedlichster Art) entfernt werden muss. Zumindest muss die Menge signifikant reduziert werden.

Nur weil Tiere dort ihre Eier ablegen heisst es nicht, dass das Plastik jetzt ein pauschale Daseinsberechtigung hat. Im Gegenteil! Es muss entfernt werden solange es noch in einer Form ist, in der wir es aus dem Wasser bekommen. Und solange es nicht komplett zerfallen ist und sich am Meeresboden sowie in allen möglichen Organismen ablagert. Denn mittelfristig landet es damit auf unseren Tellern.

Gutes Thema, interessantes Thema --> upvote&resteem

Der Plastikmüll wird wohl in kleinen Schritten entfernt werden müssen. Wichtig wäre, endlich einmal damit zu beginnen.

Wirklich interessanter Ansatz, wenn auch traurig. Ich würde aber auf jeden Fall den Punkt von Hasenmann unterschreiben, das es nicht ausreicht um nicht mehr zu handeln. Mögliche Defizite in der Infrastruktur der Nachkommen könnte an dieser Stellen der Mensch naturnah anbieten. Das würde natürlich bedeuten das es nicht nur mit dem Entsorgen getan ist sondern es müsste zusätzlich investiert werden.

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