So geht Sparen heute

in #inflation6 years ago

Wer spart, möchte sein Kapital vermehren. Trotzdem nehmen die mehrheitlichen Deutschen eine reale Vernichtung ihres Vermögens in Kauf, indem sie in Tagesgeld & Co. investieren. In dem Zusammenhang ist neues Sparen auf diese Weise reibungslos – wenn man diversen Regeln beachtet.

Über Kapital redet man nicht!? Laut einer repräsentativen Erhebung ist für die mehrheitlichen Eltern in Deutschland der heutige Weltspartag kein Anlass, um mit ihren Kindern über Devisen zu reden. Schade, denn an diesem Tag könnten die Kleinen diverses lernen. Und nicht allein sie.

Inflation frisst Zinsen auf

Dass finanzielle Aufklärung hierzulande bitter erforderlich ist, zeigt ein Blick auf die Statistik. Laut der Deutschen Bundesbank halten die Bundesbürger weitestgehend 40 % ihres Geldvermögens in Bargeld oder in sonderlich niedrig bis gar nicht verzinsten Sichteinlagen.

Dieses Kapital verliert schleichend an Wert. Grund ist die Inflation. Im bisherigen Jahresverlauf lag die Inflationsrate im Schnitt binnen 1,8 %. Nicht wenige Experten gehen von langfristig steigenden Inflationsraten aus.

Alternativen müssen her

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Die „Sicherheit“, die eine traditionelle Sparanlage offeriert, ist somit eine trügerische: Ist die Inflation höher als die Zinsen, verliert das Ersparte bekanntlich gewissermaßen an Wert.

Wer binnen der Vernichtung seines Vermögens nicht längere Zeit tatenlos zuschauen und immerhin die Kaufkraft seines Geldes erhalten will, muss sich also in Zeiten von Niedrigzinsen nach Alternativen zu Sparbuch, Festgeld, Tagesgeld & Co. umschauen.

Weltanlegertag statt Weltspartag

Weitaus höhere Renditen lassen sich exemplarisch am Aktienmarkt erzielen. Im historischen Schnitt betrug der jährliche Wertzuwachs rund 9%, in Zukunft gehen vorsichtige Experten tendenziell von 7% aus.

Zeitgemäßer als ein Weltspartag wäre infolgedessen ein Weltanlegertag. Doch bereits beim Wort „anlegen“ dürften sich vielen Deutschen die Haare aufstellen. Nicht wenige Bundesbürger durcheinander bringen bekanntermaßen „investieren“ mit „spekulieren“, „anlegen“ mit „zocken“.

Derweil geht es beim langfristigen Anlegen nicht um das zügige Kapital. Es läuft darum, das Kapital langfristig arbeiten zu lassen. Denn bloß wer langfristig investiert, kann vom Zinses-Zins-Effekt lukrieren.

Auch kleine Beträge reichen

Doch viele Bundesbürger beherrschen den Zinses-Zins-Effekt gar nicht, jene „Wundermaschine“, die bereits aus kleinen Anlagebeträgen über einen längeren Zeitraum wahre Vermögen macht.

Um vom Zinses-Zins-Effekt zu gewinnen, werden die anfallenden Zinsen nicht ausgeschüttet, also nicht an den Anleger ausgezahlt, statt dessen zum Anlagebetrag hinzuaddiert. Sie steigern also die Anlagesumme und werden in den Folgejahren mitverzinst. Hiermit werden binnen der folgenden Ausschüttung höhere Zinserträge erreicht.

5 Regeln für Aktien-Sparer

Um vom hohen Zinses-Zins-Effekt am Aktienmarkt gefüllt gewinnen zu können, muss der Sparer bloß einigen Regeln beachten.

  1. Je früher umso besser! Erst über lange Zeiträume kann der Zinses-Zins-Effekt seine großen Kräfte entfalten.

  2. Breit streuen! Besonders binnen geringen Sparbeträgen ist die Diversifizierung eines Depots mit getrennten Aktien schwierig. Besser ist es da auf einen ETF zu setzen. Hiermit lassen sich vollumfängliche Aktienindizes und überdies Anlageregionen abdecken.

  3. Aufwendungen reduzieren! Unzählige Broker bieten gratis ETF-Sparpläne bereits ab 25 € an. Genauso im Zuge den ETF-Anbietern ist es essenziell, auf die Kostenstruktur zu achten, hier existieren immense Unterschiede.

  4. Sparen automatisieren! Mit Sparplänen machen sich Sparer das Leben umstandslos. Das Kapital wird selbsttätig abgebucht, zum Beispiel zum 1. oder 15. eines Monats, und investiert. Hiermit umschifft der Sparer weiterhin eine erhebliche Klippe am Aktienmarkt: Es existieren genügend Evaluationen, die belegen, dass Privatanleger beim Markttiming, also während der Suche nach dem bestmöglichen Ein-und Ausstiegszeitpunkt, kläglich versagen.

  5. Entspannung bewahren! Korrekturen und gleichwohl Crashs gehören zur Börse hierzu. Doch die Geschichte zeigt ebenfalls: Wer investiert bleibt und stur weiter spart, steht in der Regel bereits kurze Zeit nach einer solchen Krise besser da als vorab.

Resultat: Klassische Sparanlagen erfreuen sich innerhalb den Deutschen allzeit noch großer Beliebtheit. Doch in Anbetracht konkret negativer Zinsen ist es an der Zeit, seine Berührungsängste abzulegen und über Alternativen am Aktienmarkt nachzudenken. Der heutige Weltspartag ist ein guter Anlass hierzu.

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