Inspiriert durch @alucian und seine immer tollen Beiträge, die ich gerne lese, und gerade diesen hier habe ich beschlossen, nach vielen Jahren auch wieder damit anzufangen. Ich konnte mich gerade in der Schreibweise ein wenig wiederfinden. Auch ich habe einfach oft darauf los geschrieben, meist für mich selbst, ohne bestimmtes Thema, einfach, um den Kopf ein wenig zu „entmüllen“. Dieser Kopf sitzt ja schließlich voraussichtlich noch eine ganze Weile auf meinen Schultern und ab und an soll es da wohl ganz sinnvoll sein, ein paar Dinge einfach rauszuschreiben :-)

Warum habe ich eigentlich damit aufgehört?
Gute Frage, die ich mir selbst gar nicht beantworten kann. Waren es die vielen Lebensumstände und Ereignisse der letzten Jahre, die mich davon abhielten, obwohl sie eigentlich das Gegenteil hätten bewirken sollen?
Wer weiß, vielleicht hätte ich meinen Burnout gar nicht bekommen, wenn ich weiter geschrieben hätte? Hätte ich meine eigene Psychologin sein können? Hätte ich manche Schicksalsschläge besser verarbeitet?
Viele Fragezeichen, die sich jetzt aber auch nicht mehr ändern, denn die Dinge sind ja schon geschehen.
Da ich ja aber erst (hoffentlich oder auch nicht) etwa die Hälfte meines Lebens gelebt habe, bleibt ja noch viel Zeit, um das alles aufzuholen :-)

Seid wir als Familie unterwegs sind und seit wir hier auf Steemit sind, bekomme ich wieder richtig Lust dazu :-)
Also, wenn es Euch nicht allzu sehr stört, dann nehme ich Steemit unabhängig von unseren anderen Beiträgen, die wir da so durcheinander posten, einfach auch als kleines Tagebuch, vor allem für mich selbst :-)
Ach, und wenn es Euch doch stört, na, dann könnt Ihr ja schnell überfliegen oder nicht lesen, hihi.

Wenn ich eines in den letzten Jahren gelernt habe, dann, dass es einem persönlich so ziemlich egal sein muss, was die meisten Menschen über einen denken oder von einem halten. Denn die wichtigste Person in meinem Leben sollte ja vorrangig erstmal ich selbst sein. Ja, das klingt vielleicht egoistisch, aber, wenn ich mich selbst nicht akzeptieren kann, wie soll ich dann andere akzeptieren?
Wenn ich mit mir selbst nicht geduldig bin, wie kann ich dann mit anderen geduldig sein?
Wenn ich mich selbst nicht liebe, wie kann ich dann andere lieben?
Und wie soll ich behaupten und anderen Tips geben, dass es ihnen egal sein muss, was andere denken, wenn ich nicht selbst so denke?

Ergo: ich bin ich, ich bin ein Mensch, unglaublicherweise mit vielen Gefühlen und Emotionen, manchmal positiv, manchmal negativ. Ich diskutiere gerne, wenn es auf einer gesunden Basis ist. Ich teile auch gern mal aus, kann aber auch gut einstecken. Manchmal lieb ich mich, manchmal hasse ich mich auch oder finde mich total doof. Doch steckt das nicht in jedem von uns?

Da fällt mir leider gerade wieder ein Satz ein, der sich leider leider leider in meinem Gehirn verfestigt hat und von dem ich hoffe, dass er irgendwann verschwindert, den ich von einer DAMALS guten Bekannten gehört hatte in der Zeit, als ich meinen Burnout hatte und ich mich mal wieder vor die Tür getraut hab und unter Menschen gegangen bin und ich dann aber gemerkt habe, ok, mir geht’s nicht gut und ich bin nicht gut drauf.

„Hey Du Psychotante, was ist los mit Dir, hast Du Deine Psychotabletten heut noch nicht genommen?“

Dieser Satz hat sich leider bei mir eingebrennt und der steckt, selbst nach ein paar Jahren nun, immer noch drin. Er hat weh getan! Sehr weh getan!

Das zeigte mir, dass niemand, der noch nie damit selbst in irgendeiner Art und Weise damit konfrontiert war, mit psychischen Problemen und Krankheiten etwas anfangen kann und man einfach als „Psycho“ abgestempelt wird.

Zu dem Zeitpunkt hatte ich allerdings schon einige Fortschritte gemacht mit meiner Krankheit und bin relativ offen damit umgegangen und nun hatte ich mich endlich mal wieder unter die Menschen gewagt und dann das! Ein herber Rückschlag!

Klar, ich habe mir das auch selbst ausgesucht, diese Krankheit zu bekommen, von einer absolut lebenslustigen, geselligen, immer unter vielen Menschen gewesenen Frau zu einem kleinen psychischen Wrack zu werden, die sich nicht mal mehr vor die Tür getraut hat. (Achtung, Ironie!)

Ich hätte auch nie gedacht, dass es mich mal erwischen könnte. Mitten im Leben, zwar viele Schicksalsschläge und schlechte Erfahrungen, aber dennoch immer mitten drin, voll im Berufsleben, 40 Stunden und länger, viele Hobbys, Fortgehen usw....- und quasi von einem auf den anderen Tag war das plötzlich vorbei! Ich stand fertig für die Arbeit an der Wohnungstür und wollte zur Arbeit und da war es – ich konnte die Tür nicht aufmachen. Es ging einfach nicht – mein Geist, meine Seele, mein Körper sagten NEIN, Du gehst da jetzt nicht mehr raus. Unglaublich, unvorstellbar, aber wahr!

Tja, und dann hört man solche Sätze! Die sind natürlich unglaublich aufbauend!

Ob ich diesen Satz jemals aus meinem Gehirn rausbekomme? Ich hoffe es! Geh raus da, geh raus da! Ich brauch Dich nicht :-)

So, jetzt muss ich mal kurz Pause machen. Durchatmen, ein paar Runden um unseren Yoshi laufen... ein bisschen spielen, runter kommen. Es ist wieder ein wenig mehr Platz im Kopf :-)
Und ich glaube, der Beitrag ist jetzt schon viel zu lang! Aber egal! Ach ja, wobei wir wieder beim Thema wären. Es soll ja egal sein, was andere über Dich denken ;-)
Also wird das jetzt einfach so veröffentlicht und ich merke jetzt schon, wie gut es mir selbst tut, also werd ich defintiv damit weiter machen :-)

Und fühlt Euch bitte nicht auf den Schlips getreten, wenn ich sage, ich veröffentliche ja das im Endeffekt auf einer Plattform, in der ich die meisten nur virtuell kenne und selbst, wenn ich ein paar persönlich kenne, dann finde ich es dennoch nicht schlimm, das von mir preiszugeben.

Hallo? Ich bin 45, kein Kind und kein Teenie mehr und das gehört halt alles zu meinem Leben dazu :-)

In diesem Sinne, habt alle noch einen schönen Tag :-)

Eure Andrea

P.S. Das Bild ist ca. drei Jahre alt ;-)