Maskenpflicht - Mittwochsquickie

Die Lockerung der Pandemie-Vorsichtsmaßnahmen besteht unter anderem darin, dass wir ab Montag eine Gesichtsmaske beim Einkaufen tragen müssen. Die anderen Maßnahmen bisher habe ich ohne Murren hingenommen. Abstand halten, nicht mehr ins Konzert gehen, in der Sonne auf mein Spaghettieis verzichten - das mache ich alles ohne weiteres mit.

Die Sache mit der Maske hat mich dagegen wirklich getroffen. Ich hatte nicht erwartet, dass sich mein Inneres so sträuben würde. Die Maske trifft nicht mein Verhalten, sondern meine Person. Das ist zu intim, es betrifft meine Privatsphäre. Ich darf niemanden mehr beim Einkaufen anlächeln. Das lasse ich mir nicht gerne verbieten.

Darüber hinaus werden die Masken zu übelsten Fantasiepreisen verkauft. China-Schrott mit Einkaufswerten im einstelligen Cent-Bereich geht jetzt für 10 Euro und mehr über den Tresen. Das ist wohl auch der Grund, warum ich fast bis zum letzten Moment gewartet habe. Zuerst habe ich vor dem Spiegel ausprobiert, wie ich mit einem Halstuch vor dem Gesicht aussehe. Ha! Jessie James ist ein Dreck dagegen. Blöd aussehen tut es trotzdem.

Letzten Endes habe ich beschlossen, dass ich bei einem der kleinen Läden in der Nachbarschaft einkaufe. Dann kann ich den übertriebenen Preis vor mir selber als Nachbarschaftshilfe rechtfertigen. Jetzt besitze ich also auch eine Einkaufsmaske. Immerhin ist sie gelb. Ich mag die Farbe.

Im südöstlichen Asien gehören Gesichtsmasken ganz einfach zum Straßenbild. Auch wir werden uns daran gewöhnen, sogar ich. Irgendwann ist dann alles vorbei und es wird uns komisch vorkommen, wenn wir ohne Maske in den Supermarkt gehen. In die Bank gehen, ohne sich vorher zu maskieren - kennt man nicht mehr.

Na ja, bis dahin wird es noch dauern.

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Meine Freundin hat mich übrigens trotz der Maske sofort erkannt. Warum hat das bei Jessie James geklappt?