Im Walde ...
- Ich ging im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn. - Im Schatten sah ich
Ein Blümchen stehn,
Wie Sterne leuchtend,
Wie Äuglein schön...
... nein, nein, nicht ganz so romatisch wars, wie in Goethes bekanntem Gedicht Gefunden, als ich heute im Walde spazierte. Aber eine Überraschung war es allemal, auch wenn ich nur eine stink- normale Pflanze gefunden habe: Die Stinkende Nieswurz. Überrascht hat mich der Anblick, weil ich nicht erwartet habe, dass um diese Zeit, mitten im Winter schon Pflanzen blühen.
Zuhause habe ich gegoogelt und bin fündig geworden. Die Stinkende Nieswurz, beheimatet in Süd- und Mitteleuropa, bereitet ihre Blüten schon im Herbst vor, damit sie sich bereits im späten Winter bis zum Beginn des Frühjahrs öffnen können. Es sind eher bescheidene Blüten, becherförmige hellgrüne Blüten, die einen leicht rötlichen Blütenrand aufweisen. Aber diese nicht wirklich stinkende Pflanze ist ein Freund der Hummeln und Wildbienen, die sich nach dem langen Winterschlaf gleich an ihr erfreuen können.
Und warum nun Nieswurz? Wem der Geruch zur Nase steigt, der muss vermutlich niesen. Das muss ich wohl nocheinmal testen. Bekannt ist jedenfalls, das dieser robuste Halbstrauch früher auch als Heilpflanze in der Volksmedizin durchaus eingesetzt wurde, zum Beispiel als Brechmittel, zum Abführen und als Wurmkur. Heute lässt man lieber die Finger davon, weil die Planze ziemlich starke Giftstoffe enthält.
Wieder was dazugelernt heute und frische Luft getankt. Und wenn dann im Frühjahr die ersten Hummeln fliegen und die Pelzbienen, werde ich nach ihnen Ausschau halten und sehen, wie sie sich gütlich tun am ersten Nektar.
Leider ist der Anblick von Bienen fast schon eine Seltenheit geworden, und das sogar weit auf dem Land.. aber es freut einen jedes Mal aufs neue eine zu entdecken :) Die ersten Knospen und Pflänzchen wurden aber schon wieder vom Schnee bedeckt
Ja und hier ist der Beweis. Es hat wieder angefangen zu schneien. Aber scheinbar macht das diesen winterharten Pflanzen nichts aus. Ich hatte mich schon gefragt, wie die Blueten bestaeubt werden. Herausgefunden habe ich, dass in den Blueten eine 6 Grad hoehere Temperatur herrscht als in der Umgebung, was wiederum dazu fuehrt, dass sie durch Insekten aufgesucht werden. Ist doch faszinierend, nicht wahr!