Die große Macht der Worte

Ich durfte letzte Woche einmal wieder erfahren, wie viel Macht ein paar Worte auf uns haben können.

Die vergangenen Wochen waren für mich nicht leicht, Alles ist neu, auf viele Fragen habe ich noch keine Antworten und ich bin kein großer Freund von zu viel Unklarheiten.

Dazu bin ich ein chronischer Selbstzweifler und selten mit dem, was ich geleistet habe, zufrieden. Die leicht perfektionistische Ader tut leider selten gut und ich bin ziemlich leicht ins Wanken zu bringen, da ich oft Aussagen oder Taten persönlich nehmen, die häufig wohl mehr über den Sender als über mich aussagen.

In Zeiten, die viel von mir fordern und mich an meine Grenzen bringen, komme ich dann schnell in einen grüblerischen Teufelskreis und sehe nur noch „Schwarz“.

Da meine körperlichen Kräfte mich nun in den letzten Wochen häufig verlassen haben und ich meinen Ansprüchen nicht gerecht werden konnte, wollte ich erst recht beruflich zeigen, dass ich dennoch hilfreiche Arbeit leisten kann.

Vieles ist jedoch, wenn man neu in einem beruflichen Umfeld anfängt einfach noch nicht klar oder bekannt, sodass man täglich dazu lernt, oft auch erst, nachdem man etwas anders als üblich bewältigt hat. Die neue Chefin ist gelinde gesagt, etwas speziell und der Umgangston für mich oft ungewohnt rau, zwar nicht nur mir gegenüber aber das macht für mich keinen großen Unterschied.

Als ich mich nun auf der Arbeit schon fragte, ob ich alles falsch mache oder einfach einen zu unterschiedlichen Blick auf das Ganze habe, geschah etwas wunderbares...

Eine der neuen Kolleginnen kam ganz unerwartet auf mich zu und sagte mir, wie sehr sie sich freue, dass ich nun das Team bereichere. Sie sagte, dass sie sich durch mich mal wieder angeregt fühlte, einiges zu überdenken und ihr das wieder frischen Wind in der Arbeit, die sie schon so lange ausführt, gibt. Außerdem lobte sie, meinen Umgang mit den Kindern und die Art wie ich auch Missstände offen anspreche. Ihre Worte kamen von Herzen und meine Kollegin war sehr emotional, als sie sie aussprach, das berührte mich zutiefst.

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Sobald ich dieses positive Feedback bekommen hatte, leuchtete die Sonne für mich wieder heller und die Blumen dufteten wieder stärker. Ich hatte neuen Mut, die vielen, noch recht unbekannten, Herausforderungen wieder motiviert anzugehen und fühlte mich großartig. Seltsam, dass es manchmal bereits ausreicht zu hören, dass auch nur 1 Mensch zu schätzen weiß, wenn man sich Mühe gibt.

Dieses kleine Gespräch zeigte mir mal wieder, dass es oft sehr wichtig sein kann, jemandem eine nette, aber immer authentische Rückmeldung zu geben. Mir haben diese lieben Worte den Tag gerettet und ich glaube, wir lassen zu oft solche Möglichkeiten verstreichen, bei denen wir jemanden mal von Herzen unseren Dank, unsere Bewunderung oder einfach ein paar aufmunternde Worte mit auf den Weg geben könnte.

Das Zweifeln habe ich jetzt jedenfalls erstmal vertagt und mir statt dessen vorgenommen, meine Aufmerksamkeit wieder mehr auf das Schöne im Leben zu richten. So konnte ich mir nach dem Gespräch in wenigen Minuten eine neue Brille mit anderem Fokus aufziehen und erfreue mich heute immer noch an dem kleinen Kompliment.

Ich hoffe ihr habt ein wunderschönes Wochenende und frage euch:

gibt es jemanden in eurem Leben oder auch nur am heutigen Tag, dem ihr (mal wieder) sagen oder zeigen könntet, wie großartig ihr ihn oder sie bzw. seine Taten findet?

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Es lohnt sich, dieser Frage ein wenig Aufmerksamkeit zu schenken, wir können nie wissen, ob unser Gegenüber innerlich eventuell gerade mit sich hadert und ein nettes Wort vielleicht gerade bitter nötig haben könnte. Und falls nicht, schadet es sicher trotzdem nicht ;-)

Auf den Bildern seht ihr übrigens die einzige rote Tulpe, die sich in unserem Garten angesiedelt hat, da sie alleine auf weitem Feld steht fand ich sie sehr treffend für meine Geschichte, da auch die netten Worte heute eine Seltenheit geworden sind, vor allem im Berufsalltag.

Alles Liebe,

Eure Yaraha